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Herrlich und in Freuden

Herrlich und in Freuden

Titel: Herrlich und in Freuden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Compton Mackenzie
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groß und klein,
ihr sollt mir sehr willkommen sein!
Geschmückt ist alles schon aufs beste
zum lieben, schönen Weihnachtsfeste!«

    Er unterbrach sich einen Augenblick, um Kilwhillie mit einem triumphierenden Blick aus seinen hitzigen blauen Augen zu bedenken, und dann schloß er mit schallender Stimme:

»Und ich schleppt’ Gaben euch heran,
ich, euer Freund, der Weihnachtsmann!

    Puh, von all dem Barthaar brennt mir die Zunge wie von lauter Curry. Ist dir mit deinem Schnurrbart auch so zumute, Hugh?«
    »Ich empfehle dir, dich auf deinen Bart zu konzentrieren, anstatt dir um den meinen Sorgen zu machen!« entgegnete Kilwhillie gereizt.
    Ihr Gespräch wurde durch die Ankunft Hectors und Duncans unterbrochen, die jeder eine Handschelle trugen.
    »Das ist alles, was wir auftreiben konnten, Sir«, sagte Duncan und klingelte.
    »Es hört sich aber gar nicht wie Schlittengeläut an«, protestiert« der Häuptling. »Es erinnert mich eher an die Schelle des Milchmanns in dem greulichen London!«
    »Es waren die einzigen Glocken, die wir fanden, Papa.«
    »Hast du Mrs. Winstanley gefragt?«
    »Sie war nicht da«, erwiderte Hector düster.
    »Ich glaube, wenn ich mit beiden Schellen zum Vorderfenster des Wagens hinausläute, Sir, wird die Wirkung gar nicht übel sein!« empfahl Duncan.
    »Na, hoffentlich glauben sie nicht, die Feuerwehr kommt«, meinte Ben Nevis. »Schließlich will ich keine Panik hervorrufen.«
    »Wenn du meinen Rat hören willst«, sagte Kilwhillie, »dann verzichtest du auf die Schellen.«
    Und schließlich wurde Kilwhillies Rat auch befolgt.;
    Der Maharadscha bestand darauf, daß alle seine Gäste bei dem Kinderfest im Klub anwesend sein müßten. Pedder-Wilson, Croker Bates und Jeffrey Hearne versuchten sich zu entschuldigen, aber davon wollte der Hausherr nichts wissen.
    »Nein, nein«, betonte er, »für Pippla ist es ein bedeutungsvolles Fest. Es ist nur für dies eine Mal, daß der Ballsaal zur Verfügung gestellt wird, und wir müssen beweisen, daß wir eine solche Einstellung zu schätzen wissen.«
    Miss Pearl Romaine schien abgeneigt, einer Vorführung beizuwohnen, bei der sie nicht die Hauptrolle spielte, aber Croker Bates, der den Hausherrn nicht kränken wollte und dadurch die Gelegenheit zu verlieren fürchtete, in Bangabakka den Marco-Polo-Film zu drehen, gab ihr hinter dem umfangreichen Rücken des Maharadschas ein Zeichen, und daraufhin willigte Miss Romaine gelangweilt ein, zum Klub zu gehen.
    »Und nun hör zu, Nosy«, fuhr der Hausherr fort. »Du bleibst ganz ruhig hier, mindestens eine halbe Stunde, denn du kannst nicht erscheinen, wenn die Kinder noch beim Tee sind. Ich werde dir im richtigen Augenblick Miss Nutting herüberschicken, und wenn ihr da seid, kann sie vor dir in den Saal gehen und verkünden, daß der Weihnachtsmann angekommen ist.«
    Die Gäste von Rosemount fuhren in drei Wagen ab, und Ben Nevis zog sich in sein Zimmer zurück, um das rote Gewand und den Bart anzulegen.
    »Master sehr gut aussehen«, sagte Balu Ram. »Sher Khan wollte Bart rot färben und kräuseln, aber ich sagen, nicht gut!«
    »Warum wollte er ihn denn rot färben?«
    »Mohammedaner-Mann färbt seinen Bart rot, damit kann er zeigen, daß er immer noch gut für Frauen.«
    »Tolle Idee! Warum sollen denn rote Bärte für Frauen besser sein als eine andere Farbe?«
    Balp lächelte taktvoll, um anzudeuten, daß er seines Herrn gespielte Unschuld zu würdigen wisse.
    Der etwas nervöse Weihnachtsmann sagte sich also sein Verslein noch ein paarmal auf, während Balu Ram bewegungslos und mit dem Ausdruck feierlidien Respekts dastand, weil er glaubte, sein Herr bete. - »Doch, jetzt sitzt es wohl«, meinte der Weihnachtsmann, nachdem er Mrs. Kibblers Gedicht dreimal wiederholt hatte. »Sieh mal nach, Balu, ob der Wagen gekommen ist!«
    Der kleine Diener kehrte bald mit dem Bescheid zurück, daß Miss Nutting da sei.
    »Hier bin ich also, Miss Nutting«, erklärte der Weihnachtsmann. »Und denken Sie nur, ich bin ein bißchen nervös! Zittert mir der Bart?«
    »Nein, nein, er ist so unbeweglich wie ein Felsen«, beruhigte ihn Miss Nutting.
    »Ich bin an solche Sachen nicht gewöhnt. Natürlich halte ich bei unsrer Glenbogle-Zusammenkunft jedes Jahr eine Ansprache, aber das ist etwas anderes. Da bin ich unter meinen eigenen Leuten, wenn Sie verstehen, was ich meine. Aber wenn heute nachmittag alles gut klappt, führe ich vielleicht in unserm nächsten Dorf - Kenspeckle heißt es - auch so eine

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