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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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befreite sich von Vanes Griff.
    »O Kyle!« Vorwurfsvoll starrte Nicolette ihren jüngsten Sohn an. »Das weißt du doch. Diesen Song spielen wir nur, wenn der Dark Hunter Acheron hier aufkreuzt – eine höfliche Geste, die wir diesem Besucher schulden. Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    Wohlweislich bezwang Vane seinen Lachreiz. Acheron Parthenopaeus, der Anführer der Dark Hunter, besaß ein vielschichtiges Wesen und grenzenlose Macht. Fast jedem, den Vane kannte, jagte der Mann eine Heidenangst ein. Wann immer er die Bar betrat, huschten die meisten Were Hunter und alle Daimons zur Tür. Insbesondere, wenn sie etwas zu verbergen hatten.
    Schmollend schaute Kyle seine Mutter an. »Aber das ist ein guter Song, maman . Und ich wollte ihn hören.« Erneut streckte Remi seine Hände nach dem Hals des jüngeren Bruders aus. Aber Vane zerrte ihn zurück.
    »Er ist zu blöd fürs Überleben«, fauchte Remi. »Am besten schneiden wir ihm die Kehle durch. Dann ersparen wir uns eine Menge Probleme.«
    Da brach Vane in Gelächter aus, was nur sehr selten geschah, während Jasyns Miene versteinerte.
    Klugerweise hielt sich das menschliche Personal aus der Debatte heraus und erledigte seine Arbeit, als würde nichts geschehen. An das ständige Gezänk der Brüder hatten die Menschen sich längst gewöhnt.
    »In diesem Alter waren wir alle dumm, Remi«, herrschte Nicolette ihren älteren Sohn an. »Sogar du.« Sie tätschelte Kyles Arm und drängte ihn zur Tür, die ins Peltier House führte. »Geh heute Abend lieber nicht mehr in die Bar, cher . Jetzt müssen dein Papa und deine Brüder sich erst mal beruhigen.«
    Kyle nickte. Dann drehte er sich zu seinem Bruder um und streckte ihm die Zunge heraus. Aus Remis Kehle drang ein Bärenknurren, das alle Menschen in der Küche erstarren ließ. Deutlich genug verriet Mamas Gesicht, sie würde ihrem älteren Sohn gründlich die Meinung geigen, sobald die Angestellten nicht mehr zuhörten.
    »Sicher ist es besser, wenn du wieder in die Bar gehst, Remi«, murmelte Vane und ließ ihn los.
    »Okay«, zischte Remi. »Tu uns allen einen Gefallen, maman . Friss dein Nesthäkchen!«
    Nun war es Jasyn, der zu lachen begann. Aber er verstummte sofort, als Nicolette ihm einen vernichtenden Blick zuwarf. Kopfschüttelnd befahl sie dem Küchenpersonal, wieder zu arbeiten, und Vane wandte sich zur Bar.
    »Warte, Vane, mon cher .« Er schaute sie an, und sie trat an seine Seite. »Danke, dass du Kyle gerettet hast. Remi hat nie gelernt, sein Temperament zu kontrollieren. Manchmal fürchte ich, das wird er niemals schaffen.«
    »Schon gut. Er erinnert mich an Fang. Jedenfalls an meinen Bruder, als er nicht im Koma lag.«
    Zufällig schaute sie nach unten und runzelte die Stirn. Dann hob sie seine Hand hoch und starrte das Zeichen an. »Also hast du den Bund geschlossen?«
    Vanes Finger schlossen sich zur Faust. »Heute Abend.«
    Verwirrt schnappte sie nach Luft, bevor sie ihn in ihr Haus zog und die Tür schloss. »Wer ist es?«
    »Eine Menschenfrau.«
    »O cher !« Nach einem französischen Fluch fragte sie: »Was willst du tun?«
    »Da gibt es nichts zu tun«, antwortete er und zuckte die Achseln. »Solange es dauert, beschütze ich sie, dann soll sie so weiterleben wie zuvor.«
    Ungläubig hob sie die Brauen. »Warum verdammst du dich zu einem jahrelangen Zölibat? Wenn du sie gehen lässt, wirst du dich womöglich nie wieder mit einer Frau paaren.« Als er ins Sanctuary zurückkehren wollte, hielt sie ihn fest. »Was soll ich denn tun, Nicolette?« Er redetete sie lieber mit ihrem Namen an, statt mit »Mama« wie sie von den meisten genannt wurde. »Bedenk doch, ich bin das lebende Beispiel für den tieferen Sinn der Regel, dass wir uns nur innerhalb unserer eigenen Spezies vermehren sollen. Ich möchte meine Krankheit keiner neuen Generation vererben.«
    Bestürzt schüttelte sie den Kopf. »Du bist nicht krank.«
    »Wirklich nicht? Wie willst du es denn sonst nennen?«
    »Ebenso wie Colt bist du gesegnet.«
    Ungläubig schluckte er. Niemals würde er dieses Wort auf sich selbst anwenden. » Gesegnet?«
    » Oui «, bestätigte sie ernsthaft. »Im Gegensatz zu uns weißt du, wie es auf der anderen Seite ist. Du bist ein Tier und ein Mensch. Wie sich ein Mensch fühlt, werde ich niemals erfahren. Aber du erlebst es immer wieder.«
    »Unsinn, ich bin kein Mensch.«
    Seufzend hob sie die Schultern. »Was immer du sagst, cher . Aber ich kenne Arkadier, die sich mit Menschen gepaart haben. Wenn

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