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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Merkmale es tragen könnte. Selbst wenn sie sich jetzt ruhig verhalten, könnten sie Ärger verursachen, wenn sie zur Frau wird. Aber vergib mir. Ich wollte dich nicht beleidigen.«
»Ich sollte dich um Vergebung bitten, Damisela, weil ich so tölpelhaft bin – während du nach Wegen suchst, meiner Schwester zu helfen.« »Dann wollen wir uns gegenseitig vergeben, Donal – und Freunde sein.«
Allart spürte, während er sie beobachtete, plötzlich bitteren Neid auf diese jungen Leute, die lachen, flirten und das Leben genießen konnten, selbst wenn sie mit drohendem Verderben beladen waren. Dann schämte er sich plötzlich seiner selbst. Renata trug keine leichte Last. Sie hätte ihre Verantwortung auf Vater oder Ehemann abladen können – dennoch arbeitete sie seit ihrer Kindheit daran, zu erfahren, wie man mit der Verantwortung am besten fertig wurde. Selbst wenn es hieß, das Leben eines ungeborenen Kindes zu zerstören und den Makel einer unfruchtbaren Frau zu tragen. Auch Donal hatte keine unbeschwerte Jugend gehabt. Er mußte mit dem Wissen um sein eigenes Laran leben, das ihn und seine Schwester zerstören konnte.
Allart fragte sich, ob jedes menschliche Wesen tatsächlich so nahe wie er an einem Abgrund entlang durchs Leben ging. Er machte sich klar, wie er sich verhalten hatte: als trüge er allein einen unerträglichen Fluch, und alle anderen seien heiter und sorgenfrei. Er beobachtete, wie Renata und Donal lachten und scherzten, und dachte – es war ein neuer und fremder Gedanke – Vielleicht hat Nevarsin mir eine zu übertrieben ernsthafte Einstellung zum Leben gegeben. Wenn sie mit ihren Lasten leben und dennoch heiter sein und sich an dieser Reise erfreuen können, sind sie vielleicht klüger als ich.
Als er schneller ritt, um sich ihnen anzuschließen, lächelte er.
    Sie erreichten Aldaran am späten Nachmittag eines trüben, regnerischen Tages, der Wind, Regen und kleine Hagelkörnchen mit sich trieb. Renata hatte den Umhang über das Gesicht gezogen und ihre Wangen mit einem Schal geschützt. Der Bannerträger hatte die Fahne in eine schützende Hülle gesteckt und ritt mit ernstem Blick, in seinem dicken Mantel vermummt. Allart bemerkte, daß die zunehmende Höhe sein Herz heftiger schlagen ließ. Er fühlte sich ein wenig benommen. Aber Donal schien mit jedem Tag mehr die Sorgen abzuwerfen und fröhlicher auszusehen, als seien die Höhe und die sich verschlechternde Witterung nur ein Zeichen der Heimkehr. Er ritt selbst durch den Regen barhäuptig, hatte die Kapuze seines Reitmantels zurückgeworfen und achtete nicht auf den Hagel, der sein von Wind und Kälte gerötetes Gesicht traf. Am Fuß des langen Hanges, der zur Burg hinauf führte, hielt er an und gab lachend und winkend ein Zeichen. Renatas Amme grollte: »Sollen wir mit normalen Reittieren diesen Ziegenpfad hinaufreiten, oder glaubt man, daß wir Falken sind und fliegen können?« Selbst Renata wirkte angesichts des letzten steilen Pfades ein wenig geängstigt.
»Das ist die Aldaran-Feste? Sie scheint so unzugänglich wie Nevarsin!«
Donal lachte. »Nein, aber in den alten Zeiten, als die Vorfahren meines Pflegevaters sie mit Waffengewalt verteidigen mußten, machte dieser Hang sie unverwundbar – meine Dame«, fügte er mit plötzlichem Selbstbewußtsein an. Während der Dauer der Reise waren sie füreinander Allart, Renata und Donal geworden. Donals plötzliche Rückkehr zu formeller Höflichkeit machte ihnen klar, daß – was immer auch passierte – die Periode der Sorglosigkeit vorüber war, und die Last ihrer voneinander getrennten Schicksale sich wieder auf sie legten.
»Ich vertraue darauf, daß die Soldaten auf den Mauern wissen, daß wir nicht als Angreifer kommen«, meinte der Gardist, der die Waffenstillstandsflagge trug, düster.
Donal lachte und erwiderte: »Nein, ich glaube, für ein Kriegskommando sind wir zu klein. Schaut – dort auf den Zinnen sind mein Pflegevater und meine Schwester. Offenbar wußte er von unserer Ankunft.« Allart sah, wie sich der leere Blick über Donals Gesicht legte – der Blick des Telepathen, der mit anderen außer Hörweite Kontakt aufnahm. Einen Augenblick später lächelte Donal vergnügt und sagte: »Der Pferdepfad ist nicht gar so steil. Auf der anderen Seite der Burg sind Stufen in den Fels geschnitten, zweihundertachtundneunzig insgesamt. Würdet Ihr vielleicht lieber diesen Weg erklimmen? Oder Ihr, Mestra?« fragte er die Amme, die einen Laut des Entsetzens ausstieß. »Kommt,

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