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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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verdammt noch mal, auch keine Kinder.
    »Alles in Ordnung?«, fragte sie und stellte zwei Teller auf den Tisch.
    »Klar«, behauptete er und hoffte inständig, sie beide könnten die Wochen, bis die Zeichen auf ihren Handflächen verschwinden würden, unbeschadet überstehen.
    Fury brauchte nicht lange, um Stefan und die anderen aufzustöbern. In menschlichen Gestalten schlenderten sie die Bourbon Street entlang und versuchten Vanes Witterung aufzunehmen.
    Jetzt blieben die drei vor einer Bar stehen und schnüffelten an den Gästen, die kamen und gingen.
    Wie immer faszinierte ihn die Schönheit seiner Spezies. Doch das war zu erwarten. In ihrer Welt wurden alle hässlichen Geschöpfe verjagt oder getötet – zumeist Letzteres. Tiere kannten keine Gnade.
    Nicht einmal die Tiere, die sich einbildeten, sie wären fast menschlich. Lange genug hatte er bei den Arkadiern gelebt, um zu erkennen, wie sehr sie sich täuschten, wenn sie ihre menschlichen Wesenszüge hervorhoben.
    So wie die Menschen. Auch die sind unmenschlich, dachte er. Im Grunde waren sie alle Tiere, die nur ihren Überlebensinstinkten folgten. Wer nicht selber frisst, wird gefressen. Dieses Prinzip kannte Fury viel zu gut.
    Als Stefan die Witterung des Neuankömmlings wahrnahm, fuhr er herum.
    »Aber, aber!« Fury grinste spöttisch. »Nun stehe ich schon so lange hier. Euch alle hätte ich töten können, bevor euch mein Geruch in die Nase gestiegen ist. Allmählich wirst du alt, Stefan.«
    »Soll das eine Provokation sein?«
    Amüsiert hob Fury die Brauen. Eines Tages würde er den älteren Wolf herausfordern und töten. Aber dafür war er jetzt nicht in der richtigen Stimmung. »Reiz mich nicht, Stefan. Sonst müsste ich dir wehtun. Du kannst wie ein Alpha-Tier herumhopsen, solange du willst. Wer dich an der Leine führt, wissen wir alle.«
    Stefan stürzte sich auf ihn. Geschmeidig sprang Fury beiseite.
    »Lass das, alter Wolf, ich möchte dich nicht blamieren.«
    »Was willst du, Fury?«, zischte Petra.
    Als er sich zu ihr wandte, grinste er etwas breiter. Sie hasste Vane noch tiefer als die anderen. Vor Jahren hatte sie sich mit ihm paaren wollen und war abgewiesen worden. Sie versuchte Fang zu verführen, ebenfalls ohne Erfolg. Danach pirschte sie sich immer wieder an Vane heran und ärgerte ihn maßlos. Hartnäckig hatte sie sich bemüht, den einflussreichen Wolf zu erobern. Da er der älteste Sohn des Anführers war, hielt man ihn für dessen Nachfolger.
    Eines Tages würde er das Rudel kommandieren. Wenn sein Vater ihn auch hasste – Vane war zweifellos der stärkste Wolf.
    Warum, wusste nur Fury. Vane gehörte nicht zu den Katagaria. Die anderen waren zu dumm, das zu erkennen.
    Schon bei der ersten Begegnung hatte Fury den Geruch bemerkt, der nur von menschlichen Genen stammen konnte. Von einem sogenannten menschlichen Herzen. Auch die Arkadier-Elite verströmte diesen Dunst. Vane war nicht nur ein Arkadier, nicht nur ein Wachtposten, sondern ein Aristos. Diese seltene Spezies besaß die Gabe, magische Fähigkeiten mühelos anzuwenden. In der Arkadier-Welt hielt man die Aristi für Götter. Ständig wurden sie von den Werwölfen bewacht, die nicht zögerten, für sie zu sterben.
    Deshalb hasste er Vane. Aber Geduld war eine wichtige Tugend. Nicht nur in der menschlichen Welt, auch in der tierischen.
    Petra schnüffelte und runzelte die Stirn. Dann trat sie näher zu Fury und presste ihre Nase an sein Hemd. »Vane!«, hauchte sie. »Hast du ihn gefangen?«
    »Wo ist sein Fell?«, fragte Stefan.
    Fury warf ihm einen vernichtenden Blick zu. »Wie armselig ihr alle seid! Habt ihr's noch immer nicht begriffen? Wenn man jemanden töten will, macht die Jagd viel größeren Spaß als die Tat.«
    »Und was heißt das?« Petra legte den Kopf schief.
    »Nun, ich weiß, wo Vane ist. Aber es genügt nicht, den Feind zu töten. Zuerst muss er leiden.«

7
    Bride schob ihren Salat auf dem Teller herum und versuchte Vane nicht anzustarren. Welch eine fesselnde Faszination von ihm ausging! Die Nähe eines so attraktiven, großen, starken Mannes wirkte verwirrend. Diese breiten Schultern, diese muskulöse Brust … Taylor war dünner als sie selbst.
    Vane schien nicht einmal zu trainieren, abgesehen vom Bett. Trotzdem wies sein Körper kein einziges Gramm Fett auf. Bei der Erinnerung, wie fabelhaft er nackt aussah, errötete sie.
    »Alles okay?«, fragte er.
    »O ja.«
    »Warum isst du nicht?«
    Sie zuckte die Achseln. »Wahrscheinlich bin ich nicht

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