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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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blieb Dom Stephen stumm, bis sie ihre Reitmäntel überzogen. Dann sagte er: »Wir werden die Reittiere hier lassen, Sohn. Dom Marius hat uns einen Luftwagen angeboten, der uns direkt nach Hali bringt, und die Diener können sie in einigen Tagen nachbringen. Du bist nicht mehr mit einem Luftwagen geflogen, seit du ganz klein warst, nicht wahr?«
»Ich kann mich nicht erinnern, überhaupt jemals mit einem geflogen zu sein«, erwiderte Allart, der gegen seinen Willen. Interesse verspürte. »Damals waren sie gewiß noch nicht sehr verbreitet?«
»Nein, sie waren sehr selten, und natürlich sind sie Spielzeuge für die Begüterten, da sie einen geschickten Laran-Fahrer erfordern«, sagte Lord Elhalyn. »In den Bergen sind sie nutzlos; Böen und Winde würden jedes Fahrzeug, das schwerer als Luft ist, gegen die Felsen schleudern. Aber hier im Tiefland sind sie ausgesprochen sicher, und ich habe gedacht, so ein Flug würde dich ablenken.«
»Ich gestehe, daß ich neugierig bin«, sagte Allart. Er überlegte, daß Dom Marius von Syrtis wohl kein Opfer scheute, um sich bei seinem Großfürsten einzuschmeicheln. Erst stellte er ihnen seine bevorzugten Freudenmädchen zur Verfügung – und jetzt das! »Aber ich habe in Nevarsin gehört, daß diese Apparate auch im Tiefland nicht sicher sind. Wenn zwischen Elhalyn und Ridenow Kriege toben, könnte man uns allzuleicht angreifen.«
Achselzuckend sagte Dom Stephen: »Wir haben alle Laran und könnten mit jedem Angreifer kurzen Prozeß machen. Nach sechs Jahren Kloster sind deine Kampffertigkeiten ohne Zweifel eingerostet, falls es zu einem Gefecht kommen sollte, aber ich hege keine Zweifel, daß du jeden, der uns aus der Luft angreift, schlagen kannst. Ich habe Feuer-Talismane.« Verschmitzt schaute er seinen Sohn an und fuhr fort: »Oder willst du mir etwa erzählen, daß die Mönche einen solchen Mann des Friedens aus dir gemacht haben, daß du nicht dein Leben und das deiner Verwandten verteidigen würdest, Allart? Mir scheint, ich erinnere mich, daß du als Junge keine Lust zu kämpfen hattest.«
Nein, denn bei jedem Hieb sah ich für mich oder einen anderen Tod oder Verderben, und es ist grausam von dir, meine kindliche Schwäche zu verspotten, die nicht mein Fehler war, sondern eine folge des verfluchten Erbes deines Blutes … Laut jedoch sagte Allart, der sich zwingen mußte, das tote Gesicht, das ständig vor seinen Augen erschien und das lebendige Gesicht seines Vaters verschwimmen ließ, zu ignorieren: »Solange ich lebe, werde ich meinen Vater und Fürsten bis zum letzten Blutstropfen verteidigen, und die Götter mögen mir gnädig sein, wenn ich dabei versage oder zögere.«
Erregt und von irgend etwas in Allarts Stimme entzückt, streckte Lord Elhalyn die Arme aus und umarmte seinen Sohn. Zum ersten Mal, solange Allart zurückdenken konnte, sagte der alte Mann zu ihm: »Vergib mir, mein Sohn. Es war unter meiner Würde. Ich sollte dich nicht grundlos beschuldigen.« Und Allart fühlte Tränen in seine Augen schießen.
Die Götter mögen mir vergeben. Er ist nicht grausam, und wenn er es doch ist, dann nur aus Angst um mich … Er hat den aufrichtigen Wunsch, freundlich zu sein …
Der Luftwagen war lang und glatt. Er bestand aus glänzendem, glasähnlichem Material mit Zierstreifen aus Silber an den Seiten, einer langen Kanzel mit vier Sitzen und war zum Himmel hin offen. Cralmac rollten ihn aus dem Schuppen und auf das Schmuckpflaster des Innenhofs, und der Fahrer, ein schlaksiger junger Mann mit rotem Haar, das ihn als einen der geringeren Edlen aus den Killgard-Hügeln auswies, näherte sich ihnen mit einer knappen Verbeugung. Es war eine rein mechanische Geste der Ehrerbietung; ein bestens ausgebildeter Experte, ein Laranzu dieser Art brauchte niemandem gegenüber untertänig zu sein, nicht einmal dem Bruder des Königs von Thendara.
»Ich bin Karinn, Vai Dom. Ich habe den Auftrag, Euch nach Hali zu bringen. Bitte nehmt Eure Sitze ein.«
Er überließ es den Cralmac, Dom Stephen in den Sitz zu heben und die Gurte festzuzurren, aber als Allart seinen Platz einnahm, zögerte er einen Moment und fragte: »Seid Ihr je in einem dieser Luftwagen geflogen, Dom Allart?«
»Nicht, daß ich wüßte. Wird er von einer Matrix angetrieben, die Ihr allein handhaben könnt? Das wäre kaum zu glauben.«
»Nicht ganz. Dort drinnen« – Karinn zeigte auf den Luftwagen – »ist eine Batterie, um die Turbinen anzutreiben. Es würde in der Tat mehr Energie erfordern, als ein

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