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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Ebers schwer verwundet auf dem Rücken. Wäre Fang ihm nicht zur Hilfe geeilt …
    »Öffne die Augen, kleiner Bruder«, wisperte Vane. »So darf es nicht weitergehen.«
    Aber Fang hörte ihn nicht. Vane strich über die dunkle, pelzige Stirn seines Bruders und verließ das Zimmer.
    Im Flur traf er Aimee Peltier, die ihm aus der Richtung der Treppe entgegenkam. In ihrer menschlichen Gestalt hielt sie eine Schüssel Rindersuppe in den Händen. Die einzige Tochter des Bärenclans war eine große, gertenschlanke Blondine mit einem außergewöhnlich hübschen Gesicht. Unentwegt mussten ihre Brüder die Menschenmänner von ihr fernhalten, wenn sie in der Bar aushalf. Diesen Job nahmen sie alle sehr ernst.
    »Isst er was?«, fragte Vane.
    »Manchmal«, erwiderte sie leise. »Zum Lunch brachte ich ihm eine Suppe. Ich hoffe, heute Abend wird er noch etwas zu sich nehmen.«
    Für Vane war sie ein Göttergeschenk. Nur sie schien an Fang heranzukommen. In ihrer Nähe wirkte er etwas lebendiger. »Danke. Ich weiß zu schätzen, wie gut du auf ihn aufpasst.«
    Oft saß sie stundenlang neben Fangs Bett. Darüber wunderte sich Vane. Denn sein Bruder war seit jener verhängnisvollen Nacht kein einziges Mal zu sich gekommen.
    Lächelnd nickte sie.
    »Aimee?«, fragte er, als sie an ihm vorbeiging, und sie drehte sich um. »Nichts, nur ein dummer Gedanke.« Zwischen seinem Bruder und der Bärin konnte sich nichts abgespielt haben.
    Oder doch?
    Vane stieg die Treppe hinab, durchquerte die Eingangshalle und betrat den kleinen Vorraum. Hier führte eine Tür vom Peltier House ins Sanctuary. Er ging in die Küche der Bar, wo zwei Were Hunter, Jasyn Kallinos und Wren, die Verbindungstür vor dem menschlichen Küchenpersonal schützten. Warum nur wenige Auserwählte diese Tür benutzen durften, wussten die Menschen nicht. Es war so, weil der Bärenclan seine Jungen im obersten Stockwerk des Peltier House beherbergte. Gelegentlich entschlüpften sie ihren Kindermädchen und purzelten die Stufen hinab. Wenn die Aufmerksamkeit der Behörden auf den illegalen Zoo gelenkt würde, wäre das ein Problem für die Peltiers.
    Vane fand den Gedanken sehr amüsant, ein Mensch würde ins Peltier House schleichen und Wölfe, Panther, Löwen, Tiger und Bären in diversen Betten schlafen sehen. Oder noch besser, den Drachen, der zusammengerollt auf dem Dachboden schlummerte. Eine solche Situation müsste man filmen.
    Vane nickte Jasyn zu, einem hochgewachsenen blonden Were-Falken, der zu den gefährlichsten Bewohnern des Peltier House zählte. Verglichen mit der Belohnung, die man auf Jasyns Kopf ausgesetzt hatte, war Vanes Todesurteil geradezu lächerlich.
    Im Gegensatz zu Jasyn tötete Vane nur, wenn ihm nichts anderes übrig blieb. Doch der Falke, in dem das Herz eines echten Raubtiers schlug, pirschte sich aus reiner Mordlust an seine Opfer heran und metzelte sie erbarmungslos nieder.
    Als Vane zur Schwingtür ging, die in die Bar führte, flog sie ihm entgegen, und Kyle Peltier stürmte wie von Furien gehetzt in menschlicher Gestalt hindurch.
    Hastig sprang Vane beiseite. Remi Peltier, einer der eineiigen Vierlinge mit den langen blonden Locken, warf Kyle zu Boden, direkt vor Vanes Füßen, und schlug auf den jüngeren Bruder ein. Vergeblich versuchte Kyle ihn abzuwehren. Remi war ein älterer, stärkerer Bär. Und er kostete jeden Kampf in vollen Zügen aus.
    Vane packte ihn und zog ihn hoch, bevor er den Jungen verletzen konnte. »Was machst du denn?«
    »Das siehst du doch, ich bringe Gilligan um«, murrte Remi und wollte sich losreißen, um wieder über Kyle herzufallen.
    »Zufällig mag ich den Song«, verteidigte sich Kyle, wischte Blut von seinen Lippen und verschanzte sich hinter einem völlig humorlosen Jasyn.
    Vane gab dem Jungen ein Spültuch, mit dem er sich das Gesicht abwischen konnte.
    »O ja!« Verächtlich kräuselte Remi die Lippen. »Aber diesen verdammten Song spielen wir nicht, du Idiot. Die Hälfte der Gäste ist zur Tür gerannt!«
    In diesem Moment kam Mama Bär aus dem Peltier House herüber und sah Kyle bluten. »Was um alles in der Welt …?«, fragte sie, ergriff seine Schultern und inspizierte die aufgesprungene Lippe. »Was ist passiert, mon ange ?«
    Angesichts seiner Mutter verließ ihn die ganze Würde seiner eben erst erlangten Reife. Das kurze blonde Haar fiel ihm in die blauen Augen. »Remi hat mich angegriffen.«
    »Weil er ›Sweet Home Alabama‹ in der Jukebox eingeschaltet hat, maman «, erklärte Remi und

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