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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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schlanke Hand des Mädchens. Arn Abbas nahm befriedigt seinen Platz an der Tafel ein, aber Gordon verharrte wie erstarrt. Lianna blickte ihn freundlich lächelnd an, aber ihre Stimme war ungeduldig, als sie in leisem Ton sagte: »Führe mich doch zu unserem Platz, damit die anderen sich niedersetzen können.«
    Schnell trat er mit ihr an den Tisch, half ihr unbeholfen in einen Stuhl und setzte sich neben ihr nieder.
    Lianna schaute zu ihm hin, sie zog die Brauen hoch, und ihre Augen waren von Ungeduld und Unwillen umwölkt:
    »Deine Haltung mir gegenüber wird Anlaß zu Klatsch geben. Du siehst aus, als ob dies alles dich erschreckte.«
    Gordon nahm sich zusammen; sie erwartete mit Recht, daß er ein begeisterter Verlobter, daß er eben Zarth Arn sei. Also gut, hol’s der Teufel, er würde es sein! Es war nicht seine Schuld, wenn er dabei eine Täuschung beging: Er hatte ja nicht verlangt, diese Rolle zu spielen! »Lianna, alle sind so damit beschäftigt, dich zu bewundern, daß sie an mich überhaupt nicht denken«, erklärte er ihr.
    In Liannas klare Augen kam ein verwunderter Ausdruck: »So habe ich dich noch niemals zuvor gesehen, Zarth!«
    Gordon lachte: »Nun denn, das ist eben ein neuer Zarth Arn, Zarth Arn ist nun ein anderer Mann.«
    Das Saqua, das Gordon getrunken hatte, fegte die letzte Spur seiner Angst und Nervosität beiseite. Ein Abenteuer? Er hatte es gewollt, und er hatte es erhalten, ein Abenteuer, wie es sich kein Mann seiner Zeit jemals erträumte. War es nicht wert, das Leben zu riskieren, um hier in der Sternenhalle von Throon zu sitzen mit den Lords der großen Sternenkönigreiche und einer Prinzessin der fernen Sonnen an seiner Seite?
    Andere neben ihm hatten schwer getrunken. Den hübschen jungen Mann, der mit gerötetem Gesicht neben Corbulo auf der anderen Seite saß, hatte Gordon als Sath Shamar, den Herrscher des verbündeten Königreiches Polaris, kennengelernt; er stellte eben mit einem Krach seinen Becher nieder, um eine Erklärung zu bekräftigen: »Laßt sie kommen, je eher, desto besser!« rief e Corbulo zu. »Es ist Zeit, daß Shorr Kan eine Lektion erteil wird!«
    Kommandeur Corbulo sah ihn unfreundlich an: »Das ist richtig, Hoheit. Sagen Sie mir aber, wie viele erstklassige Schlachtschiffe Polaris unserer Flotte beisteuern wird, wenn es zur Erteilung der Lektion kommt?«
    Sath Shamar sah ein bißchen verlegen drein: »Ich furchte, nur ein paar hundert; aber sie werden das durch ihre Kampfstärke wettmachen.«
    Arn Abbas hatte zugehört, denn seine tiefe Stimme erklang von seinem thronähnlichen Sitz zur Rechten Gordons. »Keine Angst, die Männer von Polaris werden schon ihre Treue zum Reich beweisen«, erklärte er, »und auch jene vom Königreich Fomalhaut, von Cygnus, Lyra und den anderen Verbündeten.«
    Sath Shamar mit seinem geröteten Gesicht fügte hinzu: »Lassen Sie nur noch die Barone des Herkules ihren Teil beitragen und wir haben vom Wolkenreich nichts zu befürchten.«
    Gordon sah, wie sich aller Augen zwei Männern weiter unten am Tisch zuwandten. Einer war ein älterer Mann mit kalten Augen, der andere eine große elegante Erscheinung von dreißig Jahren; beide trugen auf ihren Mänteln das glänzende Abzeichen des Sonnenhaufens des Herkules-Sternbildes. Der alte Mann antwortete: »Der Bund der Barone wird alle seine Verpflichtungen erfüllen, aber wir haben in dieser Sache noch keine formalen Verpflichtungen übernommen.«
    Arn Abbas mächtiges Gesicht verdunkelte sich bei dieser kühlen Erklärung ein wenig. Orth Bodmer, der erste Kanzler, sprach schnell und besänftigend zu dem Baron: »Jedermann kennt die stolze Abhängigkeit der Barone, Zu Rizal, und alle wissen, daß sie niemals mit dem Siege einer schlimmen Tyrannei einverstanden wären.«
    Arn Abbas beugte sich ein wenig später zu Gordon hinüber und sagte stirnrunzelnd: »Shorr Kan hat sich an die Barone herangemacht! Ich werde heute abend schon von Zu Rizal herausbekommen, wo sie stehen.«
    Schließlich erhob sich Arn Abbas. Die ganze Gesellschaft begab sich nun aus der Sternenhalle heraus in die anliegenden Räume. Höflinge und Adlige machten Gordon und Lianna Platz, als sie durch die Menge gingen. Das Mädchen lächelte vielen zu oder sprach mit ihnen, und ihre beherrschte Haltung verriet lange Übung in diesem königlichen Gebaren.
    Gordon nickte achtlos in Beantwortung der Gratulationen und Begrüßungen; er wußte, daß er wahrscheinlich viele Fehler machte, aber im jetzigen Augenblick kümmerte

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