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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Verstand gebracht, meine Tochter?« Ein mitleidloser Blick streifte Bride. »Wir werden über eine Timoria abstimmen. Wer sagt Aye?«
    Das Geschrei hallte so laut durch den Raum, dass Bride ihre Hände auf die Ohren presste.
    »Und wer sagt Nay?«
    »Ich!«, rief Bryani, eine einsame Stimme in der Menge.
    Offenbar verhieß eine Timoria nichts Gutes. Diesen Verdacht fand Bride bestätigt, als drei Frauen zu ihr eilten und sie davonzogen.
    »Was geschieht mit mir?«, fragte sie. »Was ist eine Timoria ?«
    »Tut mir so leid«, beteuerte Bryani, bevor Bride aus der Halle gezerrt wurde. »Verzeihen Sie mir!«
    Was sollte sie verzeihen? »O bitte!« Hysterisch versuchte Bride die Hände der drei Frauen abzuschütteln, ohne Erfolg. »Verraten Sie mir doch, was zum Teufel hier vor sich geht?«
    »Für die Paarung mit einem Katagari gibt es nur eine einzige Strafe«, zischte die größte der Frauen. »Sie werden den ungebundenen Männern unseres Clans übergeben.«
    »Übergeben?«, wiederholte Bride. »Auf welche Weise?«
    Daran ließ die Miene der Frau keinen Zweifel. Offenbar drohte Bride eine Vergewaltigung. Mit aller Kraft wehrte sie sich gegen ihre Gefangenschaft.
    Als Vane im alten Britannien ankam, brauchte er einige Minuten, um sich zu orientieren. Die Zeitreisen verwirrten ihn jedes Mal und kosteten große Kraft. Nun musste er sich in Acht nehmen. Wenn er auf seiner Suche nach Bride eine Sonde aussandte, konnten sie von seiner Mutter oder Angehörigen ihrer Spezies geortet werden.
    Nicht dass er diese Leute fürchtete. Aber er wollte kein ganzes Heer bekämpfen. In dieser Epoche regierte das Volk seiner Mutter. Sein Großvater war der Regis eines mächtigen Wolfsclans. Angeblich hatte der gute alte Gramps mehr Katagaria getötet als jeder andere Wachtposten im Lauf der Geschichte.
    Vane holte tief Atem und inspizierte das Dorf auf der anderen Seite der Hecke, hinter der er kauerte. Zweifellos wurde er erwartet.
    Im Wald hinter ihm raschelte es. Er fuhr herum und nahm an, ein wildes Tier oder ein Dorfbewohner würde heranschleichen. Stattdessen entdeckte er Fury.
    Nicht einmal der Anblick seiner Mutter hätte Vane in größeres Erstaunen versetzt. Das hätte wenigstens einen Sinn ergeben, während Furys Anwesenheit völlig unerklärlich war.
    Sofort verwandelte der Wolf sich in einen Menschen. Splitternackt und sichtlich entsetzt starrte er Vane an, der hastig wegschaute.
    »Was zum Geier machst du hier?«, fragten sie gleichzeitig.
    »Zieh mir was an«, verlangte Fury und bedeckte mit beiden Händen seine Blößen.
    Um nicht zu erblinden, erfüllte Vane den Wunsch und hüllte ihn in schwarze Jeans und ein T-Shirt. »Wieso bist du hier, Fury?«
    »Ganz einfach – ich tue, was ich angekündigt habe«, knurrte Fury zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Ich führe die Tessera von Bride und dir weg. Jetzt bist du hier, und die sind da drüben.« Ärgerlich zeigte er auf einen nahen Hügel. »Du Idiot solltest in New Orleans sein, nicht in Britannien.«
    »Warum hast du die Tessera hierhergeführt?«, fragte Vane misstrauisch.
    »Weil ich keine simplere Methode kenne, um sie alle auf einmal zu erledigen«, fauchte Fury. »Allein krieg ich's nicht hin. Ich dachte, Bryani würde liebend gern eine von Markus' Tesseras zerstückeln.«
    Argwöhnischer denn je runzelte Vane die Stirn. »Weißt du über Bryani Bescheid?«
    »O ja.« Fury verdrehte die Augen. »Vor ein paar Jahrhunderten bohrte sie lustvoll eine Klinge in meinen Bauch. Sie hielt mich für tot und ließ mich einfach liegen. Willst du die Narben sehen?«
    Jetzt nahm Vane die Witterung Stefans auf, der allmählich näher kam.
    Fury packte seinen Arm und zog ihn hinter einen Baum. »Hör mal, hier sind wir in ernsthafter Gefahr. Die Arkadier hassen uns wie die Pest.«
    »Das weiß ich.«
    »Nein, du weißt es nicht«, widersprach Fury. »Was sie opfern würden, um uns beide zum Frühstück zu verspeisen, kannst du dir gar nicht vorstellen. Du musst abhauen.«
    »In diesem Dorf wird Bride festgehalten.« Vane befreite sich von Furys Griff. »Ohne sie gehe ich nicht fort.«
    Fury fluchte. »Wie lange ist sie schon hier?«
    »Keine Ahnung, ich bin eben erst angekommen.«
    »Okay, wir müssen sie sofort befreien und hoffen, dass sie noch nicht lange da ist.«
    »Was glaubst du, warum ich hier bin?«
    Darauf antwortete Fury nicht. »Denk nach, denk nach, denk nach!« Abwartend schaute er Vane an. »Hast du eine Idee?«
    »Ich gehe ins Dorf und hole meine

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