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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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funktioniert.«
    »Dann sorg dafür, daß nichts Zerbrechbares in der Nähe ist, wenn sie deine Nachricht findet.« Beldin lachte. »Wie große Städte und Bergketten. Ich habe gehört, was passiert ist, als sie deine letzte ähnliche Nachricht erhielt.«
    Die Tür öffnete sich und Barak streckte den Kopf herein. »Ah, da seid ihr ja! Zwei Leute sind draußen, die mit euch sprechen wollen.
    Mandorallen hat sie am Stadtrand entdeckt – ein sehr eigenartiges Paar.«
    »Was meinst du mit eigenartig?« fragte Garion.
    »Der Mann ist groß wie ein Haus. Und das Mädchen recht
    hübsch, aber blind.«
    Belgarath und Beldin wechselten einen raschen Blick. »Woher weißt du, daß sie blind ist?« fragte Belgarath.
    »Sie hat eine Binde vor den Augen.« Barak zuckte die Schultern.
    »Deshalb nehme ich an, daß sie blind ist.«
    »Dann sollten wir wohl mit ihr sprechen.« Beldin stand auf. »Eine Seherin würde sich nicht in diese Ecke der Welt verirren, wenn sie keinen sehr triftigen Grund hätte.«
    »Eine Seherin?« echote Garion.
    »Eine dieser Leute von Kell. Sie tragen immer eine Binde vor den Augen, und ihre Führer sind immer stumm. Hören wir uns an, was sie zu sagen hat.«
    Als sie das große Gemach betraten, stellten sie fest, daß die anderen die beiden Fremden neugierig beäugten. Die Seherin war ein schmächtiges Mädchen in weißem Gewand. Sie hatte dunkelblondes Haar, und ein friedliches Lächeln spielte um ihre Züge. Sie wartete geduldig in der Mitte des Gemachs. Neben ihr stand einer der größ-
    ten Männer, die Garion je gesehen hatte. Er trug einen ärmellosen Kittel aus grob gewobener, ungebleichter Wolle. Seine einzige Waffe war ein dicker, glänzender Stock. Er überragte Hettar um ein gutes Stück, und die Muskeln seiner Arme waren furchteinflößend. Irgendwie erweckte es den Anschein, als kauere er über seiner schmalen Herrin, die er wachsamen Blickes beschützte.
    »Hat sie gesagt, wer sie ist?« fragte Belgarath leise Polgara, nachdem sie sich zu den anderen gesellt hatten.
    »Nein«, antwortete seine Tochter. »Nur, daß sie mit dir und Belgarion sprechen muß.«
    »Sie heißt Cyradis«, sagte Botschaft, der in der Nähe stand.
    »Du kennst sie?« fragte Garion.
    »Wir sind uns einmal begegnet – im Tal. Sie wollte etwas über mich herausfinden, deshalb kam sie, und wir redeten.«
    »Was wollte sie über dich wissen?«
    »Das sagte sie nicht.«
    »Hast du sie denn nicht gefragt?«
    »Ich glaube, wenn sie gewollt hätte, daß ich es weiß, hätte sie es mir gesagt.«
    »Ich möchte mit Euch sprechen, ehrwürdiger Belgarath«, sagte die Seherin da mit heller, klarer Stimme. »Und mit Euch ebenfalls, Belgarion.«
    Die beiden traten näher.
    »Mir ist nur kurze Zeit gewährt, euch Wichtiges zu sagen. Wisset als erstes, daß eure Aufgabe noch nicht beendet ist. Die Notwendigkeit erfordert eine weitere Begegnung des Kindes des Lichtes mit dem Kind der Finsternis. Und laßt euch sagen, daß diese Begegnung die letzte sein wird; denn dabei wird die endgültige Wahl zwischen dem Licht und der Finsternis getroffen.«
    »Und wo soll diese Begegnung stattfinden, Cyradis?« fragte Belgarath mit angespanntem Gesicht.
    »In Gegenwart des Sardion – an dem Ort, der nicht mehr ist.«
    »Und wo ist das?«
    »Der Weg zu diesem schrecklichen Ort ist in den Mysterien zu finden, Ehrwürdiger. Dort müßt Ihr ihn suchen.« Sie wandte das Gesicht Garion zu und streckte eine Hand halb nach ihm aus. »Euer Herz ist wund, Belgarion«, sagte sie voll Mitgefühl, »denn Zandramas, das Kind der Finsternis, hat Euch den Sohn geraubt und flieht mit ihm zu dem Sardion. Es liegt an Euch, Zandramas den Weg zu diesem Stein zu verwehren – denn die Sterne und die Stimmen der Erde verkünden, daß die Macht der Finsternis in dem Sardion liegt, so wie die Macht des Lichtes im Auge Aldurs ruht. Gelingt es Zandramas den Dunklen Stein mit dem Kind zu erreichen, wird die Finsternis siegen, und ihr Sieg wird ewig sein!«
    »Wie geht es meinem Baby?« Ce'Nedras Gesicht war totenbleich, und unbeschreibbare Angst sprach aus ihren Augen.
    »Dem Kind geht es gut, und es hat nichts zu befürchten, Ce'Nedra«, beruhigte Cyradis sie. »Zandramas sorgt für seine Sicherheit –
    nicht aus Liebe, sondern aus Notwendigkeit.« Ein tiefer Schatten zog plötzlich über das Gesicht der Seherin. »Ihr müßt Euch jedoch wappnen«, fuhr sie fort. »Denn sollte es keine andere Möglichkeit geben, Zandramas daran zu hindern, den Sardion mit Eurem Sohn

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