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Herrin Der Stürme - 2

Herrin Der Stürme - 2

Titel: Herrin Der Stürme - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ist sicher nur eine Vermutung.«
»Nein. Du wirst es selbst sehen können, wenn du dich beruhigst. Als im Turm Ausgebildete dürfte dir nicht entgehen, in welcher Richtung die Luftströme ziehen und wo der Wind aufkommt. Du bist eine Leronis. Du mußt das erkennen.«
Allart und Renata blickten Donal verwundert und erstaunt an. Schließlich sagte Renata: »Einmal, als ich das Zuchtprogramm studierte, las ich etwas von einem Laran, das dazu fähig sein soll, aber man rückte, weil es nicht kontrolliert werden konnte, davon ab. Aber diese Fähigkeit besaß weder die Hastur-Sippe noch die der Delleray. Bist du vielleicht mit den Storns oder Rockravens verwandt?«
»Aliciane von Rockraven – die vierte Tochter von Lord Vardo – war meine Mutter.«
»Tatsächlich!« Renata blickte ihn mit deutlicher Neugier an. »Ich dachte, dies Laran sei ausgelöscht. Gewöhnlich tötete es die Mutter, die solch ein Kind zur Welt brachte. Hat deine Mutter deine Geburt überlebt?«
»Das hat sie«, bestätigte Donal, »aber sie starb bei der Geburt meiner Schwester Dorilys, die du in deine Obhut nehmen sollst.«
Renata schüttelte den Kopf. »Hat das verfluchte Zuchtprogramm der Hastur-Sippe seine Spuren also auch in den Hellers hinterlassen? Besaß dein Vater irgendein Laran?«
»Ich weiß es nicht. Ich kann mich nicht einmal erinnern, ob ich ihm je ins Gesicht geblickt habe«, erwiderte Donal. »Aber meine Mutter war keine Telepathin, und Dorilys – meine Schwester – kann überhaupt keine Gedanken lesen. Eine Fähigkeit, die ich besitze, muß die Gabe meines Vaters sein.«
»Hast du dein Laran schon seit der Kindheit, oder kam es ganz plötzlich, als du heranwuchst?«
»Ich kann Luftströmungen und Stürme spüren, seit ich denken kann«, antwortete Donal. »Ich habe es damals nicht für Laran gehalten, nur für ein Gespür, das mehr oder weniger jeder hat, wie beispielsweise ein Ohr für Musik. Als ich älter wurde, konnte ich ein wenig die Blitze kontrollieren.«
Er erzählte, wie er als Kind einen Blitzschlag abgelenkt hatte, der auf einen Baum zielte, unter dem er mit seiner Mutter gestanden war. »Aber ich kann es nur selten tun, und wenn es dringend erforderlich ist, sonst macht es mich krank. Daher versuche ich nur, diese Kräfte zu erkennen, nicht, sie zu kontrollieren.«
»Das ist das Klügste«, bekräftigte Renata. »Alles, was wir über weniger gewöhnliches Laran wissen, hat uns gelehrt, wie gefährlich es ist, mit diesen Gewalten zu spielen. Regen an einem Ort bedeutet Dürre an einem anderen. Ein weiser Mann sagte einmal: ›Es ist ein schlechtes Unterfangen, einen Drachen anzuketten, um sein Fleisch zu braten.‹ Aber ich sehe, daß du einen Sternenstein trägst.«
»Einen kleinen, nur für Spielereien. Ich kann einen Gleiter heben und ähnliche Dinge. Kleinigkeiten, die mir unsere Haushalt Leronis beibrachte.«
»Bist du seit deiner Kindheit ein Telepath?«
»Nein, die Kraft kam zu mir, als ich über fünfzehn war und es schon nicht mehr erwartete.«
»Hast du stark unter der Schwellenkrankheit gelitten?« fragte Allart. »Nicht sonderlich. Benommenheit und Orientierungsschwierigkeiten, vielleicht ein halbes Jahr lang. Am meisten betrübte es mich, daß mein Pflegevater mir in dieser Zeit den Gleiter verbot!« Er lachte, aber Allart und Renata konnten seine Gedanken lesen: Ich habe nie gewußt, wie sehr mein Pflegevater mich liebte, bis ich spürte, wie sehr er sich ängstigte, mich zu verlieren, als die Schwellenkrankheit kam. »Keine Krämpfe?«
»Gar nichts.«
Renata nickte. »Einige Erblinien haben es schwerer als andere. Du scheinst die relativ geringere zu haben, und Lord Aldarans Familie die tödliche Form. Bist du vom Blut der Hasturs?«
»Damisela, ich habe nicht die geringste Ahnung«, antwortete Donal steif, und die anderen spürten seinen Widerwillen, als hätte er die Worte laut ausgesprochen: Bin ich ein Renn-Chervine oder ein Zuchttier, das man nach seinem Stammbaum beurteilt?
Renata lachte laut. »Vergib mir, Donal. Vielleicht habe ich zu lange in einem Turm gewohnt und nicht überlegt, für wie beleidigend ein anderer eine solche Frage halten könnte. Ich habe so viele Jahre damit zugebracht, diese Dinge zu studieren! Allerdings, mein Freund, wenn ich mich um deine Schwester kümmern soll, muß ich ihre Erblinie und ihren Stammbaum so gewissenhaft untersuchen, als sei sie ein Renntier oder ein edler Falke, um herauszufinden, wie dieses Laran in ihre Linie kam, und welche tödlichen und rezessiven

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