Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)
geschickt wird – wahrscheinlich, ohne etwas davon zu merken, weil sie zu vollgedröhnt ist. Aber das sind Sorgen, die wir uns machen können, wenn wir es geschafft haben. Nicht schon vorher.“
Benn wollte etwas erwidern. Aber da war ein Flimmern in der Luft, das ihn ablenkte. Er hatte so ein Flimmern schon einmal gesehen, da war er sich sicher. Einen Moment lang konnte er es jedoch trotzdem nicht einordnen. Er wusste nur, dass es nicht hierher gehörte.
Hier, im Holopark Süd mochte Platz sein für die seltsamsten, holografiegewordenen Ausgeburten der Fantasie – aber nicht für dieses Flimmern, da war Benn sich sicher.
„Was ist?“, fragte Sara, denn sie hatte sein Stutzen natürlich bemerkt.
„Ich weiß nicht ...“
Dann fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen und ihm war klar, wo er dieses Flimmern zuletzt gesehen hatte: In Nicolas' stillgelegtem Gleiter!
Es war das Flimmern eines Deflektor-Anzugs, dessen Träger kein Spezialtraining der Bundesforce oder wenigstens ein paar Übungsstunden mit Nicolas hinter sich hatte!
Eine durchdringende Megafonstimme erklang. Außerdem blinkte in Benns Netzhautanzeige ein gleichlautender Warnhinweis auf.
>STEHEN BLEIBEN UND NICHT BEWEGEN! DIES IST EINE AKTION DER BUNDESFORCE UND DIENT DER ABWEHR ILLEGALER UND TERRORISTISCHER AKTIVITÄTEN UND IST DAHER IM INTERESSE ALLER BÜRGER: VERHALTEN SIE SICH RUHIG UND VERMEIDEN SIE ALLES, WAS ALS WIDERSTANDSHANDLUNG INTERPRETIERT WERDEN KÖNNTE!<
„Was soll das denn?“, entfuhr es Sara, die offenbar dieselbe Mitteilung auf ihrem Netzhautdisplay angezeigt bekommen hatte.
Im gleichen Augenblick erstarrten sämtliche Holo-Drama-Geschöpfe mitten in der Bewegung. Einige verblassten innerhalb weniger Augenblicke, weil offenbar die dazugehörigen Projektoren abgeschaltet worden waren oder nicht mehr mit Energie versorgt wurden.
Wieder sah Benn das Flimmern eines Deflektor-Anzugs und für einen Moment auch den vagen Umriss einer Gestalt, die sich aus dem flirrenden Licht herausschälte.
Die Gestalt wurde durch eine unsichtbare Kraft zu Boden gerissen.
Dann erschien ein Kopf wie aus dem Nichts. Der war auf der einen Seite lang und strubbelig, auf der anderen so kurzgeschoren, dass eine Tätowierung auf der Kopfhaut deutlich durchschimmerte.
Der Kopf lag auf dem Boden, als wäre er gerade von einem der zahlreichen, aber jetzt erstmal stillgelegten Schwertkämpfer im Holopark Süd enthauptet worden.
In Wahrheit hatte man ihm wohl gerade nur das Kopfteil seines Deflektor-Anzugs heruntergezogen.
Einen Augenblick später wurde die gesamte Gestalt des Überwältigten sichtbar, weil sein Anzug offenbar deaktiviert worden war.
„Heh, was soll das!“, rief er. „Ich habe nichts gemacht!“
Es dauerte noch ein paar Augenblicke, bis auch die Beamten der Bundesforce die Deflektor-Funktion ihrer Anzüge abschalteten und sichtbar wurden.
Der Jugendliche – er war in Benns und Saras Alter - wurde verhaftet.
Ein Gleiter mit dem Emblem der Bundesforce überflog das Gelände des Holoparks Süd. Mehrere Beobachtungsdrohnen schwebten über dem Areal und gleichzeitig wurde eine Botschaft sowohl über Lautsprecher als auch über die Netzverbindungen der anwesenden Real-Teilnehmer gesandt.
>DIE VERANSTALTUNG IST AUFGRUND EINER ILLEGALEN AKTIVITÄT BEENDET. ALLE TEILNEHMER HALTEN SICH BITTE ZUR ÜBERPRÜFUNG UND ÜBERMITTLUNG IHRER BEWEGUNGSPROFILE BEREIT. WIR BITTEN DIE UNANNEHMLICHKEITEN IM ZUSAMMENHANG MIT DIESEN MASSNAHMEN ZU ENTSCHULDIGEN UND MÖCHTEN SIE GLEICHZEITIG DARAN ERINNERN, DASS DAS VORGEHEN DER BUNDESFORCE LETZTLICH DER SICHERHEIT ALLER DIENT. EIN BÜRGER-LINK FÜR DEN BESCHWERDEWEG WIRD IHNEN IN KÜRZE ÜBERSANDT. WIR HOFFEN AUF IHR VERSTÄNDNIS.<
„Das hat uns gerade noch gefehlt“, meinte Benn sehr viel später. Nachdem sie die unvermeidliche Überprüfungsprozedur der Bundesforce im Holopark Süd hinter sich gebracht hatten, waren sie noch in eine Snackbar gegangen, die bekannt dafür war, dass sie ungesunde Burger und Softdrinks verkaufte, die entweder gar nicht oder nur zu einem geringen Prozentsatz auf das persönliche Gesundheitskonto angerechnet wurden. Mit welchen Tricks der Betreiber das zuwege brachte, war wohl ein gut gehütetes Geheimnis und mit Sicherheit hatte er jede Menge gerichtliche Auseinandersetzungen mit den Sozialbehörden sowie den Kranken- und Pflegekassen hinter sich. BURGER OF LIBERTY nannte sich der Laden und es grenzte an ein Wunder, dass es ihn überhaupt noch gab.
Aber nach
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