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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gewöhnlicher Mensch, bevor er den Thron bestieg«, wandte Elant ein.
    »Ja«, sagte Yomen, »aber der Oberste Herrscher hat bei der Quelle der Erhebung das Göttliche berührt. Das hat ihm den Splitter der Unendlichkeit eingedrückt und ihm das Recht der Inferenz verliehen.«
    »Meine Frau Vin hat dasselbe Göttliche berührt.«
    »Diese Geschichte glaube ich nicht«, sagte Yomen. »Es heißt, der Splitter der Unendlichkeit sei einzigartig, unvorhersehbar und unerschaffen.«
    »Bringt nicht Urdree ins Spiel«, sagte Elant und hob den Finger. »Wir beide wissen, dass er eher ein Dichter als ein wirklicher Philosoph war. Er hat das Herkömmliche abgelehnt und nie die richtige Zitierweise benutzt. Erlaubt mir wenigstens die Annehmlichkeit des Zweifels und die Anführung Hardrens. Er würde Euch eine viel bessere Grundlage verschaffen.«
    Yomen machte den Mund auf, hielt inne und zog die Stirn kraus. »Das ist sinnlos«, sagte er. »Ein Gespräch über Philosophie kann nicht die Tatsache verdrängen, dass Eure Armee vor
meiner Stadt lagert, und es ändert auch nichts an der Tatsache, dass Ihr ein Heuchler seid, Elant Wager.«
    Elant seufzte. Einen Augenblick lang hatte er gehofft, sie könnten einander als Gelehrte respektieren. Doch da gab es noch ein anderes Problem. Elant sah den echten Abscheu in Yomens Blick. Elant vermutete, dass es dafür einen anderen, tieferen Grund als nur seine angebliche Heuchelei gab. Schließlich hatte Elant die Frau geheiratet, die Yomens Gott getötet hatte.
    »Yomen«, sagte Elant und beugte sich vor. »Ich sehe, dass wir verschiedener Meinung sind. Doch eines ist klar: Wir beide sorgen uns um die Menschen in diesem Reich. Wir beide haben uns die Zeit genommen, Politiktheorie zu studieren, und offenbar haben wir uns beide auf die Texte konzentriert, die das Wohl des Volkes als das oberste Ziel einer Herrschaft ansehen. Wir sollten in der Lage sein, dementsprechend zu handeln.
    Ich möchte Euch ein Angebot machen. Übt die Königswürde unter mir aus. Dann könntet Ihr hier weiterherrschen, und in Eurer Regierung müssten nur sehr wenige Veränderungen vorgenommen werden. Ich benötige Zugang zu der Stadt und ihren Reichtümern, und wir müssen über die Einrichtung eines parlamentarischen Rates sprechen. Ansonsten könnt Ihr wie gewohnt fortfahren. Ihr könnt sogar weiterhin Eure Feste ausrichten und über den Obersten Herrscher predigen. Ich werde Eurem Urteil vertrauen.«
    Yomen lehnte dieses Angebot nicht sofort ab, doch Elant bemerkte, dass der König seinem Vorschlag kein großes Gewicht beimaß. Vermutlich hatte er schon gewusst, was Elant sagen würde.
    »Ihr irrt Euch in einer Hinsicht, Elant Wager«, sagte Yomen.
    »In welcher?«
    »Man kann mich weder einschüchtern noch bestechen noch beeinflussen.«
    »Ihr seid kein Narr, Yomen«, sagte Elant. »Manchmal ist ein
Kampf nicht die Opfer wert, die man für ihn bringen muss. Wir beide wissen, das Ihr mich nicht besiegen könnt.«
    »Das ist fraglich«, erwiderte Yomen. »Aber wie dem auch sei, ich bin für Drohungen nicht empfänglich. Wenn Ihr keine Armee an meiner Schwelle hättet, könnte ich mir ein Bündnis mit Euch vielleicht überlegen.«
    »Wir beide wissen, dass Ihr mir ohne die Armee vor Eurer Tür nicht einmal zugehört hättet«, wandte Elant ein. »Ihr habt keinen meiner Boten empfangen, bevor ich hierhermarschiert bin.«
    Yomen schüttelte den Kopf. »Ihr scheint vernünftiger zu sein, als ich vermutet hatte, Elant Wager, aber das ändert nichts an den Tatsachen. Ihr habt schon ein großes eigenes Reich. Indem Ihr hergekommen seid, habt Ihr Eure Überheblichkeit bewiesen. Wozu braucht Ihr mein Dominium? Besitzt Ihr nicht schon genug?«
    »Erstens«, antwortete Elant und hob den Finger, »muss ich Euch wohl noch einmal daran erinnern, dass Ihr Euer Königreich einem meiner Verbündeten weggenommen habt. Ich musste herkommen, und sei es nur, um das Versprechen einzulösen, das ich Cett gegeben habe. Doch es steht noch viel mehr auf dem Spiel.« Elant zögerte und beschloss, das Wagnis einzugehen. »Ich muss wissen, was sich in Eurer Vorratshöhle befindet.«
    Elant wurde mit einem überraschten Blick belohnt, und das war genau die Bestätigung, die Elant gebraucht hatte. Yomen wusste von der Höhle. Vin hatte Recht gehabt. In Anbetracht des Atiums, das Yomen so offen auf der Stirn trug, war wohl auch Vins Vermutung über den Inhalt der Höhle richtig.
    »Seht, Yomen«, fuhr Elant rasch fort, »mir geht es nicht um das

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