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Herrin der Stürme

Herrin der Stürme

Titel: Herrin der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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für diese großartige Lösung verantwortlich, mein Freund. Ich wünschte, ich könnte dir das mit einem ähnlichen Freundschaftsdienst zurückzahlen. Wie gern wäre ich eine Fliege an der Wand, wenn Scathfell den Brief liest, den ich ihm geschickt habe!«
Allart sagte: »Ich bin tatsächlich gekommen, Dom Mikhail, um Euch um einen großen Gefallen zu bitten.«
»Es wäre mir ein Vergnügen, dir alles zu gewähren, was du erbittest, Cousin.«
»Ich will nach meiner Frau schicken, die im Hali-Turm wohnt. Würdet Ihr sie als Gast aufnehmen?«
»Mit Freuden«, erwiderte Dom Mikhail. »Ich werde meine eigene Garde als Eskorte schicken, wenn du willst, aber in dieser Jahreszeit ist die Reise riskant – ein Zehntageritt durch die Tiefländer, und die Winterstürme setzen allmählich ein. Vielleicht könntest du die Zeit einsparen, die meine Männer brauchen, um zum See von Hali zu reisen und sie abzuholen, wenn du vom Tramontana-Turm aus eine Botschaft durch die Verstärker sendest, daß sie sofort aufbrechen soll. Ich könnte Männer schicken, die ihr entgegenreiten und sie eskortieren. Ich nehme an, von Elhalyn aus könnte sie ihre eigene Eskorte mitnehmen.« Allart sagte mit besorgtem Blick: »Ich will sie meinem Bruder nicht anvertrauen. Und ich will vermeiden, daß ihre Abreise bekannt wird.« Dom Mikhail blickte ihn scharf an. »Steht es so? Dann schlage ich vor, daß du sofort mit Donal nach Tramontana aufbrichst und sie zu überreden versuchst, daß man sie sofort durch die Turm-Verstärker herbringt. Das wird heutzutage nicht mehr oft gemacht – der Energieverbrauch übersteigt jedes vernünftige Maß –, es sei denn, es ist wirklich sehr dringend. Und wenn es so wichtig ist…«
Allart unterbrach ihn: »Ich habe nicht gewußt, daß es überhaupt noch möglich ist.«
»Oh ja, die Ausrüstung befindet sich noch immer im Turm. Vielleicht könnte man die Besatzung mit deiner Hilfe überreden. Ich würde allerdings vorschlagen, daß ihr reitet statt zu fliegen, das Wetter ist in dieser Jahreszeit nicht sehr günstig … Aber sprich erst mit Donal. Er weiß alles über das Fliegen in den Hellers zu jeder Jahreszeit.« Er stand auf und entließ den jungen Mann förmlich.
»Es wird mir ein Vergnügen sein, deine Frau als meinen Gast aufzunehmen, Cousin. Sie wird Ehrengast bei der Vermählung meiner Tochter sein.«
    »Ja, natürlich können wir dorthin fliegen«, sagte Donal mit einem Blick zum Himmel. »Wir werden mindestens einen Tag ohne Schnee haben. Natürlich können wir nicht sofort zurückkehren. Wenn du in den Verstärkern arbeiten mußt, wirst du erschöpft sein – und deine Gattin ebenso. Ich schlage vor, daß wir so schnell wie möglich nach Tramontana aufbrechen. Ich werde anordnen, daß man uns Reittiere nachschickt, und auch eines für deine Frau.«
Noch an diesem Morgen brachen sie auf. Allart sprach nicht von Donals bevorstehender Heirat, da er fürchtete, auf einen schmerzenden Punkt zu stoßen, aber er kam von selbst auf das Thema. »Vor der Mittwinternacht kann es nicht geschehen«, sagte er. »Renata hat Dorilys untersucht und sie sagt, daß sie vorher nicht reifen wird. Und sie hat soviel Unglück mit Verlobungen gehabt, daß sogar Vater zögert, sie noch einmal einer solchen Zeremonie auszusetzen.«
»Hat man es ihr gesagt?«
»Ja – Vater«, erwiderte Donal zögerlich, »und ich habe kurz danach mit ihr gesprochen … Sie ist wirklich noch ein Kind. Sie hat nur ganz vage Vorstellungen davon, was eine Ehe bedeutet.«
Allart war sich nicht sicher, aber schließlich war es Donals und Renatas Angelegenheit, nicht seine. Donal drehte sich gegen den Wind, kippte die Gleiterflügel und schwebte auf einer langen Luftströmung aufwärts.
Einmal in der Luft, verzogen sich die Sorgen der Welt wie immer aus Allarts Gedanken. Er gab sich dem Flug ohne Nachdenken hin, trieb in einer Art Ekstase auf der schmerzend kalten Luft, matrix-getragen, falkenfrei. Es tat ihm beinahe ein wenig leid, als der Tramontana-Turm in Sicht kam. Aber dort lag schließlich sein Weg zu Cassandra. Als er Arzi seinen Gleiter gab, dachte er darüber nach. Vielleicht sollte er nach Hali zurückkehren und seinem Bruder entgegentreten, anstatt sie hierher in eine erbärmliche Sicherheit zu bringen. Nein! Eins wußte er mit kühler innerer Gewißheit: Wenn er sich in Damon-Rafaels Reichweite wagte, war sein Leben weniger wert als das kleinste Geldstück. Im Innern beklagte er diesen Zweifel. Wie sind wir, mein Bruder und ich, dahin

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