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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Wehr dich nicht! Das muß gemacht werden, sonst wird es deinen Arm wegbrennen. Halt sie, Donal!«
Erneut schrie Dorilys vor Schmerzen, als Renata die letzten Reste des Haftfeuers aus dem verbrannten Fleisch kratzte. Dann brach sie in Donals Armen zusammen. Rund um den Innenhof versammelten sich die Männer in furchtsamem Schweigen. Renata zerriß Dorilys’ versengtes Kleid, um ihren Arm zu verbinden. Donal hielt sie an sich gedrückt, tröstete sie und wiegte sie in seinen Armen.
»Du hast uns alle gerettet«, flüsterte er. »Hättest du sie nicht getroffen, hätte das Haftfeuer Aldaran über unseren Köpfen niedergebrannt.« In der Tat, dachte Allart. Damon-Rafael und Scathfell hatten geglaubt, die Burg unvorbereitet auf diese Art einnehmen zu können. Hätte sie die Ladung der drei Luftwagen getroffen, wäre die gesamte Burg bis auf die Grundmauern niedergebrannt worden. War ihr Arsenal nun erschöpft? Hatte Dorilys sie mit diesem einen Schlag entscheidend besiegt? Allart warf einen Blick auf das Kind, das jetzt vor Schmerzen in Renatas Armen weinte.
Dorilys hatte sie alle gerettet. Und ihn hatte sie vorher vor DamonRafaels schrecklicher Vogel-Waffe bewahrt.
Aber er glaubte nicht, daß dies schon das Ende war.
    27
    Wo das Haftfeuer Gebäude in Brand gesetzt hatte, mußten noch immer Flammen gelöscht werden. Fünf Männer waren tot, und ein sechster starb, als Renata sich hinkniete, um ihn zu untersuchen. Weitere vier hatten so tiefe Verbrennungen, daß sie den Tag nicht überleben würden. Ein Dutzend hatte geringfügige Verbrennungen, die behandelt werden mußten; trotz der Schreie und der flehentlichen Bitte um Gnade mußte der kleinste Fetzen des schrecklichen Stoffes weggekratzt werden. Cassandra kam und brachte Dorilys, deren Verbände man in Öl getränkt hatte, zu Bett. Als alles erledigt war, standen Donal und Allart auf der äußeren Mauer und blickten auf die Belagerer hinab, in deren Lager immer noch Brände hell aufloderten.
Sobald Dorilys ruhig war, ließ der Regen nach. Das war schlecht für die Belagerer, die lange, schwere Regenfälle benötigten, um die Flammen des Haftfeuers zu löschen. Diesmal hatte Donal keine Angst vor Pfeilen aus der Dunkelheit. Von der Mauer steigend sagte er: »Scathfell und seine Leute werden heute nacht in ihrem Lager mehr als genug zu tun haben. Ich lasse nur eine kleine Wachmannschaft zurück. Wenn ich mich nicht irre, brauchen sie einen oder zwei Tage, um einen weiteren Angriff zu unternehmen.«
Er übergab einigen ausgeruhten Männern die Wache und ging ins Haus, um zu sehen, wie es Dorilys ging. Sie lag ruhelos im Bett, ihre Augen glänzten fiebrig, ihr Arm war frisch verbunden. Mit der freien Hand griff sie nach seinem Arm und zog ihn neben sich.
»Du bist gekommen, um nach mir zu sehen. Renata ist nicht grausam zu mir gewesen, Donal. Jetzt weiß ich, daß sie das Feuer weggekratzt hat, damit es meinen Arm nicht bis auf den Knochen verbrennt. Beinahe wäre es zu spät gewesen, weißt du«, sagte sie. »Cassandra hat es mir gesagt. Sie trägt eine Narbe, die ebenfalls vom Haftfeuer stammt.« »Dann wirst auch du eine ehrenhafte Kriegsnarbe haben, die du bei der Verteidigung deines Heims davongetragen hast«, sagte Donal. »Du hast uns alle gerettet.«
»Ich weiß.« Ihre Augen flackerten, und er konnte die Schmerzen in ihnen sehen. Weit weg hörte er ein entferntes Donnergrollen. Er saß neben ihr und hielt die kleine Hand, die aus dem dicken Verband herausschaute.
»Donal«, fragte Dorilys, »jetzt, da ich eine Frau bin: Wann werde ich deine Gattin sein?«
Donal wandte den Blick ab, froh darüber, daß Dorilys eine noch recht unbeständige Telepathin war. »Jetzt, da wir alle ums Überleben kämpfen, ist nicht die Zeit, darüber zu sprechen, Chiya. Und du bist noch sehr jung.«
»So jung bin ich nicht«, beharrte sie. »Ich bin alt genug, in einem Matrixkreis zu arbeiten und gegen die zu kämpfen, die uns angreifen.«
»Aber, mein Kind …«
»Nenn mich nicht so! Ich bin kein Kind!« sagte sie mit einem leichten Anflug von Ärger. Dann legte sie mit einem Seufzer, der alles andere als kindlich war, ihren Kopf gegen seinen Arm. »Jetzt, da wir in diesen Krieg verwickelt sind, Donal, sollte es einen Erben für Aldaran geben. Mein Vater ist alt, und der Krieg läßt ihn von Tag zu Tag älter werden. Und heute …« Ihre Stimme begann plötzlich unbeherrscht zu zittern. »Ich glaube, ich habe bisher noch nicht daran gedacht, aber plötzlich wußte ich, daß du

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