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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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der gesetzmäßige König von Thendara, mich irgendwann auffordern, seine Krone gegen Verschwörer zu verteidigen, stehe ich unter seinem Befehl.« Jetzt, dachte er, ist es getan, und unwiderruflich. Ich hätte meinem Bruder eine Botschaft der Unterwerfung schicken können, daß ich als Aldarans Gast nicht die Hand gegen ihn heben kann. Statt dessen habe ich mich zu seinem Widersacher erklärt.
Allart widerstand der Versuchung, einen Blick in die Zukunft zu tun, um zu sehen, wie Damon-Rafael und Lord Scathfell die Botschaft aufnahmen. Es konnte hundert Möglichkeiten geben, von denen nur eine eintreffen würde. Es war unvernünftig, den Verstand mit den übrigen neunundneunzig zu plagen.
Es war still in dem Empfangsraum, während der Parlamentär die Botschaft in sich aufnahm. Dann sagte er: »Meine Lords – diejenigen die mich entsandten, sahen eine Antwort wie diese voraus und trugen mir auf, darauf folgendes zu sagen: Donal von Rockraven, genannt Delleray, wird in diesem Reich zum Gesetzlosen erklärt. Jeder, der ihn tötet, kann das von diesem Tag an ohne Bestrafung tun.
Allart Hastur, dem Verräter, bieten wir nichts außer der Gnade seines Bruders, sollte er vor Sonnenuntergang dieses Tages kommen und sich unterwerfen.
Mikhail von Aldaran fordern wir auf, daß er sich mit allen, die sich in seiner Burg befinden, bis zur letzten Frau und zum letzten Kind, sogleich ergibt; oder wir werden kommen und sie einnehmen.« Wieder kam es zu einem langandauernden Schweigen. Schließlich sagte Aldaran: »Ich habe nicht vor, mein Reich in der nahen Zukunft zu bereisen. Wenn mein Bruder Scathfell während der Saatzeit und der Ernte nichts besseres zu tun hat, als wie ein Hund vor meinen Toren zu sitzen, mag er so lange, wie es ihm gefällt, dort bleiben. Sollte er jedoch Mann oder Frau, Kind oder Tier, die gesetzmäßig unter meinem Schutz stehen, verletzen, oder die Reihen meiner bewaffneten Männer weiter als um den Durchmesser meines kleinsten Fingers übertreten, werde ich das zum Grund nehmen, ihn und seine Truppen zu vernichten und sein Lehen für verwirkt erklären. Was ihn selbst angeht, werde ich ihn hängen, wenn ich ihn auf meinem Grund festnehme.«
Stille. Als offensichtlich war, daß er nichts mehr zu sagen hatte, verbeugte sich der Parlamentär.
»Mein Fürst, die Botschaft wird im Wortlaut ihres Ausspruchs übermittelt werden,« sagte er. Dann entfernte er sich, die Waffenstillstandsflagge vor sich hertragend, aus dem Raum. Noch bevor er die Tür erreicht hatte, wußte Allart, daß es keinen Irrtum darüber gab, was die Zukunft bringen würde.
Krieg.
Aber darüber hatte er nie einen Zweifel gehegt.
    Es dauerte nicht lange, bis sie losschlugen. Kaum eine Stunde nach dem Aufbruch des Parlamentärs flog ein Schwarm von Feuerpfeilen zu ihnen hinauf. Die meisten fielen ohne Schaden anzurichten auf den Steinboden, aber einige landeten auf Holzdächern oder in Futterballen, die man für die Tiere innerhalb des Hofes aufgestapelt hatte. Ehe Waschfässer wurden erneut eingesetzt, bevor das Feuer sich ausbreiten konnte. Nachdem es gelöscht war, herrschte wieder Stille. Aber sie war unheilverkündend. Der Unterschied, dachte Allart, zwischen drohendem und ausgebrochenem Krieg. Donal ordnete an, alle Futterstapel mit Wasser aus den Schloßbrunnen zu tränken. Aber die Feuerpfeile waren nur die förmliche Antwort auf die Herausforderung gewesen. »… sollte er die Reihen meiner bewaffneten Männer weiter als um den Durchmesser meines kleinsten Fingers übertreten …«
Im Hof war alles vorbereitet, einer Belagerung zu trotzen. Bewaffnete Männer waren am Ende eines jeden nach oben führenden Pfades postiert, für den Fall, daß jemand den äußeren Ring um den Berg durchbrechen sollte. Lebensmittel und Tierfutter hatte man schon seit langem eingelagert, und innerhalb der Umfriedung der Burg gab es mehrere Brunnen, die aus den Felsen sprangen. Es gab nichts zu tun als abzuwarten … Es dauerte drei Tage. Die Männer auf den Wachttürmen berichteten über keinerlei Aktivität im Lager der Angreifer. Dann hörte Donal eines Morgens entsetzte Schreie aus dem Hof und eilte hinaus.
Die Wächter bereiteten ihre Morgenmahlzeit rund um die Feuer, die man auf Kaminplatten entzündet hatte. Aber die Köche und jene, die die Tiere zu tränken im Begriff waren, starrten voller Angst auf das aus den Leitungen fließende Wasser: Es war dick und zähflüssig und von einer Farbe, die nicht nur wie frisch geronnenes Blut aussah, sondern

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