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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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lodernd im Krieg und Kampf, schwebende Falken wie jene, die das Haftfeuer auf den Luftwagen geworfen hatten; große Gleiter mit weiten Flügeln, an denen Männer hingen; in den Wäldern aufflackernde Brände; merkwürdige schneebedeckte Gipfel aus den Gebieten jenseits von Nevarsin, die er noch nie gesehen hatte; das Gesicht eines Kindes, umgeben vom fahlen Glanz der Blitze… Sind das alles Dinge, die tatsächlich in mein Leben treten, oder nur solche, die möglich sind?
Hatte er überhaupt eine Kontrolle über irgendeine dieser Zukünfte, oder würde ein unerbittliches Schicksal ihm alle auferlegen? So wie es ihm Cassandra Aillard, die Frau, die jetzt vor ihm stand, vorgesetzt hatte … Ein Dutzend Cassandras, nicht nur eine, die zu ihm aufblickten – erhitzt von Liebe und Leidenschaft, die er, wie er wußte, erregen konnte, verzerrt vor Haß und Abscheu (ja, auch die konnte er erregen), schlaff vor Erschöpfung, mit einem Fluch auf den Lippen in seinen Armen sterbend … Allart schloß die Augen in dem vergeblichen Versuch, die Gesichter seiner Frau zu verbannen.
Spürbar erregt sagte Cassandra: »Mein Gatte! Allart! Sag mir, was mit dir nicht in Ordnung ist, ich bitte dich!«
Er wußte, daß er sie erschreckt hatte und versuchte, die auf ihn einstürmenden Zukunftsvisionen unter Kontrolle zu bekommen, die Techniken, die er in Nevarsin gelernt hatte, anzuwenden, das Dutzend Frauen, zu dem sie geworden war – werden konnte, werden würde – auf die eine zu reduzieren, die jetzt vor ihm stand.
»Es hat nichts mit dir zu tun, Cassandra. Ich habe dir gesagt, daß ich einen Fluch trage.«
»Gibt es nichts, das dir helfen kann?«
Ja, dachte er erregt, die beste Hilfe wäre gewesen, wenn keiner von uns je geboren worden wäre; wenn unsere Vorfahren – sie mögen in Zandrus schwärzester Hölle frieren – sich hätten zurückhalten können, diesen Fluch in unser Geschlecht hineinzutragen! Er sprach es nicht aus, aber sie fing den Gedanken auf, und ihre Augen weiteten sich voll Bestürzung.
Aber dann brachen die Familienmitglieder in ihr sekundenlanges Alleinsein ein. Damon-Rafael beanspruchte Cassandra mit einem arroganten »Sie wird schon früh genug ganz dein sein, Bruder!« für einen Tanz, und irgend jemand schob ein Glas in seine Hand und verlangte, daß er sich an dem Fest beteiligte, das schließlich zu seinen Ehren gegeben werde.
Im Versuch, inneren Aufruhr und Auflehnung zu verhehlen – schließlich konnte er seine Gäste nicht für alles verantwortlich machen –, ließ er sich überreden, zu trinken und mit jungen Mädchen zu tanzen, die offensichtlich so wenig mit seiner Zukunft zu tun hatten, daß ihre Gesichter beständig eines blieben und nicht von den sich überschneidenden Wahrscheinlichkeiten des Laran verändert wurden. Er sah Cassandra erst wieder, als Damon-Rafaels Frau Cassilde und ihre Cousine sie aus der Halle zur traditionellen Gute-Nacht-Zeremonie führten.
Der Brauch verlangte, daß die Braut und der Mann in der Gegenwart der versammelten Edlen zu Bett gebracht wurden, als Beweis, daß die Eheschließung gebührend vollzogen worden war. Allart hatte in Nevarsin gelesen, daß es kurz nach der Einführung der Heirat zu Zwecken der Vererbung eine Zeit gegeben hatte, in der auch der öffentliche Verkehr üblich gewesen war. Glücklicherweise wußte er, daß das nicht von ihm gefordert wurde. Es war ihm ohnehin unklar, wie jemand das hatte schaffen können.
Es dauerte nicht mehr lange, und sie führten ihn im Tumult der üblichen Scherze zu seiner Braut. Der Brauch verlangte ebenfalls, daß das Nachtgewand einer Braut offenherziger war als alles, was sie je zuvor getragen hatte – oder danach tragen würde. Das hatte den Zweck, dachte Allart sarkastisch, daß alle sehen konnten, daß sie keinen verborgenen Makel besaß, der ihren Wert als Zuchtobjekt beeinträchtigen könnte. Mögen die Götter geben, daß man sie nicht mit Drogen willfährig gemacht hat… Aufmerksam sah er sie an, und versuchte zu erkennen, ob ihre Pupillen durch Drogenanwendung geweitet waren oder ob man ihr Aphrodisiaka eingegeben hatte. Er nahm an, daß dies für ein Mädchen, das sich gegen einen völlig Fremden sträubte, barmherzig war; niemand, vermutete Allart, konnte das Herz besitzen, ein verängstigtes Mädchen zur Unterwerfung zu zwingen.
Und wieder einander widersprechende Zukunftsvisionen, gegensätzliche Möglichkeiten und Bindungen, die sich in seinem Geist zusammen mit Bildern der Begierde sammelten, und

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