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Herrscher der Erde

Herrscher der Erde

Titel: Herrscher der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Warum?«
    Er wandte sich ab. »Was ist er für ein Mensch?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Er ist ein netter Kerl. Er hat mich gebeten, seine Frau zu werden.«
    Eric schluckte. »Und was haben Sie geantwortet?«
    Sie blickte in die Dunkelheit über der Bucht. »Deshalb will ich Ihren Rat. Ich weiß nicht, ob ich es tun soll ... Ich weiß es einfach nicht. Er hat mich zu dem gemacht, was ich bin: eine weltbekannte Sängerin.« Sie wandte sich wieder Eric zu. »Und er ist wirklich ein reizender Kerl ... wenn man einmal seine Bitterkeit durchdrungen hat.«
    Eric atmete tief und lehnte sich schwer gegen die Brüstung. »Darf ich Ihnen etwas erzählen?«
    »Worüber?«
    »Am Morgen erwähnten Sie Dr. Carlos Amanti, den Erfinder der Telesonde. Kannten Sie ihn?«
    »Nein.«
    »Ich war einer seiner Studenten. Als er den Nervenzusammenbruch erlitt, waren wir alle sehr betroffen, aber ich war der einzige, der die Forschung an der Telesonde fortsetzte. Ich habe acht Jahre daran gearbeitet.«
    »Was ist eine Telesonde?«
    »In den populärwissenschaftlichen Artikeln wird sie als Gedankenleser bezeichnet. Das ist sie nicht. Mit ihrer Hilfe kann man einige der unbewußten Impulse des Gehirns interpretieren. Ich nehme an, daß es mit einer Weiterentwicklung eines Tages gelingen wird, tatsächlich Gedanken zu lesen, aber jetzt handelt es sich noch um ein primitives Instrument, auf das nicht immer Verlaß ist. Amanti hatte die Absicht, mit dem Unterbewußtsein in Kommunikation zu treten. Der Gedanke war der, die Gehirnwellen zu verstärken, sie nach Typen zu separieren, und die Variationen entsprechend der Gedankenbilder zu identifizieren.«
    Sie kaute an der Unterlippe. »Und Sie glauben, das Musikron könnte Ihnen dabei helfen, die Telesonde zu verbessern? Daß Sie damit die Epidemie bekämpfen können?«
    »Nicht nur das.« Er sah zu Boden.
    »Sie versuchen, mir etwas zu sagen, ohne es auszusprechen. Handelt es sich um Pete?«
    »Nicht genau.«
    »Warum haben Sie alle Städte aufgezählt, in denen wir waren? Sie haben sich dabei doch etwas gedacht. Was war es?«
    Er betrachtete sie abschätzend. »Hat Ihnen Pete nichts über diese Städte berichtet?«
    Sie riß die Augen auf und führte eine Hand zum Mund. Sie stöhnte leise. »Doch nicht die Wahnsinnsepidemie ... doch nicht auch dort überall?«
    »Ja.« Es klang trocken und endgültig.
    Sie schüttelte den Kopf. »Was wollen Sie mir damit sagen?«
    »Daß an all dem das Musikron schuld sein kann.«
    »O nein!«
    »Vielleicht habe ich unrecht. Aber hören Sie, wie es sein könnte: Amanti war ein Genie, das am Rande des Wahnsinns arbeitete. Er erlitt einen Zusammenbruch. Dann half er Pete, die Maschine zu bauen. Es ist möglich, daß die Maschine die Gedankenwellenmuster des Operateurs aufnimmt und sie als Impulse abgibt. Das Musikron verwandelt Gedanken in Energie, nämlich in akustische. Es ist also denkbar, daß sie einen störenden Impuls direkt ins Unterbewußtsein schickt.« Er benetzte sich mit der Zunge die Lippen. »Wußten Sie, daß ich ihre Stimme auch dann hörte, wenn ich mir die Ohren zuhielt, Sie auch mit geschlossenen Augen sah? Erinnern Sie sich an meinen Alptraum? Mein Nervensystem reagiert auf einen subjektiven Impuls.«
    »Wirkt es auf alle Menschen so?«
    »Wahrscheinlich nicht. Wenn man sich nicht wie ich seit Jahren in der Ausstrahlung einer ähnlichen Maschine befunden hat, so gelangen die Impulse nicht über die Wahrnehmungsschwelle und werden als unglaubhaft unterdrückt.«
    Sie preßte die Lippen zusammen und schüttelte den Kopf. »Ich sehe nicht, wie dieses Kauderwelsch beweist, daß das Musikron die Epidemien hervorrief.«
    »Vielleicht ist es nicht so. Aber für mich stellt es die plausibelste Erklärung dar. Deshalb bitte ich Sie um einen Gefallen. Könnten Sie mir die Schaltpläne des Musikrons beschaffen? Anhand derer kann ich feststellen, was es eigentlich tut. Wissen Sie, ob Pete solche Pläne besitzt?«
    »Im Musikron befindet sich ein dickes Heft. Ich glaube, es handelt sich um Schaltpläne.«
    »Könnten Sie sie mir verschaffen?«
    »Vielleicht. Aber nicht heute ... und ich würde es nicht wagen, Pete zu fragen.«
    »Warum nicht heute?«
    »Pete schläft mit dem Schlüssel zum Musikron. Wenn es nicht verwendet wird, hält er es verschlossen, damit niemand in den Stromkreis geraten kann. Es ist nämlich die ganze Zeit eingeschaltet, weil es sonst so lange braucht, um warm zu werden. Hat mit Kristallen oder Energiepotential zu tun.«
    »Wo

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