Herz an Herz mit dem Boss?
anvertraute.
Darum sagte er, als sie ihn neugierig ansah, so ernst wie möglich: „Ich glaube, dass meine Mutter nicht viel von wechselnden Beziehungen hält. Das Gleiche gilt übrigens für meine Schwestern.“
„Ich glaube, keine Mutter sieht es gerne, wenn ihr Sohn immer gleich Reißaus nimmt, wenn sich eine ernsthafte Beziehung anbahnt.“
„Meinst du, dass das bei mir so ist?“
„Ist es nicht so?“ Das Schweigen, das folgte, hatte etwas seltsam Aufregendes. Zu gern hätte Jamie ihren Wunsch wiederholt, zu Bett zu gehen, aber eine sonderbare, machtvolle Ahnung hielt sie davon ab. Als er nach ein paar Sekunden immer noch nicht geantwortet hatte, wandte sie sich zögernd ab.
„Nun, es geht mich ja eh nichts an. Aber ich muss schon sagen, dass ich es merkwürdig finde, dass du meinst, mir alle möglichen Fragen über mein Privatleben stellen zu dürfen, obwohl du genau weißt, dass ich sie nicht beantworten möchte, und du selbst gar nicht daran denkst, meine Fragen zu beantworten. Aber“, fügte sie hinzu, „eigentlich interessiert es mich auch gar nicht.“
„Pass auf, du könntest mich verletzen“, erwiderte Ryan. „Du bist meine Sekretärin. Und ich erwarte von dir, dass du dich für mich interessierst.“ In Bezug auf Frauen besaß er Raubtierinstinkte. Er wusste, wann sie auf ihn reagierten, und Jamie reagierte jetzt auf ihn. An den leicht geblähten Nüstern sah er es, an der leichten Röte, die ihre Wangen überzog und daran, dass ihre Pupillen geweitet waren. Ihr Mund war halb geöffnet, so, als wollte sie gerade etwas sagen, und zwischen ihren vollen Lippen konnte er ihre glänzend weißen Zähne sehen.
Das Verlangen, sie an den Türrahmen zu drücken und sie zu küssen, war überwältigend. Er wollte seine Hand unter ihr winziges Hemdchen schieben und ihre vollen Brüste berühren.
Interesse und Neugier waren eine Sache, aber von einem unerklärlichen sexuellen Verlangen zerrissen zu werden, eine andere. Egal, wie faszinierend Jamie Powell auf einmal war, es wäre Wahnsinn, das zu tun, nur um zu sehen, was passieren würde. Denn zum einen war sie die beste Sekretärin, die er je gehabt hatte. Zum andern gehörte sie nicht zu der Sorte Frauen, mit der man sich einfach ein wenig austoben konnte. „Du hast recht. Es geht dich nichts an.“
„Gute Nacht, Ryan. Danke, dass du dich um meine Verletzungen gekümmert hast.“
Er griff nach ihrem Arm. „Mein Vater hatte es nicht im Griff“, sagte Ryan. „Er hat geheiratet und vier Kinder bekommen. Und, wie gesagt, er hatte es nicht im Griff. Während er mit seiner Familie beschäftigt war, hat sich sein Finanzvorstand an den Firmengeldern bedient. Als mein Vater es gemerkt hat, war die Firma schon fast pleite. Er hat sich im wahrsten Sinne des Wortes zu Tode geschuftet, um die Firma zu retten, aber es war zu spät. Ich habe ein völlig marodes Unternehmen geerbt und es dahin gebracht, wo es sein sollte, und ich habe nicht vor, es zu vermasseln. Dank meiner Anstrengungen kann meine Mutter das Leben führen, das sie verdient hat, und meine Schwestern sind finanziell abgesichert, wie sie es verdient haben. Deswegen habe ich keine Zeit für eine ernsthafte Beziehung. Ich kann keine Ablenkung gebrauchen.“
„Heißt das, dass du nie heiraten willst? Keine Kinder haben willst? Und nie Großvater werden möchtest?“
„Wenn, dann nur zu meinen Bedingungen und mit jemandem, dem es nichts ausmacht, erst an zweiter Stelle zu kommen – nach der Firma, die ich absolut unter Kontrolle haben muss.“
„Die Glückliche, die dich abbekommt“, erklärte Jamie sarkastisch, und Ryan ließ sie verständnisvoll lachend los.
„Die Frauen, mit denen ich etwas anfange, wissen, woran sie sind.“
„Und Leanne war eine Ausnahme?“
„Leanne wusste Bescheid. Ich bin mehr als ehrlich.“ Er konnte den Ausdruck ihrer coolen braunen Augen nicht deuten. Irritiert von etwas, das ihm wie stumme Kritik vorkam, fuhr er fort. „Ich mache keine Versprechungen, die ich nicht halten kann. Und ich mache auch nie einer Frau vor, dass es etwas Ernstes werden könnte. Ich lasse sie nicht bei mir wohnen und mache ihnen klar, dass es mir nicht gefällt, wenn sie ihren Kram bei mir lassen. Und ich warne sie vor meiner Sprunghaftigkeit.“
Jamie fragte sich, ob er tatsächlich glaubte, dass er keine Herzen brach, nur weil er irgendwelche Grundregeln aufstellte.
„Vielleicht solltest du das deiner Mutter erzählen“, riet ihm Jamie, der es gelungen war, den Bann zu
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