Herrscher der Eisenzeit - die Kelten - auf den Spuren einer geheimnisvollen Kultur
gewonnen werden, die bei den Kelten gefunden werden: Zwei experimentelle Archäologen haben eine keltische Goldwaschanlage nachgebaut und im Verlauf eines Tages gerade einmal zwei Gramm gewonnen. Wie unergiebig das aber auch gewesen sein mag, die reine Existenz solcher Goldwaschanlagen zeigt, dass offenbar keine Anstrengung zu groß war, um an das begehrte Metall zu gelangen.
Eine andere Methode der Goldgewinnung ist das Ausschmelzen. Gold schmilzt bei 1063 °C, fängt dann aber fast unmittelbar danach an, sich zu verflüchtigen. Feste Brennstoffe erzeugen eine Temperatur von ca. 800 °C, mit Sauerstoff angereichert bis zu 1200 °C. Es gilt also in Zeiten, in denen es keine Thermometer gibt, mit entsprechenden Schmelzeinrichtungen genau diesen Schmelzpunkt zu treffen. Das Wissen, mit welchen Brennstoffen eine bestimmte Anordnung von Schmelztiegeln befeuert und in welchen Abständen und mit welcher Kraft den Flammen Luft zugeführt werden muss, damit das Gold ohne Verluste vom Stein befreit wird, bereit zur Verwandlung in Macht durch kunstfertige Handwerker, wäre wertvoll – aber erlernbar.
Die letzte und effektivste Möglichkeit der Goldgewinnung in der Antike ist das Ausscheiden durch Quecksilber, wie die Römer sie praktizierten. Dieses setzt jedoch ein ungeheures Wissen um chemische Elemente und Reaktionen voraus, das den Horizont der Goldhandwerker in Gallien vor der Ankunft der Druiden deutlich übersteigt. Zudem ist das Hantieren mit dem hochgiftigen Quecksilber eine überaus gefährliche Angelegenheit, die ebenfalls umfangreiches Wissen voraussetzt.
Aber offensichtlich gibt es zu dieser Zeit bei den Kelten im heutigen Frankreich eine Gruppe von Menschen, die genau über dieses Wissen verfügt.
Ist es so abwegig, dass das nordwestalpine Urwissen um die Goldbearbeitung aus den Regionen stammt, in denen auch die bedeutendsten Goldvorkommen entdeckt werden, nämlich Irland? Ist es Zufall, dass es sich dabei um dieselbe Region handelt, die als das Ursprungsgebiet des Druidentums gilt? Ist es vermessen zu vermuten, dass sich das Wissen um die Goldbearbeitung von dort dahin ausbreitet, wo es aufgrund des Vorhandenseins anderer Goldvorkommen und einer Gesellschaft, die Gold als Statussymbol ansieht,dringend benötigt wird, nämlich in Gallien? Könnte es nicht sein, dass die gallischen Druiden der späteren Generationen deshalb nach Irland oder zur Insel Mona pilgern, um dort, an der Quelle des Wissens um die Seele des Goldes, die neuesten Technologien seiner Gewinnung zu erlernen? Wäre es nicht vorstellbar, dass diese Spezialisten als sichtbares Zeichen dafür, dass sie über dieses wunderbare Wissen verfügen, ein goldenes Symbol tragen …?
Es mag aufgefallen sein, dass die Betrachtung bislang recht einseitig ausgefallen ist, was die Geschlechter angeht. Dabei spielen Frauen – ganz anders als in den klassischen Zivilisationen – bei den Kelten alles andere als eine untergeordnete Rolle.
Die Frauen der Kelten: schön, mutig, fruchtbar, promiskuitiv…
Die Berichterstattungen der Römer über die Kelten sind meist mit einer gehörigen Portion Zweckpropaganda versetzt. Im 1. Jahrhundert v. Chr. geht es Iulius Caesar immerhin darum, gute Entschuldigungen für seinen nach römischem Recht illegalen Feldzug gegen Gallien zu finden. Für die zum Teil recht abenteuerlichen Beschreibungen hinsichtlich der keltischen Frauen mag man den Erzählern jedoch zugutehalten, dass sie die Rolle der Frau im keltischen Stammessystem gegen den Hintergrund ihrer eigenen Gesellschaftsverhältnisse wahrscheinlich wirklich nicht verstehen. Dazu kommt die Faszination, die für die Berichterstatter – durchweg Männer – von der scheinbaren Verruchtheit der keltischen Frauen ausgeht.
Von einer gleichberechtigten Stellung sind die Frauen in der von Männern dominierten keltischen Gesellschaft recht weit entfernt. Ebenso weit entfernt sind sie allerdings auch von dem sklavenähnlichen Leben, das viele Frauen in der römischen Republik fristen. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal ist zum Beispiel, dass keltischeFrauen über eigenen Besitz verfügen. Konkret wird bei den Kelten bereits das uns bekannte System der Zugewinngemeinschaft praktiziert: Bei der Heirat erhält eine Frau eine Mitgift von ihrer Familie, ihr Ehemann muss noch einmal das Gleiche dazulegen, und über diesen gemeinschaftlichen Besitz (meist Vieh) wird eine vom übrigen Besitz des Paares getrennte Rechnung geführt. Der Gewinn aus diesem Gemeinschaftsbesitz
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