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Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3

Titel: Herrscher des Lichts - Sanderson, B: Herrscher des Lichts - The Hero of Ages, Mistborn 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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ich zu dir eile und dich umarme.«
    »Vielleicht warten wir damit, bis wir wieder im Lager sind …«
    »Ich könnte dich doch nie vor deinen Soldaten in eine so peinliche Lage bringen«, sagte sie.
    »Meine Liebe, technisch gesehen sind das gar nicht meine, sondern Sazeds Soldaten«, erklärte Weher.
    Als sie auf diese Weise an Sazeds Gegenwart erinnert wurde, schaute Allrianne zu ihm auf, lächelte ihn freundlich an und machte in ihrem Sattel eine knappe Verbeugung. »Herr Botschafter«, sagte sie, und Sazed verspürte eine plötzliche – und unnatürliche – Zuneigung zu der jungen Dame. Sie besänftigte ihn gerade. Wenn jemand noch unverschämter mit seiner allomantischen Kraft umging als Weher, dann war sie es.
    »Prinzessin«, sagte Sazed und neigte ihr den Kopf zu.
    Schließlich kam Allrianne zu einer Entscheidung und glitt von ihrem Pferd. Sie »eilte« nicht, sondern raffte ihr Kleid recht undamenhaft. Es wäre sogar ausgesprochen unschicklich gewesen, wenn sie nicht mehrere Lagen von Spitzenunterwäsche getragen hätte.
    Schließlich kam Hauptmann Goradel herbei und half ihr auf Wehers Pferd, so dass sie im Sattel vor ihm saß. Die beiden hatten nie offiziell geheiratet – einer der Gründe dafür lag womöglich darin, dass Weher eine Beziehung zu einer so viel jüngeren Frau peinlich war. Wenn man ihn danach fragte, erklärte er jedes Mal, er wolle sie nicht als Witwe zurücklassen, wenn er stürbe – was er alsbald zu erwarten schien, obwohl er erst Mitte vierzig war.
    Wir alle werden bald sterben, wenn es so weitergeht, dachte Sazed. Unser Alter spielt dabei keine Rolle.

    Vielleicht war das einer der Gründe, warum Weher schließlich doch einer Beziehung mit Allrianne zugestimmt hatte. Wie dem auch sei, an der Art, wie er sie ansah – und wie er sie mit zartem, beinahe ehrerbietigem Griff festhielt –, war deutlich abzulesen, dass er sie sehr liebte.
    Unsere Sozialstrukturen zerbrechen, dachte Sazed, als sich die Kolonne wieder in Bewegung setzte. Früher war eine offizielle Hochzeit unumgänglich, besonders bei einer jungen Frau von solcher Herkunft.
    Doch wer sollte in dieser Zeit eine solche Hochzeit »offiziell« bestätigen? Die Obligatoren waren fast völlig ausgelöscht. Elants und Vins Regierung entsprach den Notwendigkeiten der Kriegszeit; sie war auf das rein Praktische ausgerichtet und damit beschäftigt, Bündnisse zwischen den einzelnen Städten zu organisieren. Und über allem hing das stärker werdende Bewusstsein, dass mit dieser Welt etwas ganz und gar nicht mehr stimmte.
    Warum sollte man sich um eine Hochzeit kümmern, wenn man den Untergang der Welt noch vor dem Ende des Jahres erwartete?
    Sazed schüttelte den Kopf. Dies war eine Zeit, in der die Menschen eine Struktur brauchten – in der sie Glauben brauchten –, damit sie weitermachen konnten. Er sollte derjenige sein, der ihnen beides gab. Die Kirche des Überlebenden versuchte es, aber sie war zu neu, und ihre Anhänger waren in Religionsangelegenheiten zu unerfahren. Es gab bereits Streit über einzelne Lehren und Methoden, und jede Stadt im Neuen Reich entwickelte bereits ihre eigene Abart dieser Religion.
    In der Vergangenheit hatte Sazed Religionen gelehrt, ohne das Bedürfnis zu verspüren, an eine davon zu glauben. Er hatte jede Einzelne als etwas Besonderes angesehen und sie dargeboten, wie ein Kellner einen Appetithappen darbietet, den er selbst lieber nicht essen möchte.

    Doch jetzt erschien Sazed ein solches Verhalten als heuchlerisch. Wenn dieses Volk einen Glauben brauchte, dann sollte nicht gerade er derjenige sein, der ihn ihm gab. Er wollte keine Lügen lehren. Nie wieder.

    Sazed benetzte sein Gesicht mit dem kalten Wasser im Becken und genoss den angenehmen Schock. Das Wasser tröpfelte ihm an Wangen und Kinn hinunter und spülte die Ascheflecken fort. Er trocknete sich mit einem sauberen Handtuch ab, nahm sein Schermesser sowie den Spiegel und wollte sich endlich den Schädel richtig rasieren.
    »Warum machst du das immer noch?«, fragte eine Stimme unerwartet.
    Sazed drehte sich rasch um. Noch vor wenigen Augenblicken war sein Zelt inmitten des Lagers leer gewesen. Doch jetzt stand jemand hinter ihm. Sazed lächelte. »Herrin Vin.«
    Sie verschränkte die Arme vor der Brust und hob eine Braue. Schon immer hatte sie sich leise bewegt, doch inzwischen war sie so gut darin, dass es sogar Sazed verblüffte. Bei ihrem Eintreten hatte die Zeltklappe kaum geraschelt. Sie trug ihr übliches Hemd und eine

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