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Herrin der Schädel

Herrin der Schädel

Titel: Herrin der Schädel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sängerin? Das ist ein scharfer Vogel.«
    »Genau die.«
    »Nun ja, ich bin nie auf einem ihrer Konzerte gewesen, habe sie aber in der Glotze einige Male gesehen. So ist mir der Name schon ein Begriff. Und mit ihren Songs hat sie ja Erfolg.«
    »Genau dort sollten wir hingehen und uns ihre Songs anhören. Aber nur wir beide.«
    Bill holte tief Luft, was Suko sehr gut hörte. Als Bill sprach, senkte er seine Stimme. »Wenn du von uns beiden sprichst und die Frauen dabei ausschließt, kann ich wohl davon ausgehen, dass dieser Besuch nicht eben zur privaten Freude dient.«
    »Das kannst du.«
    »Worum geht es genau?«
    »Du bist allein?«
    »Ja.«
    Suko nahm kein Blatt vor den Mund und erklärte dem Reporter haarklein, was bisher vorgefallen war. Bill hörte zu und gab nur einmal einen erschreckten Laut von sich, als er hörte, dass John Sinclair verschwunden war.
    »Du weißt jetzt alles und kannst dich entscheiden.«
    »Natürlich komme ich mit. Keine Frage.«
    »Du weißt auch, worauf du dich einlässt?«
    »Himmel, es geht um John. Da können wir nur hoffen, dass es nicht zu spät ist.«
    »Das meine ich auch. Wo treffen wir uns, und wann sollen wir losfahren?«
    »Nicht zu spät. Ich will mich vorher noch umschauen.«
    »An der Halle?«
    »Okay. Um achtzehn Uhr.«
    »Ich werde dort sein«, versprach Bill…
    ***
    Für mich war die Zeit irgendwie gegenstandslos geworden, aber ich hatte für einen Moment – wenn man so relativieren wollte – das Gefühl, fliegen zu können. Einfach wegtreiben. Ziellos durch eine Finsternis, wie sie im All nicht stärker sein konnte, aber dieses Gefühl hörte dann auf, als ich einen Widerstand unter mir spürte. Und das sofort bei der Landung, die nicht hart ausfiel, sondern recht weich, auch wenn die Unterlage nicht aus einem Kissen bestand.
    Ich tat zunächst nichts. Ich schlug nicht um mich, ich bewegte mich nicht von der Stelle, ich blieb zunächst mal liegen und freute mich irgendwie, dass noch alle Knochen heil waren.
    Den Rückblick hatte ich schnell hinter mich gebracht. Ich war von den Musikern gepackt worden. Sie hatten sich von hinten an mich herangeschlichen und mich dann durch das transzendentale Tor in diese andere Welt hineingeschleudert.
    Und jetzt?
    Es war nicht die erste ungewöhnliche Reise, die hinter mir lag. Es gab gewisse Regeln, auf die ich mich eingestellt hatte. Wenn mir das passierte, versuchte ich zunächst mal, tief durchzuatmen. Auch hier war das nicht anders. Ich öffnete den Mund, holte tief Luft und freute mich darüber, dass es klappte.
    Damit hatte ich schon mal viel gewonnen, und ich hatte auch das Gefühl, die fremde Luft schmecken zu können. Zudem kam sie mir nicht so unbekannt vor, denn ich hielt mich nicht zum ersten Mal in Atlantis auf. Da hatte ich schon einige Zeitreisen erlebt.
    In Atlantis hatte ich nicht nur Feinde kennen gelernt, sondern auch Freunde. Kara, Myxin, der Eiserne Engel. Jeden von ihnen wünschte ich mir jetzt herbei, aber mein Traum wurde mir nicht erfüllt. Zwar hatten sie den Untergang überstanden, aber sie lebten nicht in meiner Welt oder Zone, sondern in einem Gebiet, das sich die Flammenden Steine nannte. Es lag irgendwo im Nirgendwo, war für menschliche Augen nicht sichtbar, und wer genau fragte, der bekam nur ein Schulterzucken zur Antwort. Tatsächlich befand sich dieser Flecken Erde mit dem ewigen Frühling irgendwo in Mittelengland, allerdings für menschliche Augen unsichtbar.
    Von dort aus unternahmen meine Freunde oft genug Reisen in die Vergangenheit. Da nutzten sie dann die Magie der Steine aus, die rot aufleuchteten, bevor sie ihnen den Weg in die Vergangenheit frei machten. Und so gelangten sie nach Atlantis und wieder zurück in die Vergangenheit, ohne diese jedoch verändern zu können.
    Keiner von ihnen war in meiner Nähe. Keiner von ihnen würde mir helfen können, und so war ich auf mich allein gestellt und wollte mich erst mal umschauen, wo ich überhaupt gelandet war.
    Ich setzte mich hin und erkannte noch in der Bewegung, dass mir diese Welt nicht fremd war. Ich hatte sie bereits aus dem Schlafzimmer der Hotel-Suite gesehen. Das blaue Licht, die hohen Felsen, sie kamen mir irgendwie vertraut vor, aber ich stellte auch fest, dass ich nicht besonders weit sehen konnte, weil von irgendwoher Dunstschwaden in das Licht hineintrieben und sich dort als große Wolken regelrecht aufblähten.
    Ich sah die beiden Felstürme, wovon der eine links und der andere rechts von mir stand. Von meiner Position aus

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