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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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eintreffen würden, wäre sie vielleicht schon tot.
    Und wenn sie die Polizei verständigte – was sollte sie den Beamten erzählen? Ein attraktiver Mann aß mit ihr zu Mittag und erregte ihre Leidenschaft. Dann sah sie seine Hand und flippte aus?
    Nicht dass Vane irgendetwas verbrochen hätte. Also würden die Bullen ihn auch nicht verhaften.
    Tabitha … Bei dem Gedanken, ihre Freundin anzurufen, atmete Bride erleichtert auf. Von Selbstverteidigung verstand die Frau eine ganze Menge. Und sie war bis an die Zähne bewaffnet.
    Bride lief zu ihrem Handy und wählte die Nummer von Tabithas Laden. Zum Glück erreichte sie ihre Freundin. »Bitte, Tabby, komm sofort zu mir!« Sie spähte durch das Fenster, um festzustellen, ob Vane die Tür aufbrechen würde. »Wahrscheinlich will mein neuer Freund mich umbringen und dann meine Leiche im Wald verstecken.«
    »Was?«
    »Das erkläre ich dir, wenn du hier bist. Ich habe Angst, Tab. Wirklich.«
    »Okay. Bleib am Telefon, während ich unterwegs bin. He, Marla!«, rief Tabitha ihrer Geschäftsführerin zu. »Übernimm den Laden für eine Weile. Ein Notfall. Wenn du mich brauchst, ruf auf dem Handy an.«
    Nur teilweise erleichtert, seufzte Bride. Tabithas Laden lag an der Bourbon Street, nur ein paar Häuserblocks entfernt. Zu Fuß würde es höchstens fünfzehn Minuten dauern, bis sie hier eintraf.
    »Ist er noch da?«, fragte sie.
    »Das weiß ich nicht«, erwiderte Bride. »Ich warf ihn hinaus und sperrte die Tür zu. Und jetzt habe ich grausige Visionen aus schlechten Filmen, wo die Dämonen das Fenster zertrümmern und ins Zimmer springen, um die Heldin zu packen.«
    »Aber er ist doch kein Zombie, oder?«
    Gequält verdrehte Bride die Augen. Die meisten Leute würden das für einen Scherz halten. Aber Tabitha meinte es ernst. »Wohl kaum.«
    »Ist dein Wolf bei dir?«
    »Nein …« Brides Kehle verengte sich. »Vorhin lief er weg. Ich habe ihn noch nicht wieder hereingelassen. O Gott, glaubst du, er tut meinem Wolf was an?«
    »Sorg dich nicht, der kann sicher auf sich aufpassen.«
    An Tabithas Atemnot merkte Bride, dass die Freundin bereits die Straße entlangrannte. O Gott, ich liebe sie … Sämtlichen Krisen war Tabby gewachsen. Eine solche Freundin müsste jede Frau haben. Für die Menschen, die ihr nahestanden, würde Tabitha alles tun.
    »Bist du noch da?«, fragte sie.
    »Ja.« Bride redete mit ihr, während sie immer wieder in den Hof blickte und nach Vane Ausschau hielt. Aber er war verschwunden. Nach ein paar Minuten hörte sie den Wolf vor der Tür heulen.
    »Pst«, sagte Tabitha am Telefon. »Du kennst mich doch, alter Junge.«
    »Bist du schon da?«
    »Ja«, antwortete Tabitha. »Schalt das Handy aus, und öffne die Tür.«
    Das tat Bride. Beruhigt atmete sie auf. Nur ihre Freundin und der Wolf standen draußen.
    »Die Luft ist rein«, erklärte Tabitha, als der Wolf ins Apartment rannte. »Offenbar hat der Kerl das Weite gesucht.«
    »Gott sei Dank!« Trotzdem sperrte Bride die Tür zu. »Noch nie im Leben hatte ich solche Angst, Tabby, es war grauenhaft.«
    »Was ist passiert?« Tabitha schaute sich im Apartment um, öffnete Schranktüren und spähte durch die Fenster.
    »Keine Ahnung. Wir aßen zu Mittag, und alles war wundervoll, bis mir etwas auffiel …« Sie zeigte ihrer Freundin ihre Handfläche mit dem seltsamen Tattoo.
    »Genau das gleiche sah ich auf seiner Hand.«
    »Machst du Witze?«
    »Nein. Und was ich am unheimlichsten finde, ich weiß nicht, wie ich dazu gekommen bin. Erinnerst du dich an unser Dinner? Plötzlich war es da.«
    Tabitha ergriff Brides Hand und studierte das Zeichen.
    »Hat er mich irgendwie gebrandmarkt?«, fragte Bride. »Er hat mir sein Zeichen aufgedrückt. Und jetzt will er mich töten. Das wusste ich ja, es war zu schön, um wahr zu sein.«
    Verblüfft schüttelte Tabitha den Kopf. »Ehrlich gesagt, das verstehe ich nicht. Solche Morde gab es nicht in diesem Staat. Das weiß ich.«
    Daran zweifelte Bride nicht. Eine von Tabithas Freundinnen arbeitete bei der Polizei und informierte sie stets über die aktuellen Ermittlungen. »Was glaubst du?«
    Tabitha hielt die Hand etwas näher vor ihre Augen. »Sieht wie ein griechisches Ornament aus. Am besten gehen wir zu meiner Schwester. Fragen wir ihren Mann, was er davon hält.«
    »Welche Schwester meinst du?«
    »Meinen Zwilling«, antwortete Tabitha und ließ die Hand der Freundin los.
    Bei dem Gedanken, Amanda zu besuchen, zögerte Bride. »Sie kennt meinen Freund, der

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