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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ersten Kampf von Mann zu Mann im Innenhof entgegenstellen. Allart, der neben ihm focht, steckte eine leichte Hiebwunde am Arm ein, und Donal schickte ihn fort, sie pflegen zu lassen.
Er stieß dabei auf Cassandra und Renata, die gemeinsam mit den Heilerinnen arbeiteten.
    »Allen Göttern sei gedankt, daß es nicht schlimmer ist«, sagte Cassandra erbleichend.
»Ist Donal verletzt?« wollte Renata wissen.
»Keine Sorge«, sagte Allart und verzog das Gesicht, als die Heilerin begann, seine Wunde zu nähen. »Er hat den Mann niedergestochen, der mir das zugefügt hat. Dom Mikhail hat für sich und Aldaran nie etwas Besseres getan, als Donal im Kriegshandwerk ausbilden zu lassen. So jung er auch ist, er hat trotzdem alles völlig unter Kontrolle.« »Es ist still«, sagte Cassandra. »Welche Teufelei hecken die Leute dort unten jetzt aus?«
»Still, sagst du?« Allart blickte sie überrascht an. Dann wurde ihm bewußt, daß es tatsächlich still war – eine tiefe, unheilverkündende Stille drinnen und draußen. Das kreischende Geräusch der an der Burgmauer zersplitternden Geschosse hatte aufgehört. Jene, die er so deutlich hörte, waren in seinem Kopf: die möglichen und vielleicht nie eintreffenden Einsichten seines Laran. Im Moment war es tatsächlich still, aber die Geräusche, die er beinahe hören konnte, sagten ihm, daß es sich nur um eine kurze Unterbrechung handelte.
»Meine Liebste, ich wünschte, du wärst sicher in Hali oder Tramontana.«
»Ich bin lieber bei dir«, sagte Cassandra.
Die Heilerin hatte seinen Arm jetzt verbunden, legte ihn fest in eine Schlinge und reichte Allart eine Tasse mit einer rötlichen, klebrigen Flüssigkeit. »Trinkt das, das wird Eure Wunde vor dem Fieber bewahren«, sagte sie. »Schont den Arm soweit wie möglich; es gibt Leute genug, die ein Schwert in den Kampf tragen können.« Bestürzt fuhr sie zurück, als die Tasse aus Allarts plötzlich erschlaffender Hand fiel. Die rote Flüssigkeit rann wie Blut über den Steinboden.
»In Avarras Namen, mein Fürst!«
Im gleichen Moment, als sie sich bückte, um das verschüttete Getränk aufzuwischen, hörte Allart vom Hof den gleichen Aufschrei, den er vorher durch sein Laran wahrgenommen hatte. Hastig stand er auf und rannte die inneren Treppen hinab. Aufgeregte Rufe waren zu hören. Im inneren Hof wichen die Leute vor einem zerborstenen Behälter zurück, der auf dem steinernen Boden lag und aus dem ein merkwürdig aussehender gelber Schleim sickerte. Wo er sich ausbreitete, qualmte und verbrannte der Stein und öffnete sich zu klaffenden Löchern. Er wurde wie kalte Butter weggeschmolzen.
»Zandrus Hölle!« brach es aus einer der Wachen heraus. »Was ist das? Noch mehr magisches Höllenwerk?«
»Ich weiß es nicht«, sagte Dom Mikhail ernüchtert. »So etwas habe ich bisher noch nie gesehen.«
Einer der Soldaten trat vor und versuchte, einige Bruchstücke des Behälters zur Seite zu schleppen. Unter qualvollen Schreien stürzte er zurück: Seine Hände waren versengt und geschwärzt.
»Weißt du, was es ist, Allart?« fragte Donal.
Allart preßte die Lippen zusammen. »Keine Zauberei, sondern eine von den Türmen entwickelte Waffe – eine Säure, die Stein schmilzt.« »Können wir nichts dagegen unternehmen?« fragte Lord Aldaran. »Wenn sie noch mehr davon gegen unsere Außenmauern schleudern, werden sie uns die Burg über den Köpfen zerschmelzen! Donal, schick Männer aus, um die Grenzlinien zu kontrollieren.«
Donal zeigte auf einen Gardisten. »Du, und du und du – nehmt eure Friedensmänner und geht. Nehmt Strohschilde. Das Zeug beschädigt das Stroh nicht – seht, wo es auf die Futterballen gespritzt ist –, aber wenn es Metall berührt, werdet ihr an den Säuredämpfen ersticken.« Allart sagte: »Wenn es Säure ist, nehmt das Aschenwasser, das ihr benutzt, um in der Meierei und den Ställen aufzuwischen; vielleicht wird es die Säure stoppen.« Zwar neutralisierte das starke Alkali die Säure tatsächlich, aber einige der Männer bekamen Spritzer von der starken Lauge ab. Dort, wo der Hof von der Säure zerfressen war, wurden selbst an den Stellen, die anschließend mit Laugenwasser behandelt wurden, Löcher in die Stiefel der Männer hineingefressen. Große Bereiche mußten abgezäunt werden, damit niemand sie betrat und verletzt wurde. Auf den Steinen der äußeren Mauer hatte es einige direkte Treffer gegeben. Der Stein bröckelte. Am schlimmsten war, daß sich der Vorrat an Laugenwasser bald erschöpfte. Man

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