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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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sterben.« Dann schien er zu erwachen und schüttelte sich wie ein Falke auf der Stange. »Nun, sie ist tot, und ihre Boshaftigkeit mit ihr.«
Er dachte eine Weile nach.
»Wir müssen angreifen«, sagte er schließlich. »Sie können uns schnell zermürben, wenn wir Tag und Nacht gegen Angriffe dieser Art gewappnet sein müssen. Wir können nicht immer in der Defensive bleiben. Irgendwie müssen wir sie in die Flucht schlagen. Wir besitzen nur eine Waffe, die stark genug dazu ist.«
»Ich wußte nicht, daß dem so ist«, sagte Allart. »Wovon sprecht Ihr, mein Fürst?«
Dom Mikhail erwiderte: »Ich spreche von Dorilys. Sie kontrolliert die Blitze. Sie muß den Gegner mit einem Sturm überziehen und sein Lager gänzlich zerstören.«
Allart blickte ihn schockiert an.
»Lord Aldaran, Ihr müßt wahnsinnig sein!«
»Cousin!« sagte Aldaran scharf. Seine Augen entflammten in Ärger. »Ich glaube, du vergißt dich!«
»Wenn ich Euch erzürnt habe, Sir, bitte ich um Vergebung. Laßt meine Zuneigung zu Eurem Pflegesohn – ja, und auch zu Eurer Tochter – als Entschuldigung gelten. Dorilys ist noch ein Kind, und Lady Renata – wie auch meine Frau – haben ihr Äußerstes getan, sie zu lehren, ihre Gabe zu beherrschen und nicht unwürdig einzusetzen. Wenn Ihr sie jetzt bittet, Wut und Zerstörung gegen die feindlichen Truppen zu richten – seht Ihr nicht, mein Fürst, daß Ihr dann alles zerstört, was wir aufgebaut haben? Als Kleinkind hat sie zweimal getötet, als sie mit ihrer unkontrollierten Wut zuschlug. Seid Ihr unfähig zu erkennen, daß wenn Ihr sie auf diese Weise benutzt…«Allart brach vor Erregung zitternd ab.
Dom Mikhail erwiderte: »Wir müssen jede Waffe nutzen, die uns zur Verfügung steht, Allart.« Er hob den Kopf und fuhr fort: »Du hast keinen Einwand erhoben, als sie den grauenhaften Vogel, den dein Bruder gegen dich sandte, herunterholte. Ebensowenig hast du gezögert, sie zu bitten, ihre Gabe einzusetzen, um den Sturm zu bewegen, der euch im Schnee gefangen hielt. Und sie hat die Luftwagen vom Himmel geholt, die genügend Haftfeuer verstreut hätten, um Burg Aldaran in Schutt und Asche zu legen.«
»Das alles trifft zu«, sagte Allart ernsthaft, »aber in all diesen Fällen verteidigte sie sich oder andere gegen die Gewalt eines dritten. Könnt Ihr den Unterschied zwischen Abwehr und Angriff nicht erkennen, Sir?« »Nein«, sagte Aldaran, »denn mir scheint, in diesem Fall ist Angriff die einzige Verteidigung. Falls wir nicht angreifen, besteht die Möglichkeit, daß wir über kurz oder lang durch eine Waffe überwältigt werden, die noch schrecklicher ist als die, die man schon gegen uns in Gang gesetzt hat.«
Seufzend unternahm Allart einen letzten Versuch.
»Lord Aldaran, Dorilys hat sich noch nicht einmal von der Schwellenkrankheit erholt. Als wir uns in der Brandstation aufhielten, habe ich gesehen, wie krank und schwach sie der Einsatz ihres Laran macht. Und damals hatte sie noch nicht die Schwelle der Reife erreicht. Ich habe wirklich Angst vor den Möglichkeiten ihrer Kraft, wenn Ihr sie jetzt einer weiteren Belastung aussetzt. Wollt Ihr nicht so lange warten, bis uns keine andere Wahl mehr bleibt? Ein paar Tage, sogar ein paar Stunden …»
Als er das angstverzerrte Gesicht Lord Aldarans sah, wußte Allart, daß er zumindest für den Augenblick einen Sieg errungen hatte.
»Cassandra und ich werden wieder zum Wachtturm gehen und darauf achten, daß man uns nicht erneut ahnungslos vorfindet. Ganz gleich, wie viele Leroni sie dort unten haben – nach dem letzten Angriff müssen sie ziemlich erschöpft sein. Ich nehme an, daß sie sich erst ausruhen müssen, ehe sie einen weiteren Zauber wie diesen – oder einen schlimmeren – versuchen.«
Allarts Voraussage erwies sich als zutreffend, denn während des ganzen Tages und der Nacht flogen nur ein paar Pfeilhagel gegen die Burgmauern.
Aber am nächsten Morgen wurde er, nachdem er sich ein paar Stunden Schlaf gegönnt und Cassandra als Wache im Turmzimmer zurückgelassen hatte, von einem unheilverkündenden Grollen geweckt. Allart versuchte, den Schlaf mit einigen Spritzern kalten Wassers zu vertreiben und bemühte sich verwirrt, den Klang zu identifizieren. Kanonen? Donner? War Dorilys wieder erzürnt oder verängstigt? Hatte Aldaran sein Versprechen gebrochen, sie nur im Notfall zu benutzen? Oder was ging hier vor?
Er rannte die Treppen zum Turm empor. Die Stufen schienen unter seinen Füßen zu wanken, und er mußte sich am Geländer

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