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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Reiches die Verteidigung sabotieren wird, wenn die Liga es angreift!«
    Er erhob sich trotz Liannas Einwendungen mühsam von seinem Feldbett. »Wenn wir bloß Nachricht nach Throon gelangen lassen könnten! Das würde wenigstens bewirken, daß Jhal Arn auf der Hut ist!«
    Lianna schüttelte traurig ihren aschblonden Kopf. »Ich fürchte, dazu wird keine Gelegenheit sein, wenn wir erst einmal als Gefangene im Wolkenreich sind. Shorr Kan ist nicht so geartet, daß er uns wieder gehen läßt.«
    Die Markab flog dröhnend weiter und weiter. Als die Schiffsglocken den Abend des nach freiem Ermessen festgesetzten »Tages« verkündeten, hatte sich der Anblick des Firmaments verändert. Der Nebel des Orion flammte nun in all seiner titanischen Pracht im Osten. Geradeaus vor ihnen, im Verhältnis zu den abgelegensten Sonnen der Milchstraße, noch weit in der Ferne, breitete sich drohend die schwarze Wolke aus.
    Weder Thern Eldred noch irgendeiner von seinen Offizieren und Mannschaften betrat die Kabine. Es gab keine Gelegenheit zu einem zweiten Angriff auf ihn. Und nachdem er vergeblich den Raum durchsucht hatte, gab Gordon enttäuscht zu, daß nichts darin enthalten war, das eine Flucht ermöglichte. Eine quälende Sorge um Liannas Sicherheit vertiefte sich in ihm. Er machte sich Vorwürfe, daß er es zugelassen hatte, daß sie ihn auf dieser Flucht begleitete.
    Aber sie schien keine Angst zu haben, als sie zu ihm aufsah. »Zarth, wenigstens sind wir für eine kleine Weile beisammen. Es wird vielleicht das einzige Glück sein, das uns noch beschieden ist.«
    Gordon fühlte, wie seine Arme sich ganz unbewußt ausstreckten, um sie zu umarmen und ihr glänzendes Haar zu streicheln; aber er hielt sich mit Gewalt zurück. »Lianna, es wäre besser, wenn du etwas schlafen würdest«, sagte er bekümmert. Lianna sah ihn mit einem verwunderten kleinen Lächeln an.
    »Warum denn, Zarth, was ist los?«
    Gordon hatte niemals in seinem Leben etwas so sehr gewünscht, wie sie an sich zu ziehen. Aber wenn er das nun tat, wäre es der schwärzeste Verrat. Verrat gegen Zarth Arn, der seinen Körper und sein Leben Gordons Versprechen anvertraut hatte! Ja, und auch gegen Lianna selbst wäre es Verrat. Denn wenn er jemals imstande wäre, das Laboratorium auf der Erde zu erreichen, würde es der echte Zarth Arn sein, der zu ihr zurückkehrte – Zarth Arn, der Murn liebte und nicht Lianna.
    »Das wird niemals geschehen«, flüsterte eine leise Stimme in Gordons Herzen, die ihn in Versuchung führte. »Du und sie, ihr werdet doch nie aus dem Wolkenreich entkommen. Nimm dir doch an Glück, soviel du kannst, solange es noch möglich für dich ist!«
    Gordon kämpfte diese einschmeichelnde Stimme nieder. Er sprach mit heiserer Stimme zu dem verwunderten Mädchen: »Lianna, du und ich, wir werden all das, was von Liebe gesprochen wurde, vergessen müssen!«
    Sie schien aufs höchste erstaunt und betroffen zu sein und konnte es nicht glauben. »Aber Zarth, in Throon an jenem Morgen erklärtest du mir, daß du mich liebst!«
    Gordon nickte kläglich. »Ich weiß es. Ich wünsche zu Gott, ich hätte es nicht getan, es war Unrecht.«
    Lianna war blaß bis in die Lippen. »Du meinst also, daß du nach all dem immer noch Murn liebst?«
    Gordon zwang sich, darauf mit einer gewaltsamen Entschlossenheit zu antworten. Er sprach das aus, was, wie er wußte, genau der Wahrheit entsprach. »Zarth Arn liebt Murn noch immer, Lianna, das mußt du wissen!«
    Die Ungläubigkeit in Liannas weißem Gesicht wich einem tief verletzten Ausdruck.
    Gordon hatte stürmischen Unwillen, Zorn und bitteren Vorwurf erwartet. Aber diese tiefe, wortlose Verletztheit kam unerwartet und war zuviel für ihn.
    Und Gordon trat vor und ergriff die Hand des Mädchens. »Lianna, ich werde dir die volle Wahrheit sagen. Zarth Arn liebt dich nicht, aber ich liebe dich!« Er redete hastig weiter: »Ich bin nicht Zarth Arn. Ich bin ein vollkommen anderer Mann in Zarth Arns Körper. Ich weiß, es klingt unglaubwürdig, aber …«
    Seine Stimme versagte, denn er las in Liannas Gesicht sofort ihren Unglauben und ihren Hohn. »Keine weiteren Lügen, Zarth!« brauste sie auf.
    »Und ich sage dir, es ist doch wahr«, beharrte er. »Dies ist Zarth Arns Leib, ja, aber ich bin ein anderer Mann!«
    Er erkannte an dem Ausdruck in ihrem Gesicht, daß sein Versuch mißlungen war; es war klar, daß sie ihm nicht glaubte und niemals glauben würde. Wie konnte er auch erwarten, daß sie es glaubte? Wenn die

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