Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
ihren Stuhl, umschlang sie und atmete den Duft ihrer Haare ein. »Weißt du eigentlich, was du mit mir machst, Bride?«
    »Nein«, antwortete sie wahrheitsgemäß.
    Sein Herz schlug wie rasend, seine Erregung wuchs. Welch ein Leichtsinn hierzubleiben. Gewiss, er hatte seine Witterung übertüncht. Aber Stefan und seine Konsorten waren hervorragende Kundschafter. Wie lange mochte es dauern, bis sie ihn fanden? Solange Brides Handfläche sein Zeichen aufwies, haftete sein Geruch auch an ihr. Selbst wenn er sie verließ, würden die Wölfe sie aufspüren. Vor allem, weil sie keine Ahnung hatte, wie sie sich verstecken sollte.
    So verzweifelt sehnte er sich nach ihr. Und sie würde ihn nicht abwehren. Doch er musste auf einen weiteren Liebesakt verzichten – zumindest solange sie die Gefahr nicht kannte, die ihr drohte.
    In seiner menschlichen Gestalt dürfte er sich nicht hier aufhalten. Aber im Gegensatz zu Fury war er als Mann stärker und konnte Bride besser schützen. Andererseits war er wegen ihrer betörenden Nähe verletzlich.
    »Würdest du bloß zu mir gehören«, wisperte er und küsste ihren Nacken.
    Brides Atem stockte, und sie fühlte sich wie in einem seltsamen Traum. Geschah das wirklich? Sie drehte sich um, und das Feuer in Vanes Augen schien sie zu verbrennen. Mit einem spielerischen Lächeln milderte er die Intensität seines Blicks. »Mit uns ist es ziemlich schnell gegangen, nicht wahr?«
    Schweigend nickte sie.
    »Tut mir leid. Wenn ich was sehe, das ich haben will, nehme ich's mir und überlege erst später, ob es richtig oder falsch war. Komm …« Er wies mit dem Kinn zur Tür. »Erst begleite ich dich zur Bank, dann kaufen wir den Wein.«
    Auf der Straße wehte ihnen ein kühler Luftzug entgegen. Eine bedrohliche Aura schien Vane einzuhüllen. Irgendwie gewann Bride den Eindruck, er würde der Umgebung übertriebene Aufmerksamkeit schenken. Alle Passanten, die sich näherten, starrte er prüfend an. Erwartete er, sie würden ihn attackieren?
    Nachdem sie das Kuvert in den Briefkasten der Bank geworfen hatte, überquerten sie die Straße und betraten einen Spirituosenladen an der Canal Street. Vane suchte den Wein aus. Als sie die Flasche bezahlen wollte, hätte sie schwören können, er würde wie ein Wolf knurren. »Das mache ich.«
    » Hör mal, ich bin durchaus imstande, für mich selber zu sorgen.«
    »Das weiß ich.« Lächelnd beglich er die Rechnung und nahm dem Verkäufer die Flasche aus der Hand. »Da, wo ich herkomme, sind die Frauen viel gefährlicher als die Männer. Glaub mir, ich habe großen Respekt vor der Grausamkeit einer wütenden Frau.«
    Redete er wieder von der Kommune? Aus irgendwelchen Gründen zweifelte sie daran. »Woher kommst du?«
    »Ich wurde in England geboren.«
    Verblüfft hielt sie die Luft an. Er überraschte sie immer wieder. »Oh, tatsächlich?«
    »Aye, Liebes«, bestätigte er mit perfektem britischem Akzent und öffnete ihr die Ladentür. »Dort wuchs ich auch auf.«
    »Komisch, eigentlich nahm ich nicht an, dass die Engländerinnen besonders bösartig wären.«
    »Pah!«, schnaufte er. »Du kennst meine Mutter nicht. Neben der würde Attila der Hunnenkönig wie ein sanftes Häschen wirken.« In seiner Stimme schwangen Zorn und Schmerz mit. Offenbar besaß die Frau keine Mutterinstinkte.
    »Siehst du sie noch?«
    Er schüttelte den Kopf. »Schon vor langer Zeit machte sie mir klar, dass sie nicht an einer Beziehung zu mir interessiert ist.«
    Während sie zur Boutique gingen, hängte sie sich bei ihm ein. »Tut mir leid.«
    »Nicht nötig«, erwiderte er und bedeckte ihre Hand mit seiner. »In meiner Spezies gibt es keine Mütter wie …«
    Verwundert blieb Bride stehen. »In deiner Spezies?«
    Erst jetzt merkte er, was ihm herausgerutscht war. Verdammt, es ist so einfach, unbefangen mit ihr zu reden. Bei anderen Leuten hütete er seine Zunge. »Einsame Wölfe.« Dummerweise benutzte er Furys Klischee, ehe sie weitergingen.
    »Ah, also gehörst du zu diesen Macho-Typen, die keine Zuwendung brauchen.«
    So war es früher. Aber seit er Bride kannte … Was er für diese Frau empfand, jagte ihm Angst ein. »Ja, gewissermaßen.«
    »Dann gibt es nur dich und deinen Bruder?«
    »Nur uns beide.« Als er an seine tote Schwester dachte, schnürte sich seine Kehle zu. »Und wie ist es bei dir?«
    »Meine Eltern leben in Kenner, meine Schwester ist nach Atlanta gezogen. Ein paarmal im Jahr sehe ich sie. Mein Bruder arbeitet für eine Firma hier im

Weitere Kostenlose Bücher