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Herrin der Falken

Titel: Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dich nicht überreden. Aber würde es dein Herz erleichtern, zu erfahren, daß Mallina zu Mittwinter mit Dom Garris verheiratet worden ist?“
    »Mallina? Meine kleine Schwester? Mit diesem… diesem widerwärtigen Lüstling?« schrie Romilly. »Und du sagst, mein Vater habe sich verändert?«
    »Sei nicht vorschnell«, mahnte Alderic. »Garris liebt sie zärtlich, und allem Anschein nach sie ihn auch. Noch bevor sie verheiratet wurden, vertraute sie mir an, Garris sei gar nicht so übel, man müsse ihn nur richtig verstehen. Der arme Kerl sei so einsam und unglücklich gewesen, daß ihn sein Elend zu allem Möglichen getrieben habe. Nun, wo er jemanden habe, den er lieben und um den er sich kümmern könne, sei er ein ganz anderer geworden. Du solltest die beiden zusammen sehen!«
    »Gott behüte!« wehrte Romilly ab. »Aber wenn er Mallina glücklich macht, will ich zufrieden sein.« Sie konnte sich keine Frau vorstellen, die diesen Mann ertrug. Doch Mallina war immer etwas dumm gewesen, vielleicht verdienten sie einander. »Jedenfalls wird Mallina die gefügige und gehorsame Ehefrau abgeben, die Dom Garris sich wünscht.«
    Ruyven warf ein: »Du hältst so große Stücke auf meinen Vater, sagst du. Hast du deinen eigenen schon begrüßt?«
    »Mein Vater verzichtet gern auf meine Gesellschaft«, gab Alderic stur zurück. »Er hat sie nie gesucht; er sieht nur meine Mutter in meinem Gesicht.«
    Romilly fiel ein, was sie damals auf Falkenhof gedacht hatte: Alderic war Carolins Sohn! Und deshalb der rechtmäßige Erbe dieses ganzen Landes.
    Sie verbeugte sich. »Laßt mich Euch zu Eurem Vater führen, mein Prinz.«
    Alderic sah sie groß an und lachte. »Romilly, Romilly, meine Freundin, wenn du geglaubt hast, ich sei der Sohn des Königs, muß ich dir sagen, daß du mich ganz falsch eingeschätzt hast! Carolins Söhne sind sicher in der Obhut der Hasturs von Carcosa, und ich habe Gerüchte gehört, daß Carolin einer gewissen Leronis aus Tramontana den Hof macht«, er lächelte Ruyven zu. »Das lag schon in der Luft, bevor du den Turm verlassen hast, mein Freund.«
    »Und Domna Maura hat versprochen, ihn zu heiraten, wenn der Rat seine Zustimmung gibt«, setzte Ruyven ernst hinzu. »Vorausgesetzt, daß wir diesen Krieg überleben. Rakhal hat uns mit Haftfeuer angegriffen. Es ist uns gelungen, ihn zurückzuschlagen, aber er wird seine Armee sammeln und wiederkommen. Und der Lastenträger allein weiß, welche teuflischen Laran-Waffen er dann gegen uns schleudert! Beeile dich also, deinen Vater zu begrüßen, ‘Deric, denn dies ist nur die Ruhe vor den Sturm, und morgen um diese Zeit kämpfen wir vielleicht alle um unser Leben. Willst du nach dem Tod vor eure Götter treten, wenn der Makel des Verwandten streites noch auf dir ruht? Denn es ist sehr wahrscheinlich, daß du nur gekommen bist, um an deines Vaters Seite zu sterben.« 
    »So schlimm steht es?« Alderic forschte in Ruyvens Gesicht. Ruyven nickte grimmig.
    »Wir befinden uns im Auge des Sturms. Eine Weile haben wir Ruhe, mehr nicht. Carolin hat alle leronyn, die er aufbieten kann, zu sich gerufen, ‘Deric.«
    Romilly unterbrach: »Was ist das? Wenn du nicht Carolins Sohn bist…«
    Alderic erklärte ruhig: »Mein Vater heißt Orain und ist der Pflegebruder und Freund Carolins. Ich bin an Carolins Hof erzogen worden.«
    Voller Vertrauen faßte sie plötzlich nach seiner Hand. Sie hätte es erraten können, als er davon sprach, sein Vater ertrage es nicht, ihn anzusehen. Carolin wäre selbst in einer ungewünschten dynastischen Ehe fähig gewesen, der Frau Höflichkeit und Freundlichkeit zu erweisen. Aber als Belohnung für einen Augenblick der Tollheit hatte sie, Romilly, Orain geradewegs ins Herz gesehen. Es tat ihr leid um Alderic, der nie die Liebe eines Vaters kennengelernt hatte, denn jetzt wußte sie, wie gesegnet sie in dieser Liebe gewesen war. »Ich bin die Falkenmeisterin des Königs«, sagte sie, »und er wird meinen Vogel bald brauchen, wenn wir Rakhal von neuem auf dem Schlachtfeld begegnen sollen. Und zweifellos ist dein Vater bei ihm.«
    »Bestimmt«, meinte Alderic. »Er entfernt sich nie weit von des Königs Seite. Als ich jünger war, haßte ich ihn deswegen. Ich grollte, daß ihm mehr an Carolins Söhnen lag als an mir, ja, sogar an Lyondri Hasturs kleinem Sohn.« Er zuckte die Schultern und seufzte. »Die Welt wird gehen, wie sie will. Liebe kann man nicht erzwingen, nicht einmal von Verwandten. Und für einen solchen Mann wie meinen

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