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Herren des Wetens

Herren des Wetens

Titel: Herren des Wetens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Antworten warten müssen.«
    »Ich bin so froh, daß er das gesagt hat«, murmelte Hettar. »Wer möchte anfangen, ihn ein bißchen mit dem Messer zu kitzeln?«
    »Tut, was ihr wollt«, sagte Ulfgar hohnlächelnd. »Mein Körper ist von keiner Bedeutung für mich.«
    »Wir werden alles tun, Eure Einstellung zu ändern«, warf nun Vella mit bedrohlich süßer Stimme ein und prüfte die Schärfe der Dolchschneide.
    »Was genau möchtest du denn wissen, Belgarath?« fragte Botschaft. Er wandte sich von einer Bronzestatue in einer Ecke ab, die er neugierig betrachtet hatte. »Ich kann dir die Antworten geben, wenn du möchtest.«
    Belgarath blickte den blonden Jungen scharf an. »Weißt du, was er denkt?«
    »Mehr oder weniger, ja.«
    »Wo ist mein Sohn?« fragte Garion rasch.
    »Das weiß er nicht«, erwiderte Botschaft. »Er hatte mit der Entführung nichts zu tun.«
    »Wer dann?«
    »Er ist nicht sicher, aber er meint, es war Zandramas.«
    »Zandramas?«
    »Dieser Name taucht immer wieder auf, nicht wahr?« sagte Silk.
    »Weiß er, wer Zandramas ist?«
    »Nicht wirklich. Er hat den Namen nur von seinem Herrn ge-hört.«
    »Wer ist sein Herr?«
    »Er hat Angst, auch bloß den Namen zu denken«, antwortete Botschaft. »Jedenfalls ist es ein Mann mit fleckigem Gesicht.«
    Der Gefangene bemühte sich verzweifelt, sich von seinen Banden zu befreien. »Lügen!« kreischte er. »Nichts als Lügen!«
    »Dieser Mann wurde von seinem Herrn hierhergeschickt, um zu verhindern, daß du und Ce'Nedra Kinder haben würdet«, fuhr Botschaft fort, ohne auf den brüllenden Gefangenen zu achten. »Oder dafür zu sorgen, daß sie nicht am Leben blieben, falls ihr doch welche bekommen solltet. Er kann nichts mit der Entführung zu tun gehabt haben, Belgarion. Wäre er derjenige gewesen, der sich in die Kinderstube in Riva schlich, hätte er deinen Sohn getötet, nicht entführt.«
    »Woher kommt er?« fragte Liselle neugierig, nachdem sie ihren scharlachroten Umhang abgelegt hatte. »Ich werde aus seinem Ak-zent nicht schlau.«
    »Das liegt wahrscheinlich daran, daß er nicht wirklich ein Mensch ist«, sagte Botschaft. »Zumindest nicht ganz. Er erinnert sich daran, daß er eine Art Tier war.«
    Alle starrten erst den Jungen, dann Ulfgar an.
    In diesem Moment schwang die Tür erneut auf, und der bucklige Beldin kam herein. Er wollte etwas sagen, da fiel sein Blick auf den Gefangenen mit der Augenbinde und den Fesseln. Er stapfte auf ihn zu, riß ihm das blaue Tuch von den Augen und blickte ihn durchdringend an. »Hund!« knurrte er. »Was bringt dich aus deinem Zwinger?«
    »Du!« keuchte Ulfgar und erbleichte.
    »Urvon wird dein Herz zum Frühstück verzehren, wenn er er-fährt, wie gründlich du alles vermasselt hast.«
    »Du kennst diesen Mann?« fragte Garion scharf.
    »Ja, wir kennen uns seit sehr, sehr langer Zeit, nicht wahr Harakan?«
    Der Gefangene spuckte nach ihm.
    »Ich sehe schon, wir müssen noch was tun, um dich stubenrein zu machen.« Beldin grinste.
    »Wer ist er?« fragte Garion.
    »Er heißt Harakan und ist ein malloreanischer Grolim – einer von Urvons Hunden. Als ich ihn das letzte Mal sah, strich er winselnd um Urvon und leckte ihm die Füße.«
    Plötzlich war der Gefangene verschwunden.
    Beldin stieß nicht wiederzugebende Verwünschungen aus, dann war auch er nicht mehr in dem Gemach.
    »Was ist passiert?« rief Ce'Nedra. »Wo sind sie?«
    »Beldin ist offenbar doch nicht so gescheit, wie ich dachte«, brummte Belgarath. »Er hätte ihm die Augenbinde nicht abnehmen dürfen. Unser Gefangener versetzte sich aus dem Haus.«
    »Ist das möglich?« staunte Garion. »Ich meine, ohne daß man sieht, was man tut?«
    »Es ist außerordentlich gefährlich, aber Harakan war verzweifelt.
    Beldin verfolgt ihn.«
    »Er wird ihn doch erwischen?«
    »Schwer zu sagen.«
    »Ich wollte ihm noch einige sehr dringende Fragen stellen.«
    »Ich kann sie für dich beantworten, Belgarion«, versicherte ihm Botschaft ruhig.
    »Heißt das, du kennst seine Gedanken noch – obgleich er nicht mehr hier ist?«
    Botschaft nickte.
    »Warum fängst du nicht ganz am Anfang an, Botschaft?« forderte ihn Polgara auf.
    »Gut. Dieser Harakan – das ist wohl sein richtiger Name – wurde von seinem Herrn, den Beldin Urvon nannte, hierhergeschickt, um dafür zu sorgen, daß Belgarion und Ce'Nedra keine Kinder bekä-
    men. Harakan übernahm die Führung des Bärenkultes. Zunächst setzte er allerlei Gerede über Ce'Nedra in Umlauf, in der Hoffnung,

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