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Herrscher im Weltraum

Herrscher im Weltraum

Titel: Herrscher im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Lage umgekehrt wäre, hätte dann er einer solchen wilden Behauptung Glauben geschenkt? Er wußte, daß er es nicht getan hätte.
    Niemand in diesem Weltall würde es glauben, nun, da Vel Quen tot war.
    Denn nur Vel Quen hatte von Zarth Arns phantastischen Experimenten gewußt.
    Lianna sah ihn an, ihre Augen waren nun ruhig und gleichgültig, und keine Spur von Bewegung war mehr auf ihrem Gesicht.
    »Du hast es nicht nötig, deine Handlungsweise durch wilde Geschichten von einer Doppelpersönlichkeit zu erklären. Du tatest einfach das, was du als deine Pflicht gegen das Reich erachtest hast. Du fürchtetest, daß ich im letzten Moment die Heirat ablehnen würde. So täuschtest du Liebe für mich vor, um meiner und der Unterstützung von Fomalhaut sicher zu sein.«
    »Lianna, ich schwöre dir, es ist nicht so, aber wenn du mir nicht zutraust, daß ich die Wahrheit spreche …«
    Sie achtete gar nicht auf seine Unterbrechung. »Du hättest das nicht zu tun brauchen, Zarth. Ich hätte nicht daran gedacht, die Heirat abzulehnen, da ich wußte, wieviel davon abhing, daß mein Königreich das Reich unterstützt. Aber nun besteht keine Notwendigkeit mehr für Kriegslisten. Ich werde mein Versprechen halten, und ebenso wird es mein Königreich tun. Ich werde dich heiraten, aber unsere Ehe wird nur eine politische Formalität sein, wie wir zuerst vereinbarten.«
    »Ganz recht, Lianna«, sagte Gordon niedergeschlagen. »Ich wiederhole, daß ich dich niemals belog. Aber das alles ändert jetzt ohnehin nicht mehr viel.« Er wies, während er sprach, auf die Luke. Da draußen im sternenschimmernden Raum vor dem dahinrasenden Kreuzer wurde das Riesengebilde der Wolke immer größer.
    Lianna nickte ruhig. »Wir haben nicht viel Aussicht, Shorr Kans Klauen zu entrinnen. Aber wenn sich eine Möglichkeit ergibt, wirst du mich als Verbündete haben. Unsere persönlichen Gefühle bedeuten wenig im Vergleich zu der dringenden Notwendigkeit, das Reich mit einer Warnung zu erreichen.«
    Gordon sah in den folgenden Stunden weniger und weniger Möglichkeit hierfür. Denn nun raste die Markab mit aufs höchste gesteigerter Geschwindigkeit immer näher auf die Wolke zu.

 
12.
     
    Am nächsten ›Morgen‹ erwachten sie und sahen die Wolke nun riesengroß vor sich liegen. Die Markab wurde nun von vier schweren, schwarzen Schlachtschiffen durch den Raum geleitet, die an ihrem Bug die schwarze Scheibe, das Abzeichen der Liga der Dunklen Welten, trugen; sie waren so nahe und hielten so genau die gleiche Geschwindigkeit ein, daß sie klar zu erkennen waren.
    »Wir hätten wissen können, daß Shorr Kan eine Eskorte senden würde«, murmelte Lianna; sie blickte Gordon an. »Er denkt, daß er mit deiner Person das Geheimnis des Disruptors schon fast in Händen hat.«
    »Lianna, wegen einer Sache kannst du beruhigt sein«, erklärte Gordon ihr, »er wird dieses Geheimnis nie von mir erfahren.«
    »Ich weiß, du bist kein Verräter am Reich«, sagte sie traurig, »aber man sagt von den Wissenschaftlern der Liga, daß sie Meister in seltsamen Torturen sind. Sie können dir das Geheimnis mit Gewalt entreißen.«
    Gordon lachte kurz auf. »Sie werden das nicht tun. Shorr Kan wird entdecken, daß er sich böse verrechnet hat. Wir müssen schon recht nahe am Ziel sein.« Lianna nickte und wies geradeaus durch das Fenster. Weit vorn in dem schattenhaften Nebel leuchtete eine mattrote Sonne.
    »Thallarna«, murmelte sie, »die Hauptstadt der Liga der Dunklen Welten und die Zitadelle von Shorr Kan.«
    Gordons Nerven waren aufs äußerste angespannt, als die folgenden Stunden sie unter starker Geschwindigkeitsabnahme ihrem Bestimmungsort näher brachten. Meteorhagel prallte von den Schiffen ab, die oft ihren Kurs änderten. Ein starkes grünes Leuchten, das man einst Nebulium genannt hatte, säumte diese stürmischen dichteren Regionen. Aber jedesmal, wenn sie in dünneren Nebel hinauskam, glühte die mattrote Sonne von Thallarna großer vor ihnen auf.
    »Das Sternensystem von Thallarna wurde nicht ohne Grund zur Hauptstadt gewählt«, sagte Lianna. »Eindringlinge würden sich großen Gefahren aussetzen, wenn sie sich auf der Fahrt dahin durch diesen stürmischen Irrgarten durchwinden müßten.«
    Gordon hatte ein unheimliches Gefühl beim Anblick der roten Sonne, als das Schiff nun auf sie einbog. Alt, rauchfarben und matt rötlich, war sie hier im Herzen der riesigen düsteren Wolke wie ein böses beobachtendes Auge anzusehen.
    Und der einzelne sie

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