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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ebenso roch. Allart, der heraneilte, blickte in die geängstigten Gesichter der Soldaten und wußte, daß es ernst war. Die Erfolgsaussichten, eine Belagerung zu überstehen, hingen fast vollständig von der Wasserversorgung ab. Wenn Scathfell es geschafft hatte, die Brunnen zu verseuchen, konnten sie nicht länger als ein oder zwei Tage aushalten. Vor Sonnenuntergang würden die ersten Tiere sterben; daraufhin die Kinder. Dann gab es keine Alternative mehr, außer sich zu ergeben.
Allart betrachtete die Flüssigkeit. »Ist es nur dieser Brunnen? Oder ist der andere, der in die Burg läuft, auch verseucht?« fragte er. Einer der Männer ergriff das Wort: »Ich war in den Küchenräumen, Dom Allart, und dort ist es genauso.«
Dom Mikhail, eilig herbeigerufen, beugte sich über das Naß, ließ es in seine Hand rinnen und verzog angesichts des Geruchs das Gesicht. Dann hob er die Hand zum Mund, um die Flüssigkeit probehalber zu schmekken. Nach einem Moment zuckte er die Achseln und spuckte sie aus. »Ich frage mich, wie sie an die Brunnen gekommen sind. Die Antwort lautet: Sie sind es gar nicht! Es ist unmöglich.« Er berührte die Matrix an seinem Hals, nahm einen weiteren Schluck, und als er es wieder ausspuckte, rann die Flüssigkeit klar von seinen Lippen.
»Eine Illusion«, sagte er. »Eine bemerkenswert realistische und widerwärtige Illusion, aber nichtsdestotrotz eine Sinnestäuschung. Das Wasser ist rein und gesund. Sie haben es verzaubert, damit es wie Blut aussieht, schmeckt und – das Schlimmste von allem – auch so riecht.« Allart bückte sich, um das Wasser zu probieren. Er spürte eine Welle von Übelkeit, denn von der äußeren Erscheinung her trank er von einem Strom frischen Blutes … aber trotz des Übelkeit erregenden Geruchs und Geschmacks war es, wenn er seinen Sinnen trauen konnte, Wasser.
»Wird es also ein Hexenkrieg?« fragte der Wächter mit fassungslosem Kopf schütteln. »Dieses Zeug kann niemand trinken.«
»Ich sage euch, es ist Wasser, sehr gutes Wasser«, sagte Aldaran ungeduldig. »Sie haben es nur dazu gebracht, wie Blut auszusehen.« »Jawohl, Fürst, und so zu riechen und zu schmecken«, sagte der Koch. »Ich sage Euch: Niemand wird davon trinken.«
»Ihr werdet es trinken oder verdursten«, sagte Donal unwillig. »Es ist alles nur in deinem Kopf, Mann. Deine Kehle wird es als Wasser fühlen, ganz gleich, wie es aussieht.« –
»Aber die Tiere werden es auch nicht trinken«, sagte einer der Männer. Tatsächlich konnte man den Lärm der beunruhigten Tiere aus den Scheunen und Ställen hören. Einige traten aus und bäumten sich auf. Allart dachte: Ja, das ist ernst. Alle Tiere fürchten den Blutgeruch. Darüber hinaus haben die Männer hier Angst, also müssen wir ihnen schnell zeigen, daß sie solche Dinge nicht zu fürchten brauchen. Seufzend sagte Aldaran: »Gut, gut, ich hatte gehofft, wir könnten es einfach ignorieren und sie denken lassen, ihr Zauber hätte keine Wirkung.« Aber selbst wenn sie die Männer überreden konnten, das Aussehen des Wassers zu ignorieren, würde diese Mühe ihre Moral schwächen. Und Tiere konnte man nicht überreden. Für sie waren Geruch und Geschmack tatsächlich die Realität. Sie würden trotz des Wassers in ihrer Umgebung eher verdursten, als ihre Instinkte zu vergewaltigen. »Allart, ich habe nicht das Recht, dich um Hilfe bei der Verteidigung meiner Festung zu bitten.«
»Mein Bruder hat die Krone an sich gerissen und mit dem Euren gemeinsame Sache gemacht, Verwandter. Mein Leben ist verwirkt, wenn ich hier gefangengenommen werde.«
»Dann versuche herauszufinden, was in Zandrus sieben Höllen sie dort unten machen!«
»Dort gibt es mindestens einen Laranzu, der eine Matrix trägt«, sagte Allart, »und vielleicht noch mehr. Aber das ist ein einfacher Zauber. Ich will sehen, was ich tun kann.«
»Donal brauche ich hier für die Verteidiger der äußeren Mauern«, sagte Aldaran.
Allart nickte. »So sei es.« Er wandte sich einer der Dienerinnen zu, die das Wasser anstarrte, das immer noch wie frisches Blut in einem tiefroten Strom aus der Leitung floß. »Geh zu meiner Frau, Lady Renata und Margali, und bitte sie, mich – sobald sie können – im Wachtturm zu treffen.«
Sich an Dom Mikhail wendend fügte er hinzu: »Wenn Ihr erlaubt; er ist abgelegen genug, daß wir dort in Ruhe arbeiten können.«
»Befiehl ganz nach deinem Belieben«, sagte Aldaran.
Als die Frauen zu ihm in den Wachtturm kamen, fragte er: »Ihr wißt es

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