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Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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merkte, dass die Feindseligkeit der anderen Seite immer mehr zunahm. Sie taten nichts, es war einfach nur zu spüren. Obwohl sie ihre Plätze nicht verließen, überkam Suko der Eindruck, dass sie sich immer mehr auf ihn zubewegten und den Kreis enger zogen.
    Er hielt sich zurück. Er gab sich lässig, aber er beobachtete sie genau. Suko dachte auch daran, dass Dana Crow mit ihnen geflüstert hatte, und er konnte sich vorstellen, dass sie ihnen bestimmte Anweisungen gegeben hatte.
    Er wollte den Test machen. Zuerst räusperte er sich, dann stand er mit einer schnellen Bewegung auf.
    Sofort reagierten sie. Zwei von ihnen traten auf Suko zu.
    »Wo willst du hin?«, wurde er gefragt.
    »Nur zur Toilette.« Die gab es hier oben. Er sah die beiden Türen sogar in der Nähe.
    »Nein!«
    Suko lachte auf. »Was war das? Soll ich mir vielleicht in die Hose machen?«
    »Lass ihn gehen«, sagte einer aus der Gruppe. Er trug eine enge Lederhose, und in seinem Mund bewegte er einen Kaugummi ständig von einer Seite zur anderen.
    »Und dann?«
    »Du gehst mit.«
    Der Angesprochene nickte. »Ja, so können wir es machen.« Er wandte sich an Suko. »Hast du gehört?«
    »Ich bin nicht taub.«
    Die beiden setzten sich in Bewegung. Bis zur Toilettentür waren es nur wenige Schritte. Der Aufpasser blieb sehr dicht an Suko’s linker Seite, und er hörte auch, wie der Musiker mit sich selbst flüsterte. Verstehen konnte Suko nichts. Die Worte hörten sich an, als wären sie in einer fremden Sprache gesprochen worden. Es dauerte auch nicht lange, da war der Mann verstummt.
    Suko zog die Tür auf, hielt sie fest und blieb stehen. Den Musiker schaute er dabei an. »Willst du weiter mitgehen?«
    »Ja.« Der Typ stieß Suko vor.
    »Gut, wie du willst.«
    Die beiden Männer betraten den Vorraum, in dem kein Staubkorn weder auf dem Boden lag noch an den Decken klebte. Das Licht war hell, die Fliesen schimmerten in einem getönten Weiß, und die beiden großen Waschbecken waren lindgrün.
    Der Musiker schaute sich um wie ein Bodyguard, der nach irgendwelchen Feinden suchte. Er fand keine, aber seine Haltung entspannte sich keineswegs. Keine Sekunde ließ er Suko aus den Augen, und er wirkte wie jemand, der sich auf dem Sprung befindet.
    Suko gab sich gelassen. Die Becken der Toilette befanden sich in einem Nebenraum. Suko musste eine Schwingtür aufstoßen, dann hatte er ihn betreten.
    Er wartete einen Moment. Der Aufpasser folgte ihm nicht. Er war wohl jetzt zufrieden und würde erst wieder hochschauen, wenn Suko den Raum verließ.
    Es gab einen Verdacht, und der wollte bei Suko einfach nicht verschwinden. Nicht nur, dass er den vier Musikern misstraute, er glaubte einfach nicht, dass diese Typen das waren, was sie vorgaben. Sie trugen eine Maske. Sie waren in Wirklichkeit etwas ganz anderes.
    Deshalb wollte Suko einen Test starten. Der konnte ins Auge gehen, aber das bezweifelte er. Im Laufe der Jahre hatte er ein Gefühl für gewisse Dinge bekommen, und diese vier, die ihn bewachten, waren nicht koscher.
    Er behielt die Tür im Auge. Der Aufpasser zeigte sich nicht. Suko zog in aller Ruhe die Dämonenpeitsche und schlug damit einmal den Kreis über den gefliesten Boden hinweg.
    Die drei Riemen rutschten heraus.
    Sie besaßen eine große Härte, obwohl sie weich wirkten. Von der Farbe her konnte man sie in den Brauntönen ansiedeln, aber es gab auch einen Hauch ins Grünliche.
    Die drei Riemen bestanden aus der Haut des Dämons Nyrana, und sie waren eine mächtige Waffe, die Dämonisches zerstörte, was sich ihnen in den Weg stellte. Suko brauchte nur einmal kurz zuzuschlagen, um zu wissen, wen er vor sich hatte.
    »Komm jetzt!«
    »Natürlich.«
    Er schob die Schwingtür auf. Die Peitsche hatte er in den Gürtel gesteckt. Der Schoß seiner Jacke fiel darüber hinweg, so dass sie auf den ersten Blick nicht zu sehen war.
    Der Musiker stand mit dem Rücken zur Tür. Er starrte Suko an. Sein Gesichtsausdruck hatte sich kaum verändert, aber er fühlte sich nicht mehr so sicher. In seinen Augen lag ein Lauern, das Suko ebenfalls zur Vorsicht mahnte.
    »Hast du was?«, fragte Suko.
    »Komm endlich.«
    »Ja, sofort.« Suko ging einen Schritt vor, dann blieb er stehen und sprach ihn an. »Da wäre noch etwas.«
    »Was denn?«
    »Ich möchte dir etwas zeigen.«
    Suko setzte auf die Neugierde des Menschen, und auch hier hatte er sich nicht getäuscht. »Was ist es denn?«
    »Das hier!«, erklärte der Inspektor lächelnd und zog die Peitsche aus dem

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