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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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stehen und dreht sich um. »Yoshi ...«
    »Schon gut, Ole. Ich werde zwei ausgeruhte Pfleger holen, die sich um den da kümmern sollen.« Und zu sich fügte er hinzu: »Wenn es ausgeruhte Pfleger gibt.«
    In der Halle im Spital ist die Luft kühl. Der schwedische Arzt hält einen Mann mit einer Mappe unter dem Arm an. »Wie hoch ist die letzte Zahl?«
    Der Mann kratzt sich mit einer Ecke der Mappe die Stirn. »Die letzte Zählung ergab zweieinhalb Millionen, Doktor. Bisher hat man noch keinen Gesunden gefunden.«
     
    Das Gweduc erstreckte sich unterirdisch bis auf den Grund der Elliot-Bucht. Ein für das Publikum unsichtbarer Käfig hielt eine Vielzahl von Meereslebewesen in der Nähe der durchsichtigen Decke über dem großen Saal. Scheinwerfer durchschnitten das Wasser und beleuchteten gelbe Lachse, violette Barsche, rosa Tintenfische und blaue Quallen. Am einen Ende des Saales bildete eine gigantische Muschel aus künstlichem Perlmutter die Bühne. Farbige Scheinwerfer tauchten den Hintergrund in rotes Licht.
    Eric trat aus dem Aufzug und tauchte in die Atmosphäre ein, die ihn beunruhigend an seinen Alptraum erinnerte. Das einzige, was fehlte, war die Sängerin. Er folgte einem Kellner, der sich zwischen den Tischen seinen Weg bahnte, deren kleine Platten hellblau leuchteten. Diese runden Lichtflecke waren neben den Scheinwerfern auf der Bühne und oben im Wasser die einzige Beleuchtung des Raumes. An den Tischen drängten sich schwarz gekleidete Herren und Damen in Goldlamé oder farbenprächtigen Kunststoffen. Gedämpftes Stimmengewirr durchdrang die Luft, in der sich die Gerüche von Alkohol, Tabak, Parfüm und exotischen Fischgerichten mischten.
    Erics Tisch befand sich in der zweiten Reihe, dicht von anderen umgeben. Der Kellner zog einen Stuhl darunter hervor, und Eric setzte sich.
    »Etwas zu trinken, mein Herr?«
    »Bombay-Ale.«
    Der Kellner drehte sich um und tauchte ins Halbdunkel.
    Eric versuchte, den Stuhl in eine bequemere Lage zu rücken, doch war er fest zwischen zwei Stühle dahinter eingeklemmt. Aus dem Halbdunkel vor ihm erschien der Laufbursche.
    »Der beste Platz, den ich Ihnen verschaffen konnte, Doc.«
    »Er ist hervorragend.« Eric lächelte, fischte eine Zwanzigdollarmünze aus der Tasche und drückte sie ihm in die Hand.
    »Kann ich etwas für Sie tun, Doc?«
    »Kannst du Miß Lanai mitteilen, daß ich hier bin?«
    »Ich werde es versuchen, Doc. Aber dieser Pete hat sie den ganzen Nachmittag lang wie seinen Augapfel gehütet. Nicht, daß ich an seiner Stelle nicht dasselbe machen würde.«
    Im raucherfüllten Schatten blitzten weiße Zähne. Der Laufbursche drehte sich um und schlängelte sich zwischen Tischen hindurch zurück. Das Stimmengemurmel verebbte langsam, und Eric richtete seine Aufmerksamkeit auf die Bühne. Ein stattlicher Mann in einem schwarz und weiß gestreiften Overall beugte sich zum Mikrophon.
    »Und jetzt – worauf Sie gewartet haben!« sagte er dramatisch. Er winkte mit der linken Hand. Scheinwerfer zerteilten das Dunkel und ließen Colleen Lanai sichtbar werden. Das altmodische, lange Kleid hatte die blaue Farbe ihrer Lidschatten und schmiegte sich eng an ihre Rundungen.
    »Colleen Lanai!«
    Applaus erklang und verebbte. Der stattliche Mann winkte mit der rechten Hand. Weitere Scheinwerfer flammten auf und übergossen Pete Serantis mit ihrem Licht. Er hatte einen schwarzen Overall an und, stützte sich auf seinen Stock.
    »Pete Serantis und ...«
    Er wartete, bis sich der geringere Applaus gelegt hatte.
    »... das Musikron!«
    Ein weiteres Lichtbündel beleuchtete einen Metallkasten hinter Pete. Der schmächtige Mann hinkte um den Schrank und verschwand in seinem Inneren. Colleen erhielt vom Ansager das Mikrophon. Er verbeugte sich und verließ die Bühne.
    Eric wurde sich der erwartungsvollen Stimmung im Raum bewußt und dachte: »Für kurze Zeit vergessen wir unsere Ängste, vergessen wir die Epidemie des Wahnsinns, vergessen wir alles bis auf die Musik des Augenblicks.«
    Colleen hielt das Mikrophon dicht an ihren Mund. »Heute abend haben wir einige richtig alte Dinger für Sie«, sagte sie. Ein elektrisches Fluidum schien von ihr auszugehen. »Zwei der Nummern spielen wir zum ersten Mal. Zuerst den ›Terrible Blues‹, bei dem das Musikron als Grundlage eine Aufnahme von Clarence Williams und den Red Onion Jazz Babies verwendet, dem Pete Serantis völlig neue Effekte hinzufügt. Als nächstes folgt der ›Wild Man Blues‹ mit Louis Armstrong auf der

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