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Herrlich und in Freuden

Herrlich und in Freuden

Titel: Herrlich und in Freuden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Compton Mackenzie
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unterdrücken.
    »Das wird für Hector ein ziemlicher Schlag sein. Also gut, dann troll’ ich mich wieder. Soll ich sagen, daß es morgen ginge?«
    »Das weiß ich noch nicht genau. Ich glaube, ich muß ausgehen.«
    Duncan Robertson lachte sich eins, als er heimkehrte. Er fand, der Oberst hätte sich nicht soviel Sorgen zu machen brauchen, daß Hector von Angela Winstanley geangelt würde. Offenbar fischte sie in andern Gewässern. Duncan mußte wieder kichern. Er hatte gehört, daß sein Freund, während er im Heimaturlaub war, ohne Erfolg uni eine amerikanische Erbin gefreit hatte, und jetzt hatte es den Anschein, als ob er bald wieder von einem >Korb für Hector< hören würde. Duncan Robertson lachte laut heraus. Der arme gute Hector: wenn er verliebt war, schnitt er einfach eine komische Figur.
    Und genau das gleiche schien Angela Winstanley zu finden, da sie zu lachen begann, als sie sich vorstellte, wie enttäuscht Hector sein würde, wenn er von Duncan Robertson hörte, daß sie heute nachmittag und sehr wahrscheinlich auch morgen nachmittag nicht zu Hause sein würde.
    »Angela, ich finde, du bist sehr unfreundlich. Er ist doch schließlich ein sehr netter Mensch, und er hat sich immer so benommen, wie es ein Gentleman tun sollte. Und anfangs hast du ihn schrecklich gern gehabt.«
    »Ich habe ihn noch immer sehr gern, aber du nimmst hoffentlich nicht an, daß ich der Rose-Ross das Vergnügen bereite und sie glauben lasse, sie und ihr langweiliger Mann hätten meine Pläne vereitelt? O nein, Maisie! So ist die kleine Angela nicht!« Sie setzte sich an den Schreibtisch und schrieb rasch ein Briefchen. »Rufe bitte Abdullah und sage ihm, er soll einen Brief nach Scarborough Towers bringen!«
    Tallulaghabad war ein typisches Beispiel für die Sehnsucht aller Engländer, sich in der >Verbannung< ein kleines England in der Fremde zu schaffen. Die Militärstationen bemühten sich, so weitgehend wie nur möglich ein kleines >Aldershot< zu sein, und Victoria Avenue, die Hauptwohnstraße im Ausländerviertel, wollte Camberley gleichen. Häuser in verschiedenen Bauarten, aber alle neugotisch, erhoben sich in großen Gärten weitab der Straße. In der Mitte der Allee befand sich auf dem Kirchhof eine kleine gotische Kirche mit dem Kaplanshaus gleich nebenan. Von der Victoria Avenue zweigten ein oder zwei kleinere Alleen ab, und an einer lag der möblierte Bungalow, den Mrs. Winstanley gemietet hatte und der The Laurels hieß. Der ursprüngliche Eigentümer hatte wohl gedacht, wenn der Name >Die Lorbeerbüsche< an heimischen Pflanzenwuchs erinnere, so sei das ein Gegengewicht gegen die fremde Tropenpracht, die ihn vielleicht bedrückt hatte. In jedem Garten, ob an der großen Victoria Avenue oder an den kleineren Alleen, bemühten sich Gärtner, für ihren englischen Brotherrn alle die englischen Blumen zu züchten, die den armen Verbannten an die ferne Heimat zu erinnern vermochten. Stiefmütterchen, Veil- dien, wohlriechende Wicken, Rittersporn und viele andere welkten trotz fleißigen Gießens kläglich dahin, und hier und da fochten braune Rasenflächen einen vergeblichen Kampf gegen das Klima. Wenn die Verbannten dann endgültig nach England zurückkehrten, verbrachten sie trotz aller Stiefmütterchen, Veilchen, Rittersporn und Rasenflächen den Rest ihrer Lebenstage damit, dem Fehlen jeglicher Dienstbotenprobleme nachzutrauern und sich nach dem guten alten Tallulaghabad zurückzusehnen. Ein Beet schmächtiger Zinnien war alles, was sie an Blütenpracht mit den zauberhaften Gärten Indiens noch verband, von denen sie ihren Freunden gar nicht genug vorprahlen konnten.
    Scarborough Towers, das Haus Mr. John Tuckers, war das größte und häßlichste in einer Reihe großer und häßlicher Häuser an der Victoria Avenue, doch trotz seiner Häßlichkeit war es äußerst behaglich, und es roch sozusagen nach Geld.
    »Er muß sehr reich sein«, meinte Angela, als John Tuckers großer Daimler, mit dem er sie und Maisie hatte abholen lassen, vor dem gotischen Vestibül des Hauses hielt und ein halbes Dutzend Diener sie unter vielen Salaams in die gotische Halle geleiteten, die mit Tigerfellen, Rüstungen, Waffen und verschiedenen Tiergeweihen vollgestopft war. Am Fuße der breiten, polierten Treppe, die zum ersten Stock führte, standen zwei Samurai-Krieger in voller Rüstung und glotzten wild aus ihren gemalten Gesichtern.
    John Tucker kam die Treppe herunter, und im Gegensatz zu den Japanischen Kriegern strahlte sein

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