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Herrin der Finsternis Roman

Titel: Herrin der Finsternis Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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erinnerte. Drinnen bestanden die Mauern aus Lehmflechtwerk. Ein lebhaftes Feuer brannte in der Mitte, es war von langen hölzernen Tischen und Bänken umgeben. Der festgestampfte Erdboden war mit trockenen Gräsern und Kräutern bestreut.
    Sobald Bride eintrat, wurde sie von überaus attraktiven Männern umzingelt, die wirklich und wahrhaftig an ihr schnüffelten.
    »Verzeihen Sie«, sagte sie und versuchte sie beiseitezuschieben, »das ist mein Traum. Und es wäre mir lieber, Sie würden das nicht tun.«
    Ein großer blonder Mann reckte sein Kinn vor, wobei er irgendwie einem Jagdhund glich. Dann warf er Bryani einen vernichtenden Blick zu. »Warum hast du eine Katagari-Hure hierhergebracht?«
    »Unsinn!«, protestierte Bryani, zog Bride von den Männern weg und schob sie hinter ihren Rücken. »Das ist keine Hure, sondern eine verängstigte Menschenfrau, die nicht begreift, was mit ihr passiert. Deshalb hält sie sich für wahnsinnig.«
    Da lachte der blonde Mann. »Am besten schicken wir sie zu ihrem Deckhengst zurück. So wie die Katagaria unsere Frauen zurückschicken.« Entschlossen trat er einen Schritt vor.
    Blitzschnell zog Bryani ihr Schwert. »Zwing mich nicht, dich zu töten, Arnulf. Ich habe sie hierhergebracht, damit wir sie schützen .«
    »Da hast du einen Fehler gemacht.«
    Entsetzt starrte Bryani ihn an. »Wir sind Menschen .«
    »Aye«, stimmte er zu. Dann schenkte er Bride ein bedrohliches Lächeln. »Und genauso wie du dürste ich nach Rache, meine Prinzessin. Meine Gefährtin musste sterben, weil sie von einem dieser Bastarde misshandelt wurde. Ich finde, das sollten wir ihren Weibern zehnfach heimzahlen.«
    Nun traten auch die anderen Männer vor. Doch da erklang ein durchdringender Schrei, und alle erstarrten.
    Bride drehte sich um. Hinter ihr schwang die Tür auf, und ein alter Mann mit weißem Haar und einem Bart, der sie an ein altes ZZ -Top-Video erinnerte, trat über die Schwelle. An seiner Seite trottete ein großer brauner Wolf herein.
    Das Gesicht des Greises war zur Hälfte mit einem unheimlichen grünen Tattoo bedeckt. »Was geht hier vor?«
    »Gewähre uns deinen moralischen Beistand«, bat Arnulf. »Deine Tochter hat eine Katagari-Hure in unser Rudel gebracht. Und die wollen wir haben.«
    Der alte Mann schaute Bride forschend an. Dann wandte er sich zu Bryani.
    »Das musste ich tun, Vater«, beteuerte sie und senkte ihr Schwert. »Eine andere Möglichkeit gab es nicht.«
    Der alte Mann befahl den Männern, den Raum zu verlassen. Nur widerstrebend gehorchten sie. Bevor sie sich entfernten, heulten einige wie Tiere, und andere blickten zurück, als wollten sie bekunden, dass diese Diskussion noch nicht beendet wäre.
    Zum ersten Mal stieg echte Angst in Bride auf. Irgendetwas an ihrer »Fantasie« stimmte nicht. Wenn sie's nicht besser wüsste, könnte sie schwören, dies alles wäre Wirklichkeit .
    Nein, unvorstellbar.
    Oder doch?
    Sobald der alte Mann mit den beiden Frauen allein war, führte er sie zu einem Tisch mit zwei handgeschnitzten, mit Wolfsköpfen geschmückten Stühlen, die Thronen glichen und am anderen Ende der Halle auf einem Podest standen. »Nun, was denkst du, Bry?«, fragte er.
    »Ich wollte sie schützen, Vater. Ist das nicht die Pflicht der Wachtposten? Sind wir nicht beauftragt, die Welt vor den Katagaria-Tieren zu retten?«
    Mit diesen Worten schien sie ihn zu ärgern. »Aber sie hat sich mit einem gepaart .«
    »Noch sind die beiden nicht endgültig verbunden, sie trägt nur sein Zeichen. Wenn wir sie hierbehalten, bis es verschwindet, befreien wir sie von dem Katagari.«
    Während der alte Mann nachdachte, kam der Wolf zu Bride und schnüffelte an ihr. Unbehaglich beobachtete sie ihn und überlegte, ob er ein Wolf bleiben oder sich in etwas anderes verwandeln würde.
    »Warum hast du ihn nicht einfach getötet?«, fragte der Greis, und Bryani wich seinem Blick aus. Da seufzte er müde. »Schon vor Jahrhunderten habe ich dich angewiesen, sie alle zu töten, meine Tochter.«
    »Das habe ich versucht, erinnerst du dich?« In ihren Augen funkelte heller Zorn. »Jener Katagari ist zu stark geworden.«
    Ärgerlich schüttelte er den Kopf. »Du musst sie allein beschützen. Die anderen werde ich im Zaum halten. Doch wenn er diesmal zu uns kommt, beenden wir, was wir begonnen haben.«
    Bryani nickte. Dann bedeutete sie Bride, ihr zu folgen, und führte sie an den Thronen vorbei, einen schmalen Korridor entlang in einen kleineren Raum. Auch dieses Zimmer war eher

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