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Herrscherin des Lichts

Herrscherin des Lichts

Titel: Herrscherin des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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Boden verstreut liegenden Waffen wieder in den Ständer. Sie mochte die Königin sein, aber das gab ihr nicht das Recht, ihre Wut an den Ausrüstungsgegenständen der Gilde auszulassen. Außerdem konnte sie es vermeiden, Cedric ansehen zu müssen, wenn sie vorgab, beschäftigt zu sein. „Nein.“
    Er erwiderte lange Zeit nichts darauf. Bedächtig ordnete er die Falten seiner Robe, rückte den Gürtel gerade, glättete seine zerwühlten Haare. Als er schließlich sprach, klang er nicht verärgert oder enttäuscht, wie Ayla es eigentlich erwartet hatte. „Ich werde nicht für Euch sprechen. Solange er nicht darüber informiert wurde, dass ich den Auftrag habe, ihn in die Darkworld zurückzubringen, werde ich es nicht tun, und Ihr müsst die Konsequenzen dessen tragen, was geschieht, wenn er hierbleibt.“
    Für einen Moment war sie versucht, ihn zu fragen, was er sich erlaubte, so mit seiner Königin zu sprechen. Aber es wäre lächerlich gewesen, ihn für seine schonungslose Ehrlichkeit zu rügen, genau die Art Offenheit, auf die sie in ihrer Situation am meisten angewiesen war, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
    „Ich gehe heute Abend zu ihm. Ich werde versuchen, es ihm zu erklären.“ Sie spürte einen Stich in ihrem Herzen. „Er wird wütend sein.“
    „Kein Wunder“, bemerkte Cedric leise, und dann, als eine betretene Stille zwischen ihnen entstand, „verzeiht mir, Eure Hoheit, es steht mir nicht zu …“
    „Nein, das tut es nicht“, stimmte Ayla zu, doch sie wusste, dass er recht hatte. „Ihr müsst Euch nicht entschuldigen. Ichhabe einen Entschluss gefasst, und nun muss ich, wie Ihr sagtet, die Konsequenzen tragen.“
    Sie wünschte nur, dass nicht eine dieser Konsequenzen darin bestünde, Malachi fortschicken zu müssen. Vielleicht für immer.

23. KAPITEL
    D as Feuer im Kamin war schon fast erloschen, als sie zu ihm kam.
    „Ich hatte beinahe die Hoffnung aufgegeben“, sagte er im Halbdunkel und beobachtete, wie sie sich in den Schatten langsam auf ihn zubewegte, barfuß. Sie trug ihre Nachtrobe und hatte wahrscheinlich bereits die allabendliche Prozedur hinter sich gebracht, in der sie, gewaschen und anschließend mit duftendem Öl massiert, ins Bett kletterte, wo sie dann von ihren Zofen sorgfältig zugedeckt wurde. Sie hatte ihm den vollkommen absurden Zirkus beschrieben, den die Dienerinnen der Königin veranstalteten, damit es ihr auch ja an nichts fehlte. Erst wenn sie sich sicher waren, dass sie schliefe und bis zum nächsten Morgen keiner weiteren Fürsorge ihrer dienstbaren Geister bedürfe, konnte Ayla sich davonschleichen.
    „Aber das hast du nicht“, sagte sie sanft und kniete sich, eingehüllt in ihr fließendes Gewand aus weißer Seide, neben sein Bett. „Es tut mir leid. Ich bin spät von einer Übungsstunde zurückgekommen.“
    „Übungsstunde? Um zu lernen, wie man Königin ist?“ Er streckte die Hand aus, um eine Strähne ihrer weichen, durch zahllose Bürstenstriche glänzenden Haare zu berühren. „Du lässt dich von jemandem belehren?“
    Sie schaute auf ihre Hände hinab, die sie in ihrem Schoß zusammengefaltet hatte, und ihn beschlich ein ungutes Gefühl. Er schob es beiseite und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Antwort.
    „Es war keine … es ging dabei um die Auffrischung meiner Kampftechniken.“
    „Die Kunst des Kampfes?“ Er lachte, ungeachtet der Beklemmung, die er in Wirklichkeit empfand, und strich ihr eine der feuerroten Locken hinters Ohr. „Hast du das denn noch nötig, als Königin? Hast du keine Wachen, die das für dich tun?“
    „Natürlich habe ich die.“ Sie stieß seine Hand weg. Sie würde jetzt gleich etwas sagen, etwas, das er nicht hören wollte. Als sie aufsah und ihm in die Augen blickte, zog sich sein Magen zusammen. „Ich muss dir etwas sagen, und du musst mir genau zuhören und mir als Königin gehorchen, ganz egal, was du danach auch über mich denken magst.“
    Er könnte das, was nun folgen würde, nicht abwenden, auch wenn er noch so angestrengt versuchte, dieses Gespräch auf einer zwanglosen Ebene zu halten und sie mit spielerischen Berührungen abzulenken. Er nickte, seine Kehle war so zugeschnürt, dass er kein Wort herausbrachte.
    „Du musst in die Darkworld zurückkehren.“
    Da fand er seine Stimme wieder, gerade zur rechten Zeit, denn plötzlich waren da tausend verschiedene Gedanken, die aus ihm herausbrechen wollten. „Du kommst mit mir.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht. Ich … verbanne

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