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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Menschen ihm zugewandt harten. Auf der Estrade befand sich ein Tisch mit einer Reihe von hervorragenden Persönlichkeiten. Jhal Arns große Gestalt hatte sich erhoben, und er winkte ihm ungeduldig zu.
    Jhal Arns erste Worte brachten ihn mit Schrecken zu der Erkenntnis, wie sehr seine Vorsicht und Selbstbeherrschung ihn verlassen hatten. »Was ist los mit dir, Zarth? Du siehst drein, als ob du die Sternenhalle noch nie gesehen härtest!«
    »Das sind meine Nerven, denk’ ich«, antwortete Gordon heiser, »ich glaube, ich sollte noch etwas trinken.«
    Jhal Arn brach in Gelächter aus. »So hast du dich also für heute abend schon gestärkt? Komm, Zarth, es ist doch nicht so schlimm!«
    Gordon glitt verstört in den Stuhl, zu dem Jhal Arn ihn geführt hatte. Sein Platz war durch zwei leere Stühle von den Plätzen getrennt, auf denen Jhal Arn mit seiner lieblichen Frau und seinem kleinen Sohn saß. Er entdeckte den ergrauten Kommandeur Corbulo an seiner anderen Seite. Gegenüber am Tisch saß ein magerer, älterer Mann mit nervösen Augen, von dem er bald erfuhr, daß es Orth Bodmer, der erste Kanzler des Reiches war. Corbulo, die straffe Gestalt in einer einfachen Uniform, verbeugte sich vor Gordon, wie es auch alle anderen Gäste entlang der vornehmen Tafel taten.
    »Du siehst blaß und niedergeschlagen aus, Zarth«, polterte der ergraute Raumadmiral, »das hast du davon, daß du dich auf Erden in Laboratorien herumdrückst. Der Weltraum ist der geeignete Platz für einen jungen Mann wie dich!«
    »Ich sehe ein, daß du recht hast«, murmelte Gordon. »Beim Himmel, ich wünschte, daß ich jetzt dort wäre.«
    Corbulo brummte: »So steht es also; es ist wohl die Bekanntmachung heute abend, he? Nun, sie ist notwendig. Die Hilfe des Königreiches Fomalhaut wird für uns lebenswichtig sein, wenn Shorr Kan angreift.«
    Wovon zum Teufel sprachen sie nur, fragte sich Gordon ärgerlich. Was sollte das alles bedeuten?
    Gordon merkte, wie sich ein Diener über seine Schulter beugte, und er befahl dem Mann: »Zuerst einmal Saqua!« Die braune Flüssigkeit machte ihm diesmal den Kopf ein bißchen wirbelig. Als er noch einen Becher trank, bemerkte er, daß Corbulo ihn mißbilligend ansah und Jhal Arn grinste.
    Das glänzende Bild vor ihm, die leuchtenden Tische, die prächtige Versammlung und die wundervolle Himmelskuppel der Sterne und aufsteigenden Monde hielten Gordon in ihrem Bann. Dies also war das Fest der Monde? Musik gedämpfter Saiten- und Holzblasinstrumente in leisen bezaubernden Klängen bildete den Hintergrund für das fröhliche, summende Geplauder entlang der glitzernden Tische. Dann hielt die Musik inne, und Hörner bliesen eine Fanfare. Alle Anwesenden erhoben sich, und da auch Jhal Arn aufstand, folgte Gordon hastig seinem Beispiel.
    »Seine Hoheit Arn Abbas, Souverän des Reiches der Mittleren Milchstraße und Oberherr der kleineren Königreiche, Regent der Sterne und Welten der Ödgebiete des Äußeren Raumes!«
    »Ihre Hoheit Prinzessin Lianna, Herrscherin des Königreiches Fomalhaut!«
    Diese Ankündigungen versetzten Gordon in ein erschrockenes Staunen, noch ehe die riesenhafte königliche Gestalt von Am Abbas mit einem jungen Mädchen am Arm auf die Estrade trat.
    So war also »Lianna« ein Mädchen, eine Prinzessin, die Herrscherin des kleinen westlichen Sternenkönigtums Fomalhaut? Aber was hatte sie mit ihm zu tun?
    Arn Abbas in seinem blauschwarzen Mantel, auf dem die Juwelen des königlichen Kometenabzeichens blitzten, blieb stehen und wandte seine kalten Augen ärgerlich Gordon zu. »Zarth, vergißt du das Zeremoniell denn ganz? Komm hierher.«
    Gordon stolperte nach vorn und hatte nur einen flüchtigen Eindruck von dem Mädchen neben dem Herrscher; sie war groß, obwohl sie neben Arn Abbas’ riesenhafter Gestalt nicht so aussah. Sie war ebenso groß wie Gordon selbst und ihre schlanke, wohlgeformte Gestalt wurde durch ihr langes, schimmernd weißes Kleid noch hervorgehoben. Sie trug ihr aschblondes Haupt stolz erhoben.
    Stolz, Schönheit, das Bewußtsein der Macht, – dies war es, was Gordon aus ihrem weißen, wie gemeißelten Gesicht ablas.
    Arn Abbas ergriff eine Hand Gordons und eine Hand Liannas, dann erhob der Souverän seine Stimme: »Adlige und Führer des Reiches und unserer verbündeten Sternenkönigreiche, ich verkündige hiermit die bevorstehende Vermählung meines zweiten Sohnes Zarth Arn und der Prinzessin Lianna von Fomalhaut!«
    Wie betäubt ergriff John Gordon die ringgeschmückte,

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