Herz an Herz mit dem Boss?
lassen, obwohl das natürlich nicht passiert wäre, wenn du auf mich gehört und den Hausanschluss benutzt hättest.“
„Lustig, wie du mich erst dazu bringst, mein Handy fallen zu lassen, und es dann so drehst, dass ich die Schuldige bin.“
Ryan lachte. „Meine Mutter sagt, dass du die einzige Frau bist, die sie je kennengelernt hat, die mir sagen kann, wo es langgeht. Und wenn ich jetzt deinen strengen Tonfall so höre, bin ich geneigt, ihr recht zu geben.“
„Und ich bin sicher, all die Frauen, mit denen du etwas hattest, wären geneigt, ihr zu widersprechen.“
„Habe ich dir auf den Schlips getreten? Das war als Kompliment gemeint. Und, nur der Vollständigkeit halber: Alle Frauen, mit denen ich ausgegangen bin, waren absolut damit einverstanden, dass ich das Heft in der Hand hatte. Ich kann mir von keiner von ihnen vorstellen, dass sie mir sagt, wo es langgeht.“
„Du hast mir nicht auf den Schlips getreten . Und wenn auch nur eine von denen für dich gearbeitet hätte …“
„ Mit mir gearbeitet. Wir sind ein Team, Jamie.“
„Na schön, wie auch immer. Wenn irgendeine von denen mit dir gearbeitet hätte, dann wäre ihr früher oder später bewusst geworden, dass die einzige Chance, das durchzustehen, wäre …“
„Die Kontrolle zu übernehmen? In Anbetracht meiner eigenen Veranlagung hätte ich nie gedacht, dass ich es genießen könnte, wenn eine Frau die Kontrolle übernimmt. Aber die Zeit hier mit dir zu verbringen, ist wirklich …“
„Nützlich“, unterbrach ihn Jamie rasch. „Ich hoffe, dass du noch alles schaffst, was du dir an Arbeit vorgenommen hast.“
„Es gefällt mir nicht, wenn du so bist.“
„Wenn ich wie bin?“
„Guck nicht so, als wüsstest du nicht, was ich meine. Du weißt genau, wovon ich spreche. Sobald das Gespräch sich um etwas anderes als die Arbeit dreht, versuchst du, das Thema zu wechseln.“
„Das stimmt nicht! Mit deiner Familie habe ich auch über andere Sachen gesprochen.“
„Aber mit mir nicht.“
„Ich werde nicht dafür bezahlt, mit dir über Gott und die Welt zu reden.“
„Hast du Angst vor mir? Ist es das? Mache ich dich nervös?“
Nun wurde Jamie zornig. „Nein, du machst mich nicht nervös. Aber ich glaube, ich weiß, was los ist – du bist es einfach nicht gewohnt, tagelang nichts zu tun. Ich wüsste nicht, dass du auch nur ein freies Wochenende gehabt hättest, seitdem ich dich kenne.“
„Das ist dir tatsächlich aufgefallen?“
„Hör auf zu grinsen! Du langweilst dich, und nun machst du dir einen Spaß daraus, mich … mich zu verwirren.“
„Tue ich das? Ich versuche doch nur, dich kennenzulernen.“
„Du kennst mich doch schon.“
„Ja. Doch, ich kenne dich“, antwortete er leise und dachte, dass er sie tatsächlich auf eine sonderbare Art kannte. Dadurch, dass er so eng mit ihr zusammenarbeitete, wusste er, wie sie auf bestimmte Dinge reagierte, kannte ihre Angewohnheiten, wusste, wie sie über die unterschiedlichsten Dinge dachte, zu denen sie im Laufe der Zeit Bemerkungen gemacht hatte. All dies setzte sich zu einem Bild zusammen, an dem nur die Details fehlten. Und der Gedanke, dass der Tierarzt diese Details womöglich kannte, quälte ihn.
„Ich kenne dich genauso gut, wie du, meine gewissenhafte kleine Sekretärin, mich kennen müsstest, und das bedeutet, dass du wissen müsstest, dass du dich nicht davor zu scheuen brauchst, mein Telefon zu benutzen, um dich bei deiner Schwester zu melden. Es sei denn, du hast Angst, dass jemand deine Gespräche mit dem Tierarzt mithört.“
„Was du da redest, ist völlig unangebracht.“
„Jedes Mal, wenn ich den Typen erwähne, bekommst du diesen schuldbewussten Blick und scheinst dich zu schämen. Warum?“
„Du redest Unsinn.“
„Ich habe Augen im Kopf. Ich sage nur, was ich sehe.“
„Du hast absolut kein Recht dazu, mir solche Dinge zu unterstellen.“
„Aus dir spricht doch das pure schlechte Gewissen, denn sonst würdest du meine Frage beantworten. Hattet ihr etwas miteinander? Oder habt ihr sogar noch etwas miteinander?“
„Du beleidigst mich!“ Jamie stieß sich von der Treppenstufe ab und schwamm zum anderen Ende des Beckens. Sie wollte nur weg von Ryan.
Als sie am anderen Ende ankam und hörte, wie er durchs Wasser glitt, wusste sie, dass er direkt hinter ihr war, aber sie drehte sich nicht zu ihm um.
„Greg ist mit meiner Schwester verheiratet!“ Als er neben ihr auftauchte, sah sie ihn wütend an. „Natürlich habe ich nichts
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