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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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abmühten.
    Aber die Methode verfolgte noch einen anderen Zweck als die simplen Freuden beiläufiger Grausamkeit. Das menschliche Elend ehrte die Götter des Todes, die Lebensenergie aus Schmerzen bezogen und all jenen Macht verliehen, die sie besänftigten. Die Stadt, die unter ihren Füßen Gestalt annahm, würde auch den Todesgöttern Ehre erweisen. Giselle würde den Alten ein wahres Festmahl aus Leid und Sterben zelebrieren, einen niemals endenden Karneval der Verderbtheit, wie man ihn noch nie zuvor erlebt hatte und der einfach alles übertraf – vom Mittelalter bis zu modernen Kriegen.
    Ihre Streitkräfte arbeiteten kontinuierlich daran, aus anderen Städten Tausende von Opfern abzuzweigen, bei denen es sich meist um unglückliche Seelen am Rande der Gesellschaft handelte, um die sich die Behörden keine allzu großen Gedanken machen würden. Verarmte. Prostituierte. Ausreißer oder Drogenabhängige. Hinzu kam eine Handvoll Ausgestoßener, die rein zufällig ihren Weg hierher fanden. Miss Wickman hatte sich größtenteils mit diesen menschlichen Streunern zufriedengegeben, die sich in ihr Reich verirrten, aber Giselle sah keinen Grund, derart vorsichtig und zurückhaltend zu agieren. Sie war wild entschlossen, mutiger zu sein und Großes zu vollbringen – Größeres, als selbst der Meister es je vermocht hätte.
    Sie hörte das Klappern von Absätzen hinter sich. Einen Augenblick später stand Ursula zu ihrer Rechten, lehnte sich über das Balkongeländer und beobachtete die eifrig umhereilenden Gestalten knapp zwei Kilometer unter ihr aufmerksam. »Wow, Razor City schießt wirklich wie ein Pilz aus dem Boden.«
    Giselle sah ihre Geliebte an und lächelte. »Ja. Ich sehe gern dabei zu, wie die Stadt wächst und gedeiht.«
    Ursula trug ein cremefarbenes rückenfreies Kleid, das aus einem dünnen, geschmeidigen Stoff gewebt war. Es schmiegte sich in einer Art und Weise an die üppigen Kurven ihres langen, schlanken Körpers, die Giselles Atmung beschleunigte. Ihr Haar war so blond, dass es beinahe weiß erschien. Es fiel in glänzenden Strähnen über ihren entblößten Rücken. Ihre Haut war strahlend weiß, wie bei allen Menschen, die fast ihr gesamtes Leben in geschlossenen Gebäuden zugebracht hatten. In Kombination mit ihren feinen, aristokratischen Gesichtszügen wirkte sie wie eine Eiskönigin aus dem Märchen. Ursula drehte ihren Kopf, um Giselle anzusehen, und ihr wunderbar fließendes Haar glitt in Wellen über ihren Rücken und enthüllte ein kleines Muttermal an der linken Schulter.
    Ursula hob eine Augenbraue. »Habt ihr etwa unartige Gedanken, Meisterin?«
    Giselle näherte sich ihrer Geliebten und legte eine Hand auf ihren Rücken. Es gefiel ihr, als sie spürte, wie Ursula unter ihrer Berührung leicht zusammenzuckte. »Vielleicht.« Sie ließ ihre Hand langsam über Ursulas Wirbelsäule gleiten. »Bist du denn in der Stimmung, mich in Versuchung zu führen?«
    Ursula leckte sich die Lippen und antwortete: »Immer.«
    Abrupt zog Giselle die andere Frau in ihre Arme und küsste sie leidenschaftlich. Ursula erwiderte den Kuss mit derselben Gier, packte Giselles Haar und riss ihren Kopf zurück, um ihren Hals und die Spalte zwischen ihren Brüsten zu küssen. Giselle nahm sie an der Hand und führte sie in ihre Gemächer zu dem riesigen, wunderbar weichen Bett, das sie im Laufe des vergangenen Monats so viele Male geteilt hatten. Sie zogen sich hastig aus und fielen übereinander her, rollten über die weichen Laken, streichelten und umarmten sich, erregt, tastend, reibend, mit warmen, suchenden Mündern. Kurze Zeit später, als sie befriedigt und erschöpft auf dem Bett lagen, einander fest umarmend, sagte Giselle: »Ich würde dir gerne ein Geschenk machen.«
    Ursula quietschte vor Freude. Sie setzte sich abrupt auf und hüpfte einen Moment lang auf und ab, bevor sie ausrief: »Ich liebe Geschenke!«
    Giselle lächelte. »Würdest du heute Abend gerne spielen?«
    Ursula riss die Augen auf und ihr eifriges Grinsen brachte ihre blasse Haut beinahe zum Glühen. »Wir haben seit Tagen nicht mehr gespielt! Oh! Darf ich mit unserem Spielgefährten machen, was immer ich möchte?«
    »Alles, was dein Herz begehrt.«
    » Alles? Ehrlich? Sogar …«
    Giselle lachte. »Sogar das.«
    Ursula krabbelte an die Bettkante und griff nach einer Glocke, die auf dem Nachttisch aus Marmor stand. »Soll ich nach Mr. Schreck läuten?« Sie schüttelte die Glocke an ihrem schwarzen Griff, wenn auch nicht stark genug, um

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