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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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zum Kloster zurückkehren, wenn du möchtest.«
Einen Moment lang dachte er fast mit Heiterkeit daran, daß dies die beste Lösung seiner Qual und Konfusion sein würde. Damon-Rafael wollte nicht, daß er Söhne zeugte, die Rivalen seiner eigenen waren; und so konnte er vielleicht dem Fluch entrinnen, Kinder in die Welt zu setzen, die sein tragisches Laran weiterverbreiten würden. Wenn er nach Nevarsin zurückkehrte … Der Schmerz, den dieser Gedanke ihm bereitete, überraschte ihn.
Cassandra nie wiederzusehen …
Nicht ohne Bedauern schüttelte Damon-Rafael den Kopf. »Ich wage nicht, die Aillards zu erzürnen. Sie sind unsere stärksten Verbündeten in diesem Krieg. Und sie sind verärgert, daß Cassilde das Bündnis nicht zementiert hat, indem sie mir einen Erben vom Blut der Elhalyn und Aillard schenkte. Wenn du auf die Heirat verzichtest, werde ich noch einen Feind haben, und daß dies die Aillards werden, kann ich mir nicht leisten. Sie fürchten bereits jetzt, daß ich eine bessere Partie für dich gefunden habe. Ich weiß, daß unser Vater zwei Nedestro-Halbschwestern mit modifizierten Genen für dich ausgesucht hat. Was würdest du tun, wenn du von allen dreien Söhne bekommen solltest?«
Wie beim ersten Mal, als Dom Stephen davon gesprochen hatte, spürte Allart Widerwillen in sich aufsteigen. »Ich habe meinem Vater gesagt, daß ich das nicht wünsche.«
»Ich hätte es lieber, wenn alle Söhne von Aillard-Blut die meinen wären«, sagte Damon-Rafael, »aber ich kann das dir versprochene Mädchen nicht nehmen. Ich habe selbst eine Frau und kann eine Lady eines so hervorragenden Clans nicht zu meiner Barragana machen. Es würde den Anlaß zu einer Blutfehde geben! Wenn Cassilde bei der Geburt eines Kindes stürbe, wie es in den letzten zehn Jahren fast jedes Mal zu erwarten war, und künftig wieder geschehen kann, dann …« Sein Blick wanderte zu Cassandra, die bei ihren weiblichen Verwandten stand und musterte ihren Körper abschätzend vorn Scheitel bis zur Sohle. Allart fühlte einen überraschenden Zorn. Wie konnte Damon-Rafael es wagen, so zu reden? Cassandra war sein!
Damon-Rafael fuhr fort: »Fast bin ich geneigt, deine Heirat für ein Jahr hinauszuzögern. Sollte Cassilde bei der Geburt des Kindes, das sie jetzt trägt, sterben, besäße ich die Freiheit, Cassandra zu meiner Frau zu machen. Ich vermute, die Aillards würden sogar dankbar sein, wenn sie den Thron mit mir teilen könnte.«
»Deine Rede ist Verrat«, sagte Allart, der jetzt wirklich schockiert war. »König Regis sitzt noch auf dem Thron. Felix ist sein ehelicher Sohn und wird ihm nachfolgen.«
Damon-Rafael zuckte verächtlich die Schultern. »Der alte König? Er wird kein Jahr mehr leben. Ich stand heute neben ihm an Vaters Grab. Und auch ich besitze ein wenig vom Vorausblick der Hasturs von Elhalyn. Er wird vor dem nächsten Jahreszeitenwechsel ebenfalls dort liegen. Und was Felix angeht – nun, ich habe die Gerüchte gehört, und du zweifellos auch. Er ist Emmasca. Einer der Ältesten, die ihn ausgezogen gesehen haben, war bestochen, sagt man, und ein anderer hatte schlechte Augen. Was immer auch stimmen mag, er ist seit sieben Jahren verheiratet, und seine Frau macht nicht den Eindruck, als sei sie im Ehebett gut behandelt worden. Es hat bisher noch nicht einmal das Gerücht gegeben, daß sie schwanger sei. Nein, Allart, Verrat oder nicht, ich sage dir, daß ich innerhalb von sieben Jahren auf dem Thron sein werde. Sieh mit deiner eigenen Vorausschau in die Zukunft.« Allart sagte ganz ruhig: »Du wirst auf dem Thron sitzen oder tot sein, mein Bruder.«
Damon-Rafael sah in feindselig an und sagte: »Die weibischen alten Männer des Rates könnten den ehelichen Sohn eines jüngeren Bruders dem Nedestro des älteren vorziehen. Wirst du deine Hand in die Flamme Halis legen und geloben, daß du den Anspruch meines Sohnes unterstützen wirst, sei er nun ehelich oder nicht?«
Allart mühte sich, durch die vielen Bilder den richtigen Blick zu finden: ein Königreich in Flammen, ein Thron in seinem Griff, Stürme, die über die Hellers tobten, eine wankende Festung, als werde sie von einem Erdbeben erschüttert – nein! Er war ein Mann des Friedens. Er hatte nicht die Absicht, mit seinem Bruder um einen Thron zu kämpfen und die Reiche sich durch das Blut eines schrecklichen Bruderkrieges töten zu sehen. Allart beugte sein Haupt.
»Die Götter haben bestimmt, Damon-Rafael, daß du als ältester Sohn meines Vaters geboren wurdest.

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