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Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gürtel. Er musste sie einmal drehen, damit die Riemen nach unten fielen, und er sah sehr deutlich, wie die Blicke des anderen der Bewegung folgten.
    »Was ist das?«
    »Wirst du gleich sehen!«
    Suko hatte die Worte kaum ausgesprochen, als er schon reagierte. Er schlug aus dem Handgelenk zu, und die drei Riemen machten sich auf den Weg nach vorn. Es war kein schneller und wuchtiger Hieb. Der Musiker hätte sogar ausweichen können, doch er war einfach zu überrascht, um das zu tun.
    So wurde er voll getroffen!
    Im ersten Moment war er so überrascht, dass er nichts tun konnte. Er stand auf dem Fleck. Er schaute Suko an und auch der Peitsche hinterher, deren Riemen sich wieder senkten. Aber er war nicht mehr in der Lage, etwas zu unternehmen. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich. Er riss den Mund weit auf. Tief in der Kehle wurde das Röcheln geboren, das nach draußen drang. Er riss die Arme hoch. Seine Hände presste er gegen den Kopf, und schon jetzt wusste Suko, dass er in dieser Gestalt keinen normalen Menschen vor sich hatte.
    Noch immer die Hände gegen den Kopf gepresst, bewegte sich die Gestalt. Zuerst drehte sie sich auf der Stelle hin und her, dann torkelte sie nach rechts, und sie drehte den Kopf dabei ab, so dass Suko nicht genug mitbekam, was mit ihm passierte.
    Dort hatte er ihn nicht getroffen, aber er ging davon aus, dass die Wirkung da begann.
    Der Musiker hatte Suko den Rücken zugekehrt. Er hielt die Beine gespreizt, um das Gleichgewicht halten zu können. Er starrte dabei gegen die Wand der Toiletten, und Suko riss ihn an der Schulter herum, um zu sehen, was mit ihm passiert war.
    Der Schreck erwischte selbst ihn.
    Vor ihm stand kein normaler Mensch, sondern eine Gestalt mit einem blanken Totenschädel…
    ***
    Mit dieser makabren Wendung hatte Suko nicht gerechnet. Er wich einen Schritt zurück und schaute aus einer gewissen Entfernung auf die Gestalt mit dem Totenschädel.
    Sie war noch dabei, sich die Reste der Haut abzureißen. Wie feuchte Stoffstreifen fiel sie nach unten. Der Mund besaß keine Lippen mehr. Er war zu einem grinsenden Etwas geworden, und wie feuchte Bälle waren die Augen aus den Höhlen geschnellt. Um den Kopf herum wehte ein feiner Rauch, der aus den leeren Höhlen von Mund und Nase wehte. Wie eine Maschine, die falsch programmiert worden war, taumelte die Gestalt durch den Vorraum der Toilette. Sie hatte dabei völlig die Übersicht verloren, prallte mal gegen die Wand, taumelte von ihr wieder zurück und schlug mit dem Rücken abermals an.
    Ein zweites Mal schlug Suko nicht zu. Die Gestalt war erledigt. Sie hatte ihr wahres Aussehen gezeigt, aber sie ging noch einen Schritt weiter.
    Suko hielt sie nicht auf, als sie zu seinen Füßen zu Boden prallte. Sie blieb auf dem Boden liegen und drehte sich auf den Rücken. Suko’s Blick fiel direkt auf den Schädel, der seine vorherige Farbe verloren hatte und nun aussah, als wäre er in der kurzen Zeit mit schwarzer Farbe angestrichen worden.
    Der Körper selbst bewegte sich nicht mehr. Um den Hals herum hingen noch die Hautfetzen, die sich vom Gesicht gelöst hatten. Sie waren so etwas wie Makulatur gewesen, um das wahre Wesen zu verschleiern. In Wirklichkeit war dieser Musiker ein Skelett gewesen, und auch kein normales, sondern ein schwarzes.
    Suko dachte nicht mehr an sich und auch nicht an die drei Musiker, die draußen warteten. Durch seinen Kopf schossen ganz andere Vermutungen und Ideen.
    Sie alle hingen mit dem schwarzen Schädel der Gestalt zusammen. So unwahrscheinlich diese Gestalt auch war, Suko konnte trotzdem mit ihr etwas anfangen, denn er brachte zwei Dinge in einen einzigen Zusammenhang.
    Zum einen den Kontinent Atlantis und zum anderen eben dieses schwarze Skelett. Suko glaubte fest daran, dass nicht nur der Schädel eingeschwärzt war, sondern auch der übrige Knochenbau, der noch vom Fleisch und von der Haut verdeckt war.
    Ein schwarzes Skelett war auch in Atlantis einmalig gewesen. Aber es hatte dort viele von ihnen gegeben, denn sie hatten zu der Zeit auf ihren Flugdrachen gesessen, um ihrem Herrn und Meister zu dienen und ihn zu begleiten.
    Sein Name verbreitete noch jetzt tiefe Schauder und Angstgefühle, denn es war kein Geringerer als der Schwarze Tod gewesen.
    Suko atmete heftiger, als er daran dachte. Der Schwarze Tod war durch John Sinclair’s Bumerang vernichtet worden, das alles stimmte schon, aber da die Vergangenheit immer wieder mal lebendig wurde und ans Licht trat, wurde auch er mit diesem

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