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Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition)

Titel: Herrschaft der Alten (Roman) (Science Fiction Thriller /Herrschaft der Alten Gesamtausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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unserem Alter, dass sie am liebsten abhauen möchten. Und wie wenige tun es später, wenn sie es tatsächlich dürften! Auch dieser Blödmann Jo Teufel würde das gerne, sofern er die Chance dazu sähe und den Mumm dazu hätte! Aber wahrscheinlich weiß er genau, dass er besser nur von Holowood träumt, denn wenn er dort ankäme, müsste er tatsächlich beweisen, dass es nur die Freiheit war, die ihm fehlte und nicht vielleicht auch noch ein paar andere Dinge ... Wenn er hierbleibt aber, kann er weiterträumen und sein eigentliches Leben auf jenseits der fünfundsiebzig verschieben.“
    „Das klingt deprimierend.“
    „Das ist deprimierend, Benn. Und genau deswegen wollen wir doch auch hier weg, oder nicht?“
    Benn nickte leicht, wärend er dem Gargoyle Ar-Don dabei zusah, wie er sich in die Lüfte erhob und mit raschem Flügelschlag und weit aufgerissenem Maul auf ein krakenähnliches Ungeheuer stürzte, das mit seinen spektakulären Fangarmen nach dem geflügelten Geschöpf schlug.
    „Denkst du manchmal darüber nach, was mit uns ist, wenn wir die Flucht erst hinter uns haben?“, fragte Benn schließlich nach einer etwas längeren Pause, in der sie einen geflügelten Affen beobachteten, der in einem Käfig gehalten wurde. Der Käfig war genauso virtuell wie der Affe selbst. Aber die Tatsache, dass die Gitterstäbe nur eine Lichterscheinung waren, bedeutete nicht, dass sie für den Affen deshalb leichter zu überwinden gewesen wären. Er bog sie etwas auseinander und schaffte es schließlich, den Kopf hinauszustrecken. Mehr war aber einfach nicht drin.
    „Na, was soll schon sein? Wir werden alle die Freiheit haben, unsere Träume zu verwirklichen! Du wirst eine große Nummer in Holowood, ich werde mich dem Geigenspiel widmen und endlich eine richtige Ausbildung erhalten. Und was Bahar und Nicolas angeht, ich wette, die beiden werden auch irgendwann noch ein Talent in sich entdecken, das für irgendwen nützlich ist, auch wenn ich mir das im Moment nicht so richtig vorstellen kann, was das sein mag. Aber das liegt vielleicht mehr an meiner mangelnden Fantasie als daran, dass es da nichts gäbe.“
    „Und wenn es da nichts gibt?“
    Sie blieben stehen. Sara sah ihn fragend an. „Wie meinst du das? Ich denke, selbst so ein Spinner wie Nicolas wird sein Leben noch in den Griff bekommen, wenn er mal gemerkt hat, dass man seinen Kick nicht unbedingt daraus ziehen muss, von irgendwelchen Gebäuden herunterzuspringen und im letzten Moment das Antigrav-Aggregat anzuschalten!“
    „Ja, kann ja sein, Sara. Aber du gehst davon aus, dass sich alles zum Besseren wenden wird, sobald wir unseren Käfig verlassen haben und ausgeflogen sind. Aber was ist, falls das nicht der Fall sein sollte? Was ist, wenn wir uns ein völlig falsches Bild gemacht haben und in Wahrheit niemand da draußen auf uns gewartet hat. Was ist, wenn meine Holo-Drama-Charaktere in Wahrheit so albern sind, dass sie nicht einmal als Vorstufen für Holowood taugen und dein Geigenspiel so mies, dass du mit Schadensersatzklagen überzogen wirst, wenn du in einer Mall als Straßenkünstler auftrittst, um dir ein paar Cent dazu zu verdienen!“
    „Na, danke! Solche Komplimente hört man doch gerne!“
    „Ich will damit nicht sagen, dass es so ist, sondern, dass es so sein könnte und wir unser Können vielleicht völlig falsch einschätzen!“
    Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Willst du mir jetzt erzählen, dass du alles wieder abblasen willst, kurz bevor wir mit den Vorbereitungen fertig sind und alle Probleme zumindest theoretisch gelöst haben?“
    Benn schluckte. „Nein, du verstehst mich falsch.“
    „Dann erkläre es mir!“
    „Ich versuche dir einfach nur zu sagen, wovor ich mich fürchte. Stell dir vor, wir haben alles hinter uns, haben schweren Herzens unsere Familien verlassen und endlich das Gelobte Land erreicht und stellen fest, dass wir da schlicht und ergreifend fehl am Platz sind! Zumindest die Möglichkeit sollten wir in Betracht ziehen!“
    Sara schüttelte den Kopf. „Nein, Benn. Es kann ja sein, dass das, was wir uns erhoffen, sich nicht alles erfüllt – und ich vielleicht nur als Musiklehrerin arbeite und du nur als jemand, der Rechnersysteme repariert und kleine, lustige Animationen für Netzpräsentationen kreiert, und Nicolas wegen seiner latenten Suizidneigung ein schnelles Ende findet, während Bahar wieder im Drogensumpf versinkt und wegen eines überhöhten Pflegerisikos ausgewiesen und zurück nach Deutschland

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