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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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gut, sagte er sich nicht zum ersten Mal. Sie ist Vin. Sie wird einen Ausweg finden. Es geht ihr gut …
    Es war seltsam für Elant, dass er den Nebel nun als so tröstlich empfand, wo er doch ein ganzes Leben lang Angst davor gehabt hatte. Vin sah den Nebel inzwischen anders. Elant merkte es an der Art, wie sie sich verhielt, und an ihren Worten. Sie misstraute dem Nebel. Elant konnte es ihr nicht verdenken. Schließlich hatte sich der Nebel verändert – er brachte jetzt Vernichtung und Tod.
    Doch es fiel Elant schwer, ihm zu misstrauen. Er fühlte sich einfach richtig an. Wie konnte er Elants Feind sein? Der Nebel wirbelte umher und umschmeichelte ihn ganz leicht, während er Metall verbrannte – wie Blätter, die im launischen Wind umhertrieben. Der Nebel schien seine Sorgen über Vins Gefangenschaft zu besänftigen und ihm das Vertrauen darauf zu schenken, dass sie einen Ausweg fand.
    Er seufzte und schüttelte den Kopf. Wie konnte er hinsichtlich des Nebels seinen eigenen Instinkten mehr vertrauen als denen von Vin? Sie hatte ihre Instinkte einem andauernden Überlebenskampf zu verdanken. Und was hatte Elant? Instinkte, die aus Festen und Tanz herrührten.
    Hinter ihm ertönte ein Geräusch. Es waren Schritte. Elant drehte sich um und sah zwei Diener, die Cett in seinem Sessel herbeitrugen. »Dieser verdammte Schläger ist nicht in der Nähe, oder?«, fragte Cett, als ihn die Diener absetzten.
    Elant schüttelte den Kopf, und Cett winkte seine Diener fort. »Nein«, sagte Elant, »er untersucht einen Aufruhr in seinen Reihen.«
    »Was ist denn diesmal passiert?«, fragte Cett.
    »Ein Faustkampf«, erklärte Elant, wandte sich ab und beobachtete wieder die Wachtfeuer von Fadrex.

    »Die Männer sind unruhig«, sagte Cett. »Sie sind ein bisschen wie die Kolosse. Wenn man sie zu lange in Ruhe lässt, machen sie Schwierigkeiten.«
    Es ist umgekehrt: Die Kolosse sind wie sie, dachte Elant. Wir hätten es schon früher bemerken müssen.
    Sie sind Menschen – Menschen, die auf ihre niedrigsten Instinkte zurückgeworfen wurden.
    Cett saß eine Weile still im Nebel, und Elant fuhr in seinen Betrachtungen fort.
    Schließlich sagte Cett mit untypisch sanfter Stimme: »Sie ist so gut wie tot, mein Sohn. Das wisst Ihr.«
    »Nein, das weiß ich nicht«, erwiderte Elant.
    »Sie ist nicht unbesiegbar«, fuhr Cett fort. »Ja, sie ist eine verdammt gute Allomantin. Aber wenn man ihr die Metalle wegnimmt …«
    Sie würde dich überraschen, Cett.
    »Ihr wirkt nicht sehr besorgt«, sagte Cett.
    »Natürlich mache ich mir Sorgen«, entgegnete Elant und wurde sicherer. »Ich … nun ja, ich vertraue auf sie. Wenn jemand dort herauskommt, dann ist es Vin.«
    »Ihr wollt es nicht wahrhaben«, meinte Cett.
    »Vielleicht«, gab Elant zu.
    »Werden wir angreifen?«, fragte Cett. »Sollen wir versuchen, sie zurückzuholen?«
    »Das hier ist eine Belagerung, Cett«, betonte Elant. »Es geht darum, nicht anzugreifen.«
    »Und unsere Vorräte?«, fragte Cett. »Heute hat Demoux die Soldaten auf halbe Ration gesetzt. Wir können von Glück reden, wenn wir nicht selbst verhungern, bevor wir Yomen zum Aufgeben zwingen.«
    »Wir haben noch Zeit«, sagte Elant.
    »Aber nicht mehr viel. Nicht, solange es den Aufstand in Luthadel gibt.« Cett schwieg eine Weile und fuhr dann fort: »Heute
ist ein weiteres meiner Überfallkommandos zurückgekommen. Die Männer berichten dasselbe.«
    Dasselbe wie alle anderen. Elant hatte es Cett erlaubt, Soldaten in die nahe gelegenen Dörfer zu schicken, um die Bewohner zu erschrecken und vielleicht ein paar Vorräte zu plündern. Doch jeder dieser Trupps war mit leeren Händen zurückgekommen und berichtete dieselbe Geschichte.
    Die Menschen in Yomens Reich verhungerten. Die Dörfer hatten kaum genug zum Überleben. Die Soldaten brachten es nicht übers Herz, ihnen noch mehr wehzutun, und es gab nichts, was sie ihnen hätten wegnehmen können.
    Elant wandte sich an Cett. »Ihr glaubt, ich bin ein schlechter Anführer, nicht wahr?«
    Cett schaute auf und kratzte sich am Bart. »Ja«, gab er zu. »Aber … Elant, Ihr habt einen Vorteil, den ich nie hatte.«
    »Und der wäre?«
    Cett zuckte die Achseln. »Die Menschen mögen Euch. Eure Soldaten vertrauen Euch, und sie wissen, dass Ihr ein gutes Herz habt. Ihr übt eine seltsame Wirkung auf sie aus. Diese Jungs sollten eigentlich darauf erpicht sein, Dörfer auszurauben, auch die ganz armen. Vor allem, wenn man bedenkt, wie unruhig Eure Männer sind und wie viele

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