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Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kamen sie mir vor wie mächtige Wächter, die alles überblicken wollten. Aussichtstürme, von deren Spitzen aus sich anbahnende Gefahren sehr schnell erkennen ließen.
    Dann senkte ich den Kopf. Ich hatte mich bisher noch nicht mit dem beschäftigt, was unter mir lag. Ich ahnte es, aber nun bekam ich die verdammte Gewissheit.
    Ich saß tatsächlich auf jeder Menge Schädel. Auf blanken Köpfen, auf schrecklichen Gesichtern, die eigentlich keine mehr waren, sondern ehemalige Gesichtspartien, in denen es keine Haut und auch kein Fleisch mehr gab, sondern nur noch leere Löcher für die Augen, die Münder und die Nasen. Mein Sitzplatz war verdammt brüchig, und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, dass er plötzlich zusammenbrechen konnte, wenn ich mich zu stark bewegte.
    Aber da hatte ich Glück. Noch hielt alles, und ich fiel nicht mit den Schädeln in die Tiefe, um unter ihnen begraben zu werden.
    Allerdings war die Herrin der Schädel verschwunden. Die schöne halbnackte Dana Crow sah ich nicht mehr auf den blanken Köpfen stehen und entdeckte sie auch nicht in der unmittelbaren Umgebung. Selbst auf einer der Turmspitzen malte sich ihr Körper nicht ab.
    Ich war allein gelassen worden, und darüber konnte ich nicht mal lachen, obwohl ich mich nicht in unmittelbarer Gefahr befand. Man hatte mich schlichtweg aus dem Spiel geholt, um freie Bahn zu haben.
    War das wirklich so simpel?
    Nein, daran konnte ich nicht glauben. Nicht bei mir. Das hatte auch nichts mit Einbildung zu tun, es lag einzig und allein daran, dass ich ein Feind des Schwarzen Tods gewesen war und auch natürlich ein Feind seiner Helfer.
    Ich hatte die schwarzen Skelette erlebt. Ich hatte gegen sie gekämpft. Ich hatte auch nicht wenige von ihnen vernichtet, ebenso wie Myxin, der kleine Magier mit seinen schwarzen Vampiren. Und deshalb saß ich hier und war für die andere Seite im Prinzip die perfekte Beute.
    Woraus bestand sie?
    Wenn ich mich schon in der Vergangenheit befand und zudem im tiefsten Atlantis, musste ich auch damit rechnen, dass mir der Schwarze Tod begegnete. Dieses schwarze Riesen-Skelett mit seiner mörderischen Sense. Mir war bekannt, dass seine Heimat in tiefen Schluchten gewesen war. Canyons wie Schlünde. Von Nebel erfüllt, der alle schrecklichen Gefahren verdeckte.
    Wenn ich jetzt einen Blick in die Tiefe warf, konnte ich mir gut vorstellen, zumindest nahe der Heimat des Schwarzen Todes gelandet zu sein.
    Ich saß noch immer auf den blanken Schädeln. Sie bekamen durch mein Gewicht Druck, aber mir war nicht aufgefallen, dass sie dabei verrutscht wären. Obwohl sie nicht festgeleimt waren, hatten sie der Eigendruck regelrecht aneinander gepresst.
    Das wollte ich ausnutzen und aufstehen!
    Allerdings nicht im normalen Tempo. Vorsicht war noch immer die Mutter der Porzellankiste. Ich achtete schon auf meine Bewegungen und lauschte nach irgendwelchen knackenden Geräuschen, die zum Glück nicht auftraten.
    So kam ich völlig normal in die Höhe. Ich blieb auch stehen. Nur nicht so normal wie sonst, denn unter mir war der Boden wellig, und ich musste erst lernen, mein Gleichgewicht zu halten.
    Es ging. Ich schaute vor meine Füße. Mit ihnen stand ich auf zwei verschiedenen Schädeln, die zwar abgerundet waren, aber mein Gewicht durchaus aushielten.
    Ich konnte mich jetzt ein wenig wie Dana Crow fühlen, denn sie hatte auf dem gleichen Platz gestanden. Und sie hatte von einem Turm berichtet, den sie unbedingt noch mit meinem Schädel krönen wollte.
    Als mir dies einfiel, senkte ich den Blick noch weiter und drückte mich auch ein wenig nach vorn, um in die Tiefe schauen zu können. Es gab dort unten nichts zu sehen, weil der Grund der Schlucht einfach im Nebel schwamm. Aber ich merkte, dass der Turm schon verdammt hoch gebaut war. Er lief in etwa zu wie eine Pyramide, nur waren seine Seiten nicht ganz so eben. Zudem schauten aus allen möglichen Stellen immer wieder Schädel hervor, und seine oberen Kanten waren recht abgerundet.
    Ich hatte an Dana Crow zwar gedacht, sie selbst jedoch bekam ich nicht zu Gesicht. Ob ich mich darüber ärgern oder freuen sollte, wusste ich nicht. Am besten freuen, denn auf der Spitze des Schädelturms kam ich mir schon ziemlich allein und hilflos vor. Besonders dann, wenn irgendwelche Angriffe stattfanden.
    Jetzt fiel mir auch die Stille auf, weil ich mich weniger um mich selbst kümmern musste. Ich war aus dem Hotel gekommen, in dem in der Suite auch Ruhe geherrscht hatte. Nur war sie nicht mit

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