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Herrin des Blutes - Thriller

Herrin des Blutes - Thriller

Titel: Herrin des Blutes - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Budweiser-Flasche und drehte den langen Hals langsam zwischen den Fingern hin und her, ohne einen Schluck zu trinken. »Zwischen Allyson und mir ist immer noch alles komisch. Ich weiß nicht, was ich dagegen unternehmen soll. Und ich frage mich die ganze Zeit, ob es richtig war, sie herzubringen. Vielleicht habe ich mich in ihr getäuscht. Ein Mädchen wie Allyson ist für ein Leben in der Stadt geschaffen. Ich spüre, dass sie allmählich unruhig wird.«
    Jim sah ihn noch durchdringender an, während er nach der Bong griff. »Du musst dich mal ernsthaft mit der Kleinen unterhalten, Chad, auch wenn zwischen euch alles im Argen liegt.«
    Chad lehnte sich im Stuhl zurück und ließ die Bierflasche neben seinem Körper baumeln. »Ja, ich weiß, okay?« Er sah zu, wie Jim die Bong anzündete, und fragte sich, ob ein oder zwei Züge von dem starken Gras seine Stimmung heben würden.
    Er streckte eine Hand nach der Wasserpfeife aus, als Wanda sagte: »Vielleicht sollte ich mal mit ihr sprechen.« Sie zuckte die Achseln, als Chad ihr einen erstaunten Blick zuwarf. »Hey, wieso denn nicht? Vielleicht fühlt sie sich besser, wenn sie mit einer Frau über den ganzen Scheiß reden kann.«
    Jim reichte die Bong an Chad und fügte hinzu: »Da gebe ich ihr recht. Lass Wanda mit ihr reden. Öffnen wir ein paar neue Kommunikationskanäle und warten, was passiert.«
    Chad nahm die Pfeife entgegen. Er setzte das Feuerzeug an den Kopf der Bong, deckte das Loch mit der Fingerspitze ab und inhalierte eine Lunge voll Rauch. Er behielt den Rauch volle 20 Sekunden im Körper, bevor er eine weiße Schwade in Richtung der Zimmerdecke ausatmete. Wenige Augenblicke später spürte er, wie ein Teil der Anspannung wich. Er nahm ein paar weitere Züge und fühlte sich noch besser. Irgendwann nahm er verschwommen wahr, wie die Sitar-Musik von Velvet Underground abgelöst wurde. Chad hörte jemanden lachen, aber er konnte der Unterhaltung der anderen nur noch bruchstückhaft folgen. Er nahm kaum noch wahr, dass Wanda vom Tisch aufstand und die Hütte verließ.
    Vom stundenlangen Gemüseschnippeln als Teil der Küchencrew des Camp Whiskey bekam Allyson allmählich Krämpfe in den Fingern. Sie bereiteten ein großes Festmahl vor, das am Abend serviert werden sollte, und in der Kantine herrschte schon den ganzen Tag über geschäftiges Treiben. Inzwischen war es später Nachmittag, und die anderen Frauen, mit denen sie zusammenarbeitete, hatten sich für eine letzte Verschnaufpause vor der Hektik, die unmittelbar vor dem Abendessen ausbrechen würde, zurückgezogen. Sie hatten sie nicht eingeladen, ihnen Gesellschaft zu leisten, was typisch für die Art und Weise war, mit der Allyson hier von Anfang an geschnitten worden war. Auch wenn Chad es leugnete, hegte sie den starken Verdacht, dass die beinahe unverhohlene Bösartigkeit ihr gegenüber darauf zurückzuführen war, dass Jim ihr noch immer misstraute.
    Allysons Leben war schon vor der Ankunft in Camp Whiskey nicht leicht gewesen, aber sie war hübsch und freundlich und hatte es daher stets geschafft, dazuzugehören, ganz gleich, wohin es sie verschlug. Diese Form von Ausgrenzung war eine völlig neue Erfahrung für sie. Von Menschen umgeben zu sein, die nur die nötigsten Worte mit ihr wechselten und sie kaum eines Blickes würdigten, war viel schlimmer, als ganz allein zu sein. Es verletzte sie tief in ihrem Inneren, eine bislang ungekannte Form von Schmerz. Und natürlich wussten die anderen alle über ihre Vergangenheit in der Pornoindustrie Bescheid. Irgendjemand …
    Jim, dachte sie, und ihr Blut kochte vor Wut.
    … hatte beschlossen, diese Information mit seinem innersten Zirkel zu teilen. Die pikanten Details waren durch die Gerüchteküche in Umlauf geraten, sodass schließlich alle davon erfahren hatten. Chads offensichtlicher Widerwille, sie zu verteidigen, machte alles nur noch schlimmer. Es war beinahe so frustrierend wie ihre bereits mehrfach gescheiterten Versuche, ihn zu verführen. Er schien keinerlei körperliches Interesse mehr an ihr zu besitzen, und Allyson wurde das Gefühl nicht los, dass sie sich die Mühe genauso gut sparen konnte.
    Bei dem Gedanken daran biss sie die Zähne zusammen und begann, die Karotten noch vehementer zu zerstückeln. Sie führte die glänzende Klinge in ihrer Hand mit enormer Effizienz. Die Erinnerung daran, wie mühelos die Klinge der Axt durch das Fleisch der Männer geglitten war, die geschickt worden waren, um Chad und Jim zu verschleppen,

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