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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sterben könntest – oder ich, Donal, jung wie ich bin. Sollte das geschehen, bevor ich dir ein Kind geboren habe, kannst du von Aldaran vertrieben werden, da du kein Blutsverwandter bist. Wenn … wenn du stirbst, und ich dein Kind noch nicht empfangen habe, könnte ich in das Bett irgendeines Fremden gezwungen werden. Donal, davor habe ich Angst.«
Donal hielt ihre kleine Hand. Alles was sie sagte, entsprach der Wahrheit. Vielleicht war Dorilys der einzige Weg, die Burg zu halten, die von Kindheit an sein einziges Zuhause gewesen war. Und Dorilys war alles andere als unwillig. Nach den langen Tagen der Kämpfe und der Belagerung war auch er sich der Verletzlichkeit seines Körpers nur zu gut bewußt. Er hatte gesehen, daß Männer wie lebende Flammen aufloderten und starben, der eine schnell, der andere langsamer. Und Dorilys war sein. Man hatte sie mit Einwilligung ihres Vaters gesetzlich in die Ehe gegeben. Sie war jung und entwickelte sich schnell, sehr schnell zur Frau … Seine Hand verstärkte ihren Griff.
»Wir werden sehen, Dorilys«, sagte Donal und zog Dorilys an sich. »Wenn Cassandra der Meinung ist, du seist alt genug, ein Kind gefahrlos zur Welt zu bringen, soll es geschehen, wie du wünschst. Wenn du dann noch willst.«
Er beugte sich vor, um ihre Stirn zu küssen, aber Dorilys klammerte sich mit erstaunlicher Kraft an ihn und zog ihn herunter, so daß sich ihre Lippen trafen. Sie küßte ihn mit einer Leidenschaft, die alles andere als kindlich war. Als sie ihn schließlich losließ, fühlte Donal sich benommen. Er richtete sich auf und verließ schnell den Raum. Dennoch konnte er nicht verhindern, daß Dorilys mit ihrer unbeständigen und unzuverlässigen telepathischen Fähigkeit seinen Gedanken auffing: Nein, Dorilys ist kein Kind mehr …
    Stille. Auf Burg Aldaran war alles ruhig … genauso wie im Lager der Angreifer. Den ganzen Tag über lag diese schreckliche Stille auf dem Land. Allart, der hoch oben im Wachtturm saß und einen neuen Bindezauber über die Burgmauern legte, fragte sich, welche neue Teufelei sich dahinter versteckte. Durch die andauernde Matrix-Kriegsführung war er so empfindlich geworden, daß er fast spüren konnte, daß sie etwas ausheckten – oder war es eine Illusion? Sein Laran zeigte ihm ununterbrochen Bilder der Burg, die zu Ruinen zerfiel. Er sah, wie die ganze Welt bebte. Gegen Mittag begannen überall auf der Burg, Männer zu schreien, obwohl nichts Sichtbares mit ihnen geschah. Allart, der sich mit Renata, Cassandra und der alten Zauberin Margali im Turmzimmer aufhielt – Dorilys hütete das Bett, da ihr Arm noch schmerzte und Margali ihr ein starkes Schlafmittel gegeben hatte –, spürte das erste alarmierende Warnzeichen, als Margali die Hände an den Kopf legte und zu weinen begann.
»Oh, mein Baby, mein Kleines, mein armes Lämmchen«, rief sie. »Ich muß zu ihr!« Sie rannte aus dem Zimmer. Fast im gleichen Moment griff sich Renata, als hätte sie ein Pfeil getroffen, ans Herz und rief: »Ah! Er ist tot!« Während Allart sie erstaunt ansah und die von Margali zugeschlagene Tür noch erzitterte, hörte er Cassandra aufschreien. Er hatte plötzlich den Eindruck, daß sie fort war und die Welt dunkel wurde; daß sie irgendwo hinter einer verschlossenen Tür einen Kampf auf Leben und Tod mit seinem Bruder ausfocht und er sie beschützen mußte. Allart war gerade aufgestanden und hatte, um sie vor dem Schänder zu retten, einen Schritt zur Tür getan, als er Cassandra auf der anderen Seite des Zimmers sah. Sie kniete von Schmerzen geschüttelt am Boden, zerrte an ihren Kleidern und stimmte eine Totenklage an, als läge vor ihr eine Leiche.
Ein winziger Rest von Vernunft kämpfte in Allart, wie es schien, stundenlang. Cassandra bedarf keiner Rettung, wenn sie dort kniet und klagt, als läge ihr Liebster tot vor ihr … Aber in seinem Geist schien es immer noch, als höre er Schreie des Schreckens und der Angst, als riefe sie laut nach ihm.
Allart! Allart! Warum kommst du nicht zu mir? Allart, komm, komm schnell… und ein langer, angsterfüllter Schrei voller Verzweiflung und Angst.
Renata war aufgestanden und ging schwankenden Schrittes zur Tür. Allart packte sie um die Hüfte.
»Nein!« sagte er. »Nein, Cousine, du darfst nicht gehen. Das ist Hexerei. Wir müssen dagegen ankämpfen. Wir müssen den Bindezauber anwenden.«
Sie wand sich wie eine Irre in seinen Armen, trat nach ihm und zerkratzte sein Gesicht mit den Fingernägeln, als sei er nicht Allart,

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