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Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anderen hier in deiner Zeit.«
    Ich hatte alles gehört. Es war mir klar, ohne dass ich es schon richtig begriff. Nur wollte ich mich nicht von ihr zum Knecht machen lassen, und jetzt war es mir auch egal, ob auf meiner Schulter ihre beiden Hände lagen oder nicht.
    Ich drehte mich um – und erschrak bis ins Mark!
    Dana Crow stand noch immer vor mir. Aber nicht mehr mit dem gleichen Kopf. Ich starrte direkt in die leeren Augenhöhlen eines hässlichen Totenschädels…
    ***
    Suko war nicht unbedingt der Meinung, dass er die Arschkarte gezogen hatte, denn es gab Schlimmeres, als auf dem Flur eines Hotels in einem bequemen Sessel zu warten, aber ihm gefiel der Fortlauf der Geschichte nicht. Er spürte den hintergründigen Horror, der leider nicht zu fassen, jedoch irgendwie präsent war.
    In der Suite war es seiner Meinung nach zu harmlos gewesen. So harmlos, dass es schon nach einer Falle roch, aber darauf war John glücklicherweise eingestellt.
    In diesen Zimmern sollte er auf Dana Crow warten. Sie ließ sich Zeit. Es konnte sein, dass ihr auch die Zeit genommen wurde, denn die Medien-Konferenz besaß einen bestimmten Ablauf, den sie selbst wohl nicht bestimmen konnte. Da hatte jeder Reporter seine Fragen, und auch die Moderatoren der TV-Anstalten mischten kräftig mit.
    Dana Crow war eine Sängerin. Okay, das stand fest. Sie hatte Erfolg, aber was war sie noch? Oder was war sie in Wirklichkeit? Darüber dachte Suko nach und natürlich auch über ihre Verbindungen zu einem längst versunkenen Kontinent mit dem Namen Atlantis. Gehörte sie tatsächlich zu diesem Volk der Atlanter? Natürlich nicht mehr direkt, denn dieses Volk gab es so nicht mehr. Es war ausgestorben oder untergegangen. Aber einige Menschen hatten auf eine bestimmte Art und Weise »überlebt«. Sie hatten ihre Gene weitergegeben. Es waren nicht viele gewesen, denn nur wenige hatten sich retten können.
    Aber durch Vererbung war etwas Bestimmtes weitergegeben worden, und es gab in heutiger Zeit durchaus Menschen, die spürten und wussten, woher sie kamen.
    Das zog Suko nicht einfach an den Haaren herbei, das hatte er selbst erlebt. Es gab Menschen, die das Blut der alten Rasse in sich trugen, und er ging jetzt davon aus, dass es bei der Sängerin ebenfalls so war. Nur gehörte sie zu den Personen, die dies sehr deutlich erlebten, denn bei ihr waren die Eigenschaften stark hervorgetreten und hatten sich vielleicht sogar besonders ausgebildet.
    Wenn bei einem Menschen das passierte, spürte er eine besondere Affinität zur Vergangenheit und erlebte auch den Drang, mehr darüber wissen zu wollen.
    Sollte es bei Dana zutreffen, wer war sie dann wohl damals gewesen?
    Woher war diese Affinität zu den Schädeln gekommen? Warum hatte sie Menschen angeheuert, die alte Schädel aus dem Friedhofsboden gruben? Suko ging einfach davon aus, dass sie die Anstifterin war, obwohl er noch keinen Beweis in den Händen hielt. Aber den würden er und John sich holen.
    In der vierten Hoteletage war es sehr ruhig. Es gab keine Hektik. Es trafen hier keine Gäste ein, deren Gepäck geschleppt wurde. Für ihn hatte es den Anschein eines Sanatoriums, in dem um ausdrückliche Ruhe gebeten wurde.
    Das verleitete leicht zum Schlafen, doch Suko war jemand, der gut gegen dieses Gefühl der Müdigkeit ankämpfen konnte. Hin und wieder warf er einen Blick auf die Eingangstür der Suite, aber dort passierte ebenfalls nichts. Dort herrschte völlige Stille. Kein Laut wehte aus den dahinter liegenden Räumen hervor.
    Er sah sich die Bilder an den Wänden an, die allesamt freundliche Motive zeigten. Landschafts-Aquarelle in hellen Farben, die sich dem sanften Beige der Wandfarbe anpassten.
    Er und John hatten keine Zeit ausgemacht, wie lange er warten sollte. Suko wollte nach seinem Gefühl handeln. Er rechnete zudem damit, dass sein Freund die Suite verlassen würde, wenn sich zu lange nichts tat.
    Aber es passierte etwas.
    Von seinem Platz aus hatte er die Tür des Lifts im Blick. Dort blinkte es auf. Die Kabine befand sich auf dem Weg nach oben. Dieser Lift führte nur bis in die vierte Etage, und als sich die Zahl 4 erhellte, nahm Suko eine gespannte Haltung an. Er war bereit, jeden Moment aus dem Sessel zu starten.
    Die Tür schob sich zur Seite.
    Suko rechnete damit, Dana Crow aus der Kabine treten zu sehen, doch er täuschte sich. Es waren zwei Männer, die als Erste hinaustraten. Er kannte sie nicht. Sie sahen wild aus. Trugen coole und fetzige Kleidung, besaßen alle fast kahl

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