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Herz aus Eis

Herz aus Eis

Titel: Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter
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amüsante Geplänkel gern weiterführen, doch plötzlich begann ihre Stimme zu beben. Gefühle kamen ins Spiel, die sie ihn nicht wissen lassen wollte.
    Stumm hob er die Hand und legte sie an ihre Wange. Dieunerwartete Berührung erschreckte sie, sie zuckte zurück, doch seine Hand kam ihr nach. Die Wärme seiner Haut setzte ihr Gesicht in Flammen. Elizabeth erschauerte. Hitze explodierte in ihrem Körper, ihre Haut prickelte überall.
    „Kristian“, protestierte sie heiser. Heiße und kalte Schauer liefen durch sie hindurch. Und noch etwas anderes – etwas, das gefährlich an Verlangen erinnerte.
    Sie hatte sich bisher eisern unter Kontrolle gehalten, um diese Gefühle zu unterdrücken, wohl wissend, wie stark Kristians Anziehungskraft war.
    Sie durfte diese Kotrolle nicht aufgeben.
    „Nicht.“ Sie wandte das Gesicht ab, auch wenn sie nichts lieber tun würde, als ihre Wange in seine Hand zu schmiegen.
    Sie mochte ihn. Sehr. Viel zu sehr. Und während sie in sein Gesicht schaute, in dieses schöne Gesicht mit der langen Narbe und den blinden Augen, ballte sie die Fäuste, bis sich ihre Fingernägel in ihr Fleisch gruben, weil sie sonst seine Wange gestreichelt hätte.
    Um die drückende Stille zu brechen, begann sie zu reden. „In den letzten zwei Wochen haben Sie unglaublich große Fortschritte gemacht, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bewundere Sie und bin enorm stolz auf Sie.“
    „Das hört sich verdächtig nach einer Abschiedsrede an.“
    „Das ist es nicht. Aber irgendwann muss ich abreisen. Sie kommen bestens allein zurecht und können bald wieder Ihr Leben in Athen aufnehmen.“
    „Ich mag Athen nicht.“
    „Aber Ihre Arbeit …“
    „Die kann ich von hier aus erledigen.“
    „Ihre Familie …“
    „Keiner mehr da.“
    Die Spannung wuchs. „Ihre Freunde“, sagte sie entschlossen. „Denn die haben Sie. Es gibt viele Leute, die Sie vermissen und auf Ihre Rückkehr warten.“ Allen voran Cosima.
    Er stand schweigend da, sehr groß und sehr gerade undmit abgewandtem Gesicht. Seine Wangenmuskeln arbeiteten. Schließlich fragte er: „Wann?“
    „Wann was?“
    „Wann reisen Sie ab?“
    „Bald.“ Sie holte leise Luft. „Früher, als ich erwartet hatte.“
    „Und wann genau soll das sein? Nächste Woche? Übernächste Woche?“
    Sie wrang nervös die Hände. „Lassen Sie uns später darüber reden.“
    „So bald also schon? Warum?“
    „Es gibt da ein Problem in der Pariser Filiale. Die Einsatzleiterin steht kurz davor zu kündigen. Das kann ich nicht zulassen. Ich muss hinfahren und die Angelegenheit persönlich regeln.“
    „Das war’s dann? Wann wollen Sie abfahren?“
    „Ich dachte, am Montag.“ Der Kloß saß ihr wieder in der Kehle, machte ihr das Atmen fast unmöglich. „Wenn Pirro wieder hier ist. Ich habe bereits mit Cosima gesprochen und ihr gesagt, dass ich alles mir Mögliche getan habe. Es wäre nicht recht, mich weiter von ihr bezahlen zu lassen.“ Allerdings erwähnte sie nicht, dass sie ihr Londoner Büro angewiesen hatte, Cosima das bisher gezahlte Geld zurückzuerstatten. Kristian hatte die ganze Arbeit geleistet, nicht sie.
    „Das ist in drei Tagen“, Kristians Stimme klang hart, wirkte kühl und distanziert.
    „Ich weiß, es kommt plötzlich.“ Das Bedauern wollte sie überwältigen. Sie wünschte, sie könnte ihn umarmen, ihm Zuversicht spenden. Doch es gab Grenzen, die in ihrem Beruf nicht überschritten werden durften, auch wenn ihre Gefühle für ihn immer stärker wurden. „Sie wissen, dass Sie mich nicht mehr brauchen, Kristian. Ich würde Sie nur aufhalten …“
    „Nein.“
    „Doch. Ich möchte, dass Sie wissen, wie sehr ich Sie bewundere. Sie sagten, Sie würden in zwei Wochen wieder laufen,und Sie laufen. Sie sagten, Sie würden keine Gehhilfe brauchen, und Sie brauchen keine.“ Sie lachte leise, als sie an die ersten schwierigen Tage nach ihrer Ankunft dachte. „Sie haben mich bekehrt.“
    Er schwieg lange und schüttelte dann den Kopf. „Ich wünschte, ich könnte Sie bekehren“, sagte er kaum hörbar.
    „Der Montag ist noch weit weg“, hob sie gezwungen heiter an. „Können wir die letzten Tage nicht angenehm verbringen? Vielleicht ein Spiel … wie wär’s mit ‚Blinde Kuh‘?“
    Kristian biss sich auf die Zähne, dann lachte er plötzlich auf: „Sie sind eine schreckliche Frau, Hatchet. Äußerst anstrengend.“
    „Ja, ich weiß.“ Sie grinste vor sich hin. „Das sehe ich als Kompliment an.“
    „An Ihrer Stelle wäre ich mir da

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