Herrin der Finsternis Roman
schauten alle Anwesenden zu Boden.
Vane stand auf und ging zu Ash. »Was weißt du über Alastor?«
»Vorerst ist er angeleint. Deine Mutter trug ihm auf, ihr deine, Furys und Fangs Gefährtinnen zu bringen. Aber er führte nur Bride zu ihr – gewissermaßen ein Einzelfahrschein. Ein zweites Mal kann er sie nicht holen.«
»Bist du sicher?«
Lässig verschränkte Ash seine Arme vor der Brust. »Das garantiere ich dir persönlich.«
»Also kommt er zurück, wenn Fang sich paart?«, fragte Fury.
»Ja«, bestätigte Ash. »Und um deine nächste Frage zu beantworten – ja, er holt auch deine Frau , wenn du dich
paarst.«
Fury fluchte.
»Tut mir leid«, sagte Ash. »Aber sieh's mal positiv – deine Mutter verleiht dieser Problemfamilie eine amüsante Nuance.«
»Das ist nicht komisch, Ash«, mahnte Vane. »Eigentlich dachte ich, du würdest Bride schützen.«
»Das hatte ich vor. Aber die Zeit war zu knapp. Nicht einmal ich kann an zwei Orten gleichzeitig sein.«
»Schade. Aber da du über Alastor Bescheid wusstest – konntest du mir nicht früher von ihm erzählen?«
»In diesen letzten Monaten hast du nur selten mit mir gesprochen, Vane. Außerdem ist es unklug, wenn man das Schicksal zu ändern versucht.«
»Oh, ich hasse es, wenn du von dieser Schicksals-scheiße redest! Das bin ich , Acheron, keiner deiner verdammten Dark Hunter. Was du bist, weiß ich. Und ich weiß auch, was du tun kannst. Warum hast du mit uns gespielt? Zur Hölle mit dir!«
In Acherons Augen loderten Flammen. »Ich spiele nicht mit dir, Wolf. Du solltest inständig hoffen, dass ich es niemals tue.«
Bride sah Vane an, dass er Ash am liebsten verprügelt hätte. Doch er wusste es besser. »Was hast du mir sonst noch verschwiegen?«, fragte er.
»Oh, alles Mögliche. Das ultimative Schicksal der Welt, den Namen des nächsten Präsidenten. Ob die Saints an diesem Wochenende gewinnen. Verdammt, ich kenne sogar die Lotteriezahlen für heute Abend.«
»Tatsächlich?« Tabitha horchte auf. »Würden Sie die verraten? Kommen Sie schon, Ash, ich brauche den Hauptgewinn! Bitte, bitte, bitte, sagen Sie's mir! Wenn Sie's erzählen, lasse ich Simi alle Popcorns essen.«
Seufzend wandte sich der Atlantäer zu Kyrian, Amanda und Tabitha. »Ich glaube, jetzt will Vane allein mit seinem Bruder und seiner Frau sprechen.«
»Ash, sagen Sie mir die Zahlen!«, jammerte Tabitha.
Ash zwinkerte ihr zu. »Sechs.«
Ungeduldig fuhr sie mit beiden Händen durch die Luft. »Und?«
»Irgendwo bei den Gewinnzahlen gibt es eindeutig eine Sechs.«
»Oh, besten Dank!«, höhnte und schmollte sie. Aber dann zuckte sie gutmütig die Achseln. »Okay, jetzt wissen wir, wie grausam Ash sein kann und dass Vane kein Serienkiller ist. Am besten fahre ich zu meinem Laden zurück.« Sie blieb neben Acheron stehen. »Gehen wir trotzdem am Freitag ins Kino?«
Ash nickte. »Klar.«
»Cool, bis dann«, verabschiedete sie sich und eilte aus dem Haus.
Entgeistert starrte Kyrian ihn an. »Hast du was mit Tabitha?«
Ash grinste schief. »Nein, aber ich finde sie sehr unterhaltsam. Jedes Mal schreit sie die Kinoleinwand an. So faszinierende Worte fallen ihr ein. Und sie isst noch mehr Popcorn als Simi. Ja, ich muss gestehen – Tabby gehört zu meinen Lieblingsmenschen.«
»Ash, du bist krank«, seufzte Kyrian.
»Ich finde dich wundervoll.« Amanda zog Acherons Kopf zu sich herab und küsste seine Wange. Dann ließ sie ihn los und folgte Kyrian, der den Raum verlassen hatte. »Übrigens, die nächsten Nächte wird mein Mann im Gästezimmer schlafen.«
Im oberen Stockwerk begann das Baby zu schreien.
»Ich hole sie«, verkündete Ash und verschwand.
»Falls jemand irgendwas braucht«, sagte Amanda und blieb neben Bride stehen, »ich bin ich der Küche.«
»Danke.« Skeptisch schaute Bride zu ihr auf. »Wirst du auch einfach verduften, Amanda?«
»Diese Fähigkeit besitze ich nicht«, erwiderte Amanda. Prüfend berührte sie Brides Hand. »Wie du dich fühlst, verstehe ich sehr gut. Früher hielt ich meine Schwester für verrückt. Doch wie ich in den letzten Jahren herausfand, ist sie sehr weise auf ihre seltsame Art. Am besten atmest du ein paarmal tief durch und glaubst an das Unmögliche.« Mit einem ermutigenden Lächeln blickte sie in die Runde und verließ die Halle.
»Also …«, begann Fury und rieb seinen Nacken. »Wahrscheinlich werdet ihr mich jetzt wegschicken. Dann wünsche ich euch viel Spaß.«
»Warte!«, hielt Vane ihn zurück. »Hast du mich
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