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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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sagte, es wäre ein großes Glück, daß ich so die Möglichkeit hatte, Sie zu befreien, und er hat mich zum Adjutanten des Kommandeurs ernannt!«
    Gordon gratulierte ihm. Aber seine Gedanken waren mit seiner eigenen verwirrenden Lage beschäftigt.
    Er konnte doch nicht länger hier im Vorzimmer stehenbleiben. Zarth Arn mußte in diesem großen Palast Gemächer haben, und man erwartete von ihm, daß er dorthin ging. Das Fürchterliche daran war, daß er keine Ahnung hatte, wo sie lagen. Er konnte aber keinen Verdacht über seine Unwissenheit aufkommen lassen. So verabschiedete er sich von Hull Burrel und ging zuversichtlich durch eine andere Tür aus dem Vorraum hinaus.
    Gordon befand sich nun in einem Gang auf einem gleitenden Rollband, das ihn in einen großen kreisrunden Raum von glänzendem Silber brachte; er war strahlendhell erleuchtet durch weißes Sonnenlicht, das durch hohe Kristallfenster hereinströmte.
    John Gordon fühlte sich winzig klein in der Majestät und Pracht dieses großen Raumes. Er schritt hindurch und betrat einen anderen riesigen Raum; dieser war von Wänden umgeben, die mit der glühenden Pracht eines kreisenden Nebels geschmückt waren.
    »Wo zum Teufel sind wohl Zarth Arns Räume in diesem Haus?« fragte er sich. Seine Hilflosigkeit kam ihm klar zum Bewußtsein. Er konnte doch niemanden fragen, wo seine eigenen Räume waren, noch konnte er weiter ziellos durch diesen Riesenpalast wandern, ohne Verwunderung, ja vielleicht Verdacht zu erwecken. Ein Bediensteter mit grauer Hautfarbe, ein Mann mittleren Alters in schwarzer Livree, sah ihn bereits vom anderen Ende der Halle des Nebels aus verwundert an. Der Mann verbeugte sich tief, als Gordon mit großen Schritten auf ihn zuging.
    Gordon hatte eine Idee: »Komm mit mir zu meinen Räumen«, befahl er dem Diener. »Ich habe einen Auftrag für dich.« Der graue Mann verbeugte sich wieder: »Jawohl, Hoheit.«
    Aber der Mann blieb abwartend stehen; er wartete natürlich darauf, daß Gordon voranging. Gordon machte eine ungeduldige Handbewegung: »Geh voran, ich werde folgen.« Wenn der Diener es auch sonderbar fand, so ließ er doch nichts von seinen Gefühlen sichtbar werden. Er wandte sich und ging leise aus dem großen Raum der Nebel durch eine andere Tür hinaus. Gordon folgte ihm in einen Korridor und auf das Rollband, das wie eine bewegliche Rampe aufwärts glitt; schnell und ruhig brachte es sie durch prächtige hohe Gänge und über Treppen hinauf.
    Das Rollband hörte am Ende eines schimmernden Ganges mit Perlmutterwänden auf. Eine Tür vor ihnen öffnete sich lautlos von selbst, und Gordon folgte dem Diener in ein Gemach mit weißen Wänden. Der graue Diener wandte sich fragend an ihn: »Hoheit befehlen?«
    Wie konnte er diesen Mann los werden? Gordon löste das Problem kurzerhand, indem er die leichteste Methode wählte. »Ich sehe gerade, daß ich dich am Ende doch nicht brauche«, sagte er achtlos. »Du kannst gehen.« Der Mann verließ unter Verbeugungen den Raum, und Gordon fühlte, wie seine Spannung ein wenig nachließ.
    Langsam ging er durch die Räume seiner Behausung. Hier war weniger Pracht, als er anderswo in dem großen Palast gesehen hatte. Offensichtlich fand Zarth Arn keinen Gefallen an Luxusdingen. Die Räume waren verhältnismäßig kahl.
    Die zwei Wohnzimmer hatten seidene Wandbehänge und enthielten einige Metallmöbel in wunderschöner Ausführung. Da gab es ein Gestell mit Hunderten von Gedankenspulen und einen Gedankenspulen-Leser. Ein Seitenraum enthielt viele wissenschaftliche Apparate und war eigentlich ein kleines Laboratorium. Er warf einen Blick in ein kleines Schlafzimmer, dann ging er auf ein großes Fenster zu, das sich auf eine Terrasse öffnete. Gordon trat auf die Terrasse hinaus und blieb wie gebannt stehen: Die Stadt Throon! Guter Gott, wer hätte sich je von einem solchen Ort träumen lassen! Die riesige, weiße Scheibe des Kanopus sank gegen den Horizont und ihre Strahlen breiteten einen himmlischen Glanz über die Szene. In diesem verklärenden Schein warfen die Gipfel und Zacken der Glasberge über dem Meer den Sonnenuntergang zurück. Es war, als ob blitzende Fahnen und Wimpel in wildem Triumph flatterten. Die feenhaften Türme von Throon übertrafen noch die wunderbare Pracht der gläsernen Gipfel mit ihrem Schimmer.
    Die volle Größe und Riesenhaftigkeit dieses Sternenreiches prägte sich Gordons Sinn wie mit Hammerschlägen ein. Denn diese riesige Stadt war das pochende Herz der miteinander

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