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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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seiner Mutter zu helfen.
    Bis zu diesem Tag wusste Vane nicht, warum er sie zu sehen gewünscht hatte. Vielleicht weil sein Vater ihn hasste und weil er hoffte, seine Mutter würde ihn ertragen.
    Voller Zuversicht glaubte er, sie würde ihn zumindest akzeptieren, weil er ein Mensch geworden war.
    Stattdessen hatte sie ihn zu töten versucht.
    » Ich verfluche den Tag, an dem ich dich gebar.«
    Immer noch hallten diese Worte schmerzhaft in seiner Seele wider. Nun hatte sie zu einem zweiten vernichtenden Schlag ausgeholt und dem Dämon befohlen, die Frau ihres Sohnes zu entführen. Kein Were Hunter konnte ohne die Erlaubnis eines Menschen ein menschliches Wesen aus einer Epoche in eine andere versetzen. Nur Dämonen und Götter bildeten eine Ausnahme von dieser Regel.
    Aber warum? Was hatte seine Mutter veranlasst, Bride ins mittelalterliche England zu holen? Er traute seiner Mutter nicht, denn ihr Hass gegen seinen Vater und ihn selbst war tödlich.
    Keinem Menschen vertraute Vane, nur Bride. Und er war für sie verantwortlich. Das hatte ihm gerade noch gefehlt – seine Frau war wehrlos einem arkadischen Rudel in der Ära seiner Geburt ausgeliefert.
    Natürlich musste er sie zurückholen.
    Aber diesmal würde ihm niemand helfen, er musste allein in jene Zeit zurückkehren.
    Hoffentlich würde er die Begegnung überleben. Sonst wäre Bride für immer in der Vergangenheit gefangen.

9
    Langsam schleppten sich die Stunden dahin. Während sie in ihrer kleinen Kammer eingeschlossen war, akzeptierte Bride endlich die Wahrheit – es war kein Traum.
    Wieso dies alles Wirklichkeit sein konnte, verstand sie nicht. Doch sie hatte keine Wahl und musste sich damit abfinden, dass sie weder halluzinierte noch Buffy in einer Irrenanstalt mimte. Diese Leute existierten tatsächlich. Sie ernährten sich von den grässlichsten Speisen, die sie jemals gekostet hatte. Kein Wunder, dass sie alle so dünn waren.
    Auf dem Nachttisch neben den Büchern stand ein Teller, den sie kaum angerührt hatte. Sie wanderte umher und lauschte den Stimmen im Flur, wo die Leute erörterten, was sie mit ihr machen sollten. Mit jeder Minute erschien ihr die Situation unheimlicher.
    Plötzlich spürte sie eine Bewegung hinter sich, fuhr herum und sah einen Mann, der Vane glich – mit dem gleichen vielfarbigen Haar, den grünbraunen Augen und ähnlichen Gesichtszügen. Glatt rasiert, hatte er längere Haare als Vane und trug ein altertümliches Gewand aus Leder und einem Kettenpanzer. So wie Bryani war er mit einem Schwert bewaffnet, und er beobachtete sie wie ein wildes Tier, das seine Beute taxierte.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie.
    Statt zu antworten trat er näher und ergriff ihre Hand. Die Augen voller Hass, betrachtete er das Zeichen.
    Ehe sie blinzeln konnte, wurde sie irgendwie aus der Kammer in die Halle befördert, wo sich die zornigste Schar dieses Planeten versammelt haben musste. Bride fühlte sich wie in einem Nest voller Vipern.
    Sobald sie auftauchte, erhob sich das Stimmengewirr zu ohrenbetäubendem Geschrei.
    »Dare!«, donnerte der alte Mann. »Warum hast du sie hierhergebracht?«
    Das Vane-Double warf ihr einen bösartigen Blick zu. »Weil ich eine Timoria gegen ihren Mann beantrage!«
    Ringsum erklang zustimmendes Gemurmel.
    »Nein!«, rief Bryani und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
    »Was stört dich daran, Mutter?«, fragte Dare. »Haben sich deine Gefühle für die Tiere, die uns ständig bedrohen, etwa geändert?«
    »Das weißt du besser.«
    »Dann erlaube uns, ihnen heimzuzahlen, was sie uns antaten.«
    Entschlossen zog Bryani ihr Schwert. »Wie alle Wachtposten schwor ich, die Menschen zu schützen …«
    »Eine Katagari-Hure?«, fiel Dare seiner Mutter ins Wort und stieß Bride zu ihr. »Sie stinkt nach diesen Tieren. Ich finde, wir sollten die leidige Sache unverzüglich regeln.«
    In heller Begeisterung jubelte das Publikum ihm zu, und Bride begann vor Angst zu zittern.
    »Vater?«, wandte Bryani sich an den alten Mann.
    Bevor er sie anschaute, musterte er die Menge. »Du hättest mich nach meiner Meinung fragen sollen, ehe du mit ihr hierhergekommen bist, Bryani. Nun willst du unsere Feinde schützen, obwohl in unserem Dorf keine Familie lebt, die nicht unter den Katagaria zu leiden hatte. O heilige olympische Götter, bedenk doch, was sie unserer Familie antaten! Deine Mutter verfiel dem Wahnsinn. Außer dir töteten sie alle meine Kinder. Und jetzt bittest du um Milde für einen Katagari? Haben Sie auch dich um den

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